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Kriens

Auf der Schachen-/Amlehnstrasse bleibt Tempo 40: Einwohnerrat lehnt Temporeduktion ab

Das Krienser Parlament sagte am Donnerstag Nein zu Tempo 30 auf der Schachen-/Amlehnstrasse. Definitiv vom Tisch ist das Thema aber noch nicht.

Die Platzverhältnisse auf der Achse Schachen-Amlehnstrasse sind eng.
Bild: Bild: Manuela Jans-Koch (Kriens, 15. Dezember 2022)

Die Achse Schachen-Amlehnstrasse verläuft parallel zur Krienser Hauptstrasse und ist bei Velofahrenden beliebt. Aber nicht nur; auch Autos weichen gerne auf diese aus. Zu Hauptverkehrszeiten kann es aufgrund der engen Platzverhältnisse dort ungemütlich werden: Wenn in beiden Richtungen gleichzeitig je ein Auto und ein Velo unterwegs sind, ist Kreuzen unmöglich. Um die Sicherheit zu erhöhen, forderten die Grünen daher in einem Postulat möglichst schnell die Einführung von Tempo 30. Heute gilt Tempo 40.

Und dabei bleibt es auch, zumindest vorerst. Der Einwohnerrat hat den Vorstoss am Donnerstag mit 16 zu 13 Stimmen abgelehnt. Damit folgte er dem Stadtrat, der sich gegen das Postulat aussprach. Man sei sich zwar mit dem Postulanten einig, dass es Verbesserungen brauche, sagte Bauvorsteher Maurus Frey (Grüne). «Diese müssen aber in einem breit abgestützten Prozess mit Einbezug des Parlaments festgelegt werden.»

Kanton hat ein Wort mitzureden

Derzeit laufe eine Studie mit dem Ziel, in einem Planungsbericht mögliche Lösungen für die Schachen-Amlehnstrasse aufzuzeigen. Auch der Kanton müsse einbezogen werden, da er die Hoheit über die Signalisation habe, denn es handle sich um eine Gemeindestrasse erster Klasse mit Auswirkungen auf weitere wichtige Verkehrsachsen. «Mit einer Einzelmassnahme vorzupreschen, sehen wir nicht als zielführend», sagte Frey.

In diesem Sinne äusserte sich auch Viktor Bienz (Mitte): «Der Zeitpunkt der Forderung ist nicht richtig. Wir wollen auf Massnahmen im Rahmen des Gegenvorschlags zur Velonetz-Initiative warten.» Es müsse auch untersucht werden, welche Auswirkungen auf das Verkehrssystem zu erwarten sind. Beda Lengwiler (Junge Mitte) fügte hinzu: «Lieber eine richtige, seriös geprüfte Lösung als eine Schnelllösung, die danach wieder abgebaut werden müsste.»

SVP befürchtet Verkehrschaos

Ganz gegen Tempo 30 auf der Schachen-Amlehnstrasse sprachen sich SVP und FDP aus. Es handle sich um eine «unverzichtbare Entlastungsstrasse», sagte Patrick Koch (SVP). «Das Abwürgen des Individualverkehrs führt zu einem Verkehrskollaps auf der Luzernerstrasse.» Das habe sich in der Vergangenheit gezeigt, als die Schachen-Amlehnstrasse wegen Ereignissen temporär gesperrt werden musste. Hinzu komme, dass die Bevölkerung 2013 eine Umgestaltung der Achse bereits abgelehnt hatte.

Koch wie auch Beat Tanner (FDP) betonten, sie fühlten sich mit dem Velo auf der Strecke sicher. Tanner fügte an, dass auch Velos häufig schneller als mit 30 km/h in Richtung Luzern fahren würden.

SP: Strasse ist zu eng für Tempo 40

Für das Postulat sprachen sich neben den Grünen auch GLP und SP aus. «Die Schachen-Amlehnstrasse ist eine Quartierstrasse, als solche sollte sie behandelt werden. Sie ist zu eng für Tempo 40, darunter leiden Velos, die verdrängt werden», sagte Reto Felber (SP). Dies betreffe auch Kinder und Jugendliche, die dort unterwegs seien. Attraktivere Veloverbindungen könnte zudem dazu führen, dass mehr Leute Velo fahren und so die Strasse entlastet werde. Zu den Befürchtungen, es drohe ein Verkehrschaos, sagte Felber, dass es nicht darum gehe, die Strasse zu sperren.

Postulant Peter Stofer (Grüne) argumentierte, die Stadt Kriens könne Tempo 30 in einem Pilotversuch schon mal einführen. Zu weiter geäusserten Einwänden, etwa, dass bei tieferem Tempo Rechtsvortritt gelten müsste, entgegnete er, dass die Stadt Luzern bereits Veloachsen mit Tempo 30 ohne Rechtsvortritt eingeführt hat. «Eine Tempoverringerung senkt das Unfallrisiko sowie die Unfallschwere und die Kapazität der Strasse wird nicht verringert», sagte Stofer. Die Mehrheit des Parlaments konnte er aber nicht von seinem Vorstoss überzeugen.

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