Stefanie Geske/Stefan Dähler
Stefanie Geske/Stefan Dähler
Seit der Inbetriebnahme des Anschlusses Rothenburg auf der Autobahn A2 im Jahr 2011 wird der Anschluss Emmen-Nord nur noch für Ein- und Ausfahrten Richtung Luzern genutzt. Die Ein- und Ausfahrten Richtung Basel wurden für den normalen Verkehr geschlossen. Sie werden heute ausschliesslich als Werkein- und -ausfahrt genutzt. Dies passte dem Luzerner alt SVP-Nationalrat Felix Müri überhaupt nicht. Er kritisierte, dass die teilweise Schliessung des Autobahnanschlusses zu einer Verlagerung des Verkehrs auf Quartier- und Nebenstrassen geführt hat.
Mit der Annahme der Motion von Felix Müri im Jahr 2017 hat das Parlament den Bundesrat beauftragt, Varianten für eine Wiedereröffnung des Autobahnanschlusses Emmen Nord zu prüfen und die beste Variante umzusetzen.
7/8-Anschluss weiterhin Favorit
Die Abklärungen haben als beste Lösung die Wiedereröffnung der Ein- und Ausfahrten von/nach Basel ergeben. Der Bundesrat hat nun an seiner Sitzung vom Mittwoch das generelle Projekt für die Wiedereröffnung des Anschlusses Emmen-Nord als Vollanschluss genehmigt.
In der Projektierung wird gemäss Bundesamt für Strassen (Astra) die 7/8-Variante weiterhin favorisiert. Die 7/8-Variante sieht vor, dass die Ausfahrt von und die Auffahrt nach Basel geöffnet werden, von der A2 abfahren kann man jedoch nur in Richtung Sprengi, auffahren hingegen sowohl von der Sprengi als auch von Rothenburg her. Wer von Basel nach Rothenburg fahren möchte, soll also die Ausfahrt Rothenburg nehmen – oder muss dies via Sprengi-Kreisel tun.
Der Einfahrtsstreifen in Richtung Basel muss auf rund 300 Meter verlängert werden. «Heute ist er 120 Meter lang – und somit viel zu kurz», erklärt Thomas Rohrbach, Sprecher des Astras, auf Anfrage. Zudem muss die Ausfahrt aus Richtung Basel um rund 400 Meter verlängert werden. Dies, damit der ausfahrende Verkehr sich nicht auf die Autobahn zurückstaut.
Weiter wird die Autobahnbrücke verbreitert, um den Verkehrsfluss auf der Kantonsstrasse aufrechtzuerhalten. Auch die Sicherheit und der Komfort für Fussgängerinnen und Velofahrer rund um den Anschluss soll verbessert werden. Vorgesehen ist gemäss Astra unter anderem ein Velostreifen pro Fahrtrichtung.
Eröffnungsdaten und Baustellendauer noch offen
Die Kosten betragen laut dem Bund rund 28 Millionen Franken. Sie werden aus dem Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds (NAF) bezahlt. Die exakten Kosten stehen jedoch erst nach erfolgter letztinstanzlicher Projektgenehmigung fest.
Der Baustart ist für 2025 vorgesehen. Wie lange die Bauarbeiten dauern, kann das Astra zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Darum bleibt momentan offen, wann der Autobahnanschluss eröffnet wird.
Freude in Emmen und Rothenburg
Der Gemeinderat Emmen nimmt den Entscheid des Bundesrates positiv zur Kenntnis, wie Baudirektor Josef Schmidli (CVP) auf Anfrage schreibt. «Das in Zusammenarbeit mit Bund, Kanton, Gemeinden, Quartiervereinen und interessierten Verbänden erarbeitete Projekt mit der neuen Brücke über die Autobahn bietet nebst kürzeren Verkehrswegen die Gelegenheit, die Sicherheit insbesondere für Velofahrende wesentlich zu verbessern.» Wichtig sei, dass mit flankierenden Massnahmen wie der Dosierung der Ausfahrt in Spitzenstunden eine Überlastung des lokalen Verkehrsnetzens verhindert wird und die Bauarbeiten mit dem Projekt Bypass koordiniert werden.
Auch die Gemeinde Rothenburg ist «erfreut, dass sich der Bund für diese Variante entschieden hat», sagt Geschäftsführer Philipp Rölli. «Das ist wichtig für die ganze Agglomeration und für uns, der Autobahnanschluss Rothenburg wird so entlastet.» Zum Zeitplan sagt er: «Wir sind uns bewusst, dass es bei solchen übergeordneten Projekten immer etwas länger dauert. Die Freude darüber, dass der Ausbau realisiert wird, überwiegt.»