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Fotoforum Zug

Ausstellung zeigt zehn Fotografinnen und Fotografen – und alle mit eigenen Themen, Stilrichtungen und Formaten

Die erste grosse Ausstellung des Foto Forums Zug  präsentiert unter dem Titel «Augenblick mal» vom 1. bis 11. Dezember in der Shedhalle Zug die Arbeiten der eigenen Mitglieder. 

Peter Frommenwiler (links) und Gary Soskin haben das Foto Forum Zug 2019 gegründet. Nun organisieren sie mit dem Verein eine grosse Foto-Ausstellung in der Shedhalle Zug mit dem Titel «Augenblick mal».
Bild: Bild: Stefan Kaiser (Zug, 22. November 2022)

Expressionistisch anmutende Unschärfen, in Materialien aller Art badende Personen, der Scharfblick von Menschen zwischen Kind und Erwachsenem, Landschaften, in denen sich urbane Räume spiegeln: Der Kreativität der Angehörigen des Vereins Foto Forum Zug sind kaum Grenzen gesetzt. Die Ausstellung «Augenblick mal» stellt die Arbeiten der zehn Mitglieder vor.

Die Bildserie «Zeitlos» von Christoph Schumacher geht der Frage nach, was eigentlich passiert, wenn man fotografische Grundsätze über Bord wirft und bewusst «Fehler» macht. In diesem Fall – zu lange belichtet und dabei die Kamera heftig bewegt.
Bild: Bild: Christoph Schumacher

«Wir alle schauen genau hin und fordern mit unseren Bildern auch das Publikum dazu auf, genau zu beobachten», erklärt Präsident Gary Soskin . «Dabei beschränken sich die Profis nicht auf eine einheitliche Stilrichtung. Es sind Reportage-Fotos vertreten sowie konzeptuelle Arbeiten und alles, was dazwischen liegt.»

Durch die rasante Veränderung des eigenen Körpers während der Pubertät verändern sich auch Bewusstsein und Selbstwahrnehmung.
Bild: Bild: Eva Iten

Wertschätzung für die Fotografie wecken

In den verschiedensten Formaten sind die Werke vom 1. bis 11. Dezember in der Shedhalle Zug zu sehen. «Es ist unsere erste grosse Ausstellung», erklärt Gary Soskin. Gemeinsam mit Peter Frommenwiler hat Gary Soskin den Verein 2019 mit dem Ziel gegründet, die Wertschätzung für die Kunstform Fotografie in der Zuger Bevölkerung zu wecken und zu fördern.

«Es sollten Räume entstehen für Ausstellungen und Vorträge, vielleicht auch eine kleine Bibliothek», so der 76-jährige Soskin. Noch ist das Zukunftsmusik. Einen Miniausstellungsraum in Form eines Schaufensters hat das Forum jedoch bereits gefunden. Es liegt an der Bahnhofstrasse 26 in Zug. «Dort finden alle zwei Monate neue Ausstellungen statt. Seit der Gründung sind es bereits deren 18 gewesen», erzählt der Profifotograf.

Im Foto Forum Zug wird unter den Profis viel gefachsimpelt. Im Bild Präsident Gary Soskin (links) und Peter Frommenwiler (Vorstand).
Bild: Bild: Stefan Kaiser (Zug, 22. November 2022)

Es seien lokale Künstlerinnen und Künstler, aber auch solche aus der ganzen Schweiz und dem Ausland vertreten gewesen. «Am ersten Donnerstag der Ausstellung veranstalten wir immer eine kleine Vernissage mit Apéro vor dem Schaufenster. Manchmal kommen 20 Gäste, manchmal auch nur 2», stellt Soskin lachend fest.

Eine grössere Ausstellung, wie die aktuelle in der Shedhalle, will er künftig alle zwei Jahre durchführen. Dies sei dank Beiträgen von Stiftungen und Sponsoren, darunter Stadt und Kanton Zug sowie einige Zuger Gemeinden, möglich.

Spiel mit den Dimensionen

Gary Soskin wuchs in Brooklyn auf, lebte lange in St.Francisco und kam 1981 «der Liebe wegen» in die Schweiz. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2011 betrieb er ein Fotostudio in Neuheim, wo er als Berufsfotograf diverse Aufträge übernahmen. «Alles ausser Hochzeiten», präzisiert er. Seit elf Jahren ist Soskin nun vor allem künstlerisch tätig.

Jedes Foto zeigt, was die Kamera / der Fotograf gesehen hat. Aber jedes Foto wirft auch die Frage auf: Was war ausserhalb des Rahmens? 
Bild: Bild: Gary Soskin

An der Ausstellung zeigt er seine Projektserie «Mirrors». Die geheimnisvoll verwobenen Bild-in-Bild-Ansichten sprengen den Rahmen der Zweidimensionalität und spiegeln auf dem Hintergrund stimmiger Landschaften die Rückenansichten – oder die Vorstellungen? – des Fotografen wider.

Baden, nicht nur im Wasser

Der 69-jährige Peter Frommenwiler aus Hünenberg war als Pressefotograf und Fotoredaktor für verschiedene Zeitungen, Zeitschriften und Magazine sowie in der Werbefotografie tätig. Seit seiner Pensionierung widmet auch er sich vor allem der Kunstfotografie. Inspiriert zu seiner Bilderserie «Zugedeckt» hat ihn eine ausgedehnte Steinbank an der Reuss. Dort entstand ein Bett aus Flusssteinen, in dem sich eine junge Frau räkelt.

In der Serie «Zugedeckt» bedeckt Peter Frommenwiler Menschen mit den verschiedensten Materialien. Das Konzept verlangt, dass die echten Materialien physisch zusammengetragen werden – es sind keine Bildmontagen.
Bild: Bild: Peter Frommenwiler

«Zugedeckt» werden Menschen in der Folge mit zahlreichen weiteren Materialien wie Legosteinen, Schnee, Sand, Luftballons oder Korkzapfen. «Acht Kubik Korkzapfen habe ich dafür in einen Weinkeller geschafft. Das waren 367'482 Stück», rechnet Frommenwiler mit einem Augenzwinkern vor. In der Zapfenflut schier ertrinkend prosten sich zwei Kenner und ein Sommelier fröhlich zu. Verspielte Verrücktheiten, die schmunzeln lassen.

Die Ausstellung «Augenblick mal» findet vom 1. bis 11. Dezember in der Shedhalle an der Hofstrasse 15 in Zug statt. Öffnungszeiten: Vernissage, 1. Dezember ab 18.30 Uhr; Montag bis Freitag 14 bis 20 Uhr, Samstag und Sonntag 10 bis 22 Uhr.

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