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Ürner Asichtä

Advent, Advent ein Lichtlein brennt

Kolumnistin Franziska Stalder ist schon ein wenig in Vorweihnachtsstimmung. Stressen lassen will sie sich nicht. Doch die Termine in der Agenda häufen sich, ebenso die tollen Sachen in den Auslagen der Geschäfte. 

Fränzi Stalder, Tourismus- und PR-Fachfrau, Schattdorf.
Bild: Bild: Valentin Luthiger / PD

Erst eins … nein, nein, es muss jetzt noch niemand vor Schreck die Hände vor dem Gesicht zusammenschlagen. Noch ist es nicht so weit. Gefühlt bleibt noch ewig Zeit, bis die Weihnachtsdekorationen aus dem Keller geholt und abgestaubt werden können. Oder wie ich dann vor einem fast komplett leer gekauften Regal beim Detailhändler stehe und über mich lachen muss, weil diese Uhren jedes Jahr irgendwie schneller zu ticken scheinen. Somit erwerbe ich jetzt einfach vier aus einem wilden Mix übriggebliebene Kerzen, um in meinen vier Wänden die letzten Wochen des Jahres besinnlich ausklingen zu lassen. Es wird wohl kaum etwas geben, dass diese einkehrende Stille und Ruhe der Vorweihnachtszeit stört? Wobei … da war doch was: Seit geraumer Zeit kommt doch noch dieser spezielle Freitag auf die Agenda von uns Konsumenten. Ach … und wie ist das wohl jetzt mit den Lichterketten dieses Jahr? Vielleicht hilft ein scheuer Blick aus dem Fenster zu den Nachbarn.

Dann zwei … das Wichteln ist schon voll im Gang. Auch die Adventskalender stehen bereits im Einsatz. Selbst gestrickte Wollsocken, Teetassen und Pralinés mit Champagnerfüllung erleben ihre Blütezeit. Und es gehört sich doch wohl schon, dass sämtliche Hausbäckerinnen und -bäcker eine Vielfalt ihrer Leckereien, namentlich Mailänderli und Spitzbuben (oder geht das schon unter kulturelle Aneignung?) zum Probieren in Umlauf bringen. Wo sind wohl die gewünschten Spielsachen auf den Wunschzetteln der (Paten-)Kinder am günstigsten erhältlich? Und halten die Shops (physische oder digitale) das Versprechen der Lieferfristen vor dem Christkind ein?

Dann drei … Weihnachtsessen, Apéros und Dankesreden überschlagen sich. Besonders soll es sein, nein gar aussergewöhnlich. Gilt das auch für den Kater am nächsten Morgen? Ist die charmante, rustikale Berghütte für Silvester noch frei? Diejenige, die auch aus der Stadt mit dem Auto gut erreichbar ist (um nicht zu vergessen für die Lieferanten von Speis und Trank), das Cheminée eine wohlige Atmosphäre zaubert und nur für das Wochenende zu einem unschlagbaren Preis buchbar ist? Der Besuch eines Weihnachtsmarktes wäre doch auch noch schön. So ganz ohne Glühwein und «Jingle Bells» ist ein Jahresausklang doch nicht das gleiche, oder?

Dann vier … die Uhren ticken gefühlt noch etwas schneller. Steht das Weihnachtsmenu? Macht sich der Blockflöten-Unterricht bezahlt? Uiuiui … und was ist mit der Skiausrüstung? Die Kanten sind doch noch nicht geschliffen und den trendigen Dress aus dem Schaufenster gab es nicht mehr in meiner Grösse. Wo kriege ich die schönste Tanne her? Wohlgeformt, mit gleichmässigen Ästen?

Langsam steigt die Spannung auf das Christkind – oder doch auf den WM-Final?

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