notifications

Auch für das Luzerner Krisenteam beginnt nun der Lagersommer

Ein kaputtes Zelt oder eine Magen-Darm-Grippe können dem Lagerbetrieb zusetzen. Unterstützung bietet in solchen Fällen bei der Jungwacht Blauring im Kanton Luzern ein 11-köpfiges Krisenteam – Nachtschichten inklusive.
Kinder der Jungwacht Buttisholz haben im Giswiler Wald eine Zeltstadt errichtet. (Bild: Roger Grütter, 9. August 2017)

Rucksack packen, Zelte einladen – und ab ins Lager. Über 20 000 Kinder und Jugendliche aus der Zentralschweiz werden auch dieses Jahr mit der Pfadi, Blauring, der Jungwacht, der Schule, oder dem Sportclub unvergessliche Momente erleben. Los geht der Lagersommer in drei Wochen. Allerdings können auch weniger schöne Ereignisse vorfallen: eine Läuseplage, Magen-Darm-Grippe oder ein überschwemmter Zeltplatz. Eine solche Krise zu bewältigen ist für die vielen jungen Leiter eine Herausforderung.

«Die Presse war schnell vor Ort.»

Hier schafft beim Verband Jungwacht Blauring Kanton Luzern das Krisenteam Abhilfe. Elf ehemalige Leiter stehen während den sechs Sommerferienwochen abwechslungsweise in Alarmbereitschaft, die Notrufnummer ist stets erreichbar – Tag und Nacht. 8 bis 13 Krisen-Meldungen gehen jeden Sommer beim Team um den 28-jährigen Kilian Koch ein. «In den meisten Fällen können wir am Telefon mit unserer Erfahrung weiterhelfen», sagt Koch, der beim Kantonalverband in einem 60-Prozent-Pensum angestellt ist und an der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit soziokulturelle Animation studiert.

Doch Kilian Koch musste auch schon auf das Krisenteam des nationalen Verbandes zurückgreifen. So geschehen nach seinem Stellenantritt vor vier Jahren, als bei einer Schar der Holzturm wegen eines Materialfehlers einstürzte. «Die Presse war schnell vor Ort», erinnert er sich. Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein. «In diesem Fall war ich extrem froh um kompetente Unterstützung unserer Fachpersonen und des nationalen Krisenteams.» Zu diesen gehören ein Anwalt, Seelsorger und eine Medienfachperson.

«Sorgfältig ausgearbeitete Sicherheitskonzepte»

Glücklicherweise kommen solche Ereignisse laut Koch äusserst selten vor. «Angesichts dessen, dass alleine im Sommer über 5000 Personen der Jungwacht und Blauring aus dem Kanton Luzern in einem Lager sind, passiert sehr wenig. Das spricht sehr für unsere Ausbildung. Und für die sorgfältig ausgearbeiteten Sicherheitskonzepte jedes Lagers.»

Die Mehrheit der Fälle könne mit einem kühlen Kopf bewältigt werden. So sorgt das Krisenteam auch für die Vernetzung zwischen den Scharen. «Geht in einem Lager das Zelt kaputt, kann eine andere Gruppe, welche sich in der Nähe befindet, allenfalls aushelfen.» Weiter nimmt Kochs Team den Lagerleitern Aufgaben wie Pressearbeiten ab, sodass diese mehr Zeit für die Kinder haben. «Unser Angebot ist niederschwellig, wir drängen uns nicht auf. Die Leiter sollen Selbstverantwortung übernehmen und an ihren eigenen Erfahrungen wachsen», so Koch. «Trotzdem gilt: Lieber einmal zu viel als zu wenig anrufen.»

Kommentare (0)