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Kommentar

Ausländische Ärztinnen und Ärzte sind nicht die Lösung für alles

Um den Druck auf die Assistenzärztinnen- und Ärzte zu lindern muss die Schweiz endlich genug Studienplätze schaffen, um den Bedarf zu decken.

Während die Luzerner Gesundheitsinstitutionen betonen, dass sie alles tun, um eine Überbelastung ihrer Assistenzärztinnen und -ärzte zu verhindern, sprechen nationale Statistiken Bände. Bei 68 Prozent werden die gesetzlichen Vorgaben nicht eingehalten. Sie leisten zu viele Überstunden, oder zu viele Tage am Stück. Dieser Zustand ist nicht haltbar, denn die Qualität der Gesundheitsversorgung leidet massiv.

Alle scheinen sich einig zu sein, dass etwas passieren muss, um den Fachkräftemangel im Gesundheitssystem zu bekämpfen. Das Luzerner Kantonsspital freut sich etwa auf die Umsetzung der Pflegeinitiative und die Klinik St. Anna ist zuversichtlich, dass der Luzerner Medizinmaster hilft. Ein Blick in die Ärztestatistik zeigt aber, dass diese Bemühungen nicht reichen. Auch wenn damit jedes Jahr etwas mehr Personen das Studium abschliessen: Die Abhängigkeit von ausländischen Ärzten und Ärztinnen nimmt weiterhin zu. Dementsprechend fordert das Paraplegikerzentrum ein einfacheres Bewilligungsverfahren für diese.

Kurzfristig mag das helfen. Das Problem wird aber schlicht ausgelagert. Die reiche Schweiz holt Ärzte aus Deutschland, Österreich und Holland, um nicht selbst das Medizinstudium finanzieren zu müssen. Die Schweiz muss Verantwortung übernehmen, und mehr Studienplätze schaffen, um die bestehenden Lücken vor allem in der Kinder- und Hausarztmedizin gezielt zu füllen – koste es, was es wolle.

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