notifications
Zug

Baarer Bevölkerung wünscht sich mehr Begegnungsorte

Mit der Strategie «Wohnen im Alter» will die Gemeinde die Weichen in der Alterspolitik neu stellen. An zwei Workshops konnten Baarerinnen und Baarer ihre Wünsche einbringen.

Worauf sind Sie stolz in Baar und in Ihrem Quartier? Und was vermissen Sie? Das waren zwei von vielen Fragen, die an den Workshops zum Leben und Wohnen im Alter gestellt worden sind. Der Einbezug der Bevölkerung erfolgte im Rahmen der Umsetzung der Strategie «Wohnen im Alter» (WIA), die der Gemeinderat im Jahr 2020 verabschiedet hat. Die Gemeinde Baar will mit der WIA-Strategie die Weichen in der Alterspolitik neu stellen. Für die Umsetzung wurde ein Projekt ins Leben gerufen, das in die drei Teilprojekte «Wohnen zu Hause», «Intermediäre Wohnformen» sowie «Stationäre Wohnformen» aufgegliedert ist.

An den Workshops stand das Teilprojekt 1 «Wohnen zu Hause» im Zentrum. Insbesondere ältere Baarerinnen und Baarer waren eingeladen, ihre Ideen und Wünsche einzubringen. Am 29. Oktober trafen sich 19 Personen in der Rainhalde Inwil, doppelt so viele waren es am 6. November im Gemeindesaal, wie die Gemeinde mitteilt. In kleineren Gruppen diskutierten sie mit Mitgliedern der Projektgruppe, der Verwaltung und des Gemeinderats über ihre Ideen für ein altersgerechtes Baar. Nun liegt eine Zusammenfassung der Ergebnisse vor, schreibt die Gemeinde.

Vielfältige Antworten mit klaren Schwerpunkten

«In gewissen Punkten waren sich die Workshop-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer weitgehend einig», heisst es zusammenfassend. So wurden die guten Verbindungen mit dem öffentlichen Verkehr insbesondere von Zentrumsbewohnerinnen und -bewohnern positiv beurteilt. Auch die Nähe zur Natur und zu Erholungsgebieten wurde mehrfach als Qualität genannt. Die Einkaufsmöglichkeiten hingegen seien differenziert betrachtet worden. Wer im Zentrum lebt, ist mit dem Angebot zufrieden, Inwilerinnen und Blickensdorfer hingegen sehen Verbesserungspotenzial. Auch auf die Frage, was denn fehlt, waren die Antworten vielfältig. Doch auch hier lasse sich eine Tendenz erkennen. So wurde vielfach Bedarf an Begegnungsmöglichkeiten und Treffpunkten in den Quartieren angemeldet, die von allen Generationen genutzt werden können.

Auch der Wunsch nach einer zentralen Stelle, die über Unterstützungsangebote und Nachbarschaftshilfe informiert und diese koordiniert, wurde mehrfach geäussert. «Wenig überraschend wird auch die Wohnsituation teilweise mit Sorge betrachtet», heisst es in der Mitteilung weiter. So fehlen den Workshop-Teilnehmenden bezahlbare, kleinere Wohnungen. Gewünscht werden unterschiedliche Wohnformen wie beispielsweise betreutes Wohnen und Mehrgenerationenwohnen.

So geht es weiter

«Wir haben an den Workshops sehr viele Inputs erhalten», wird Projektleiter Manuel Frei zitiert. Die Projektgruppe ist derzeit daran, die an den Workshops geäusserten Ideen und Vorstellungen zum Teilprojekt 1 «Wohnen zu Hause» in einem Aktionsplan zu bündeln, welcher der Steuerungsgruppe, in der die Gemeinderatsmitglieder Berty Zeiter, Pirmin Andermatt und Walter Lipp sowie Gemeindeschreiberin Andrea Bertolosi vertreten sind, vorgelegt wird. In den Aktionsplan fliessen auch die von der Projektgruppe erstellte fachliche Beurteilung und die Ergebnisse der Online-Umfrage ein, in der sich 40 Baarerinnen und Baarer detailliert zur Altersfreundlichkeit von Baar geäussert haben. Der Aktionsplan soll auch analysieren, was in welcher Frist und durch wen umgesetzt werden kann.

Denn die Umsetzung der WIA-Strategie sei nicht alleine Aufgabe der Gemeinde, sondern aller Akteure. Sobald der Aktionsplan vorliegt, werden die Massnahmen im Detail ausgearbeitet. Auch im Teilprojekt 2 «Intermediäre Wohnformen» sind die Arbeiten gestartet worden. Derzeit werden die Rahmenkonzepte überarbeitet. Gleichzeitig wird das Gespräch mit Grundeigentümern gesucht, die über Bauland oder Wohnüberbauungen verfügen, die sich für betreutes Wohnen eignen könnten. Bestandteil dieser Überlegungen ist auch das Areal Bahnmatt. (rh)

Kommentare (0)