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Zug

Anfassen und Einsteigen sind ausdrücklich erlaubt im Zuger Depot der Technikgeschichte

«Freizeit» war das Motto der diesjährigen europäischen Denkmaltage. Das Museum in Neuheim beteiligte sich – neben anderen Zuger Institutionen – mit einer Ausstellung am Programm des Kantons.
Die historischen Fahrzeuge des Depots der Technikgeschichte waren auf Hochglanz poliert. (Bild: Jan Pegoraro (Neuheim, 10. September 2022))

Julia Lüscher

Auch dieses Jahr organisierte der Kanton Zug verschiedene Veranstaltungen im Namen der europäischen Tage des Denkmals. Immer im September finden im Rahmen der «European Heritage Days» schweizweit unzählige Führungen, Besichtigungen und Exkursionen statt. Die Themenbereiche betreffen Baukultur, Denkmalpflege, Architektur, Archäologie und Brauchtum.

Seit 1994 beteiligt sich die Schweiz an dem kulturellen Engagement des Europarats. Organisiert werden die Besichtigungen von den kantonalen Fachstellen. Über 50 Länder beteiligen sich und öffnen die Türen der historischen Bauten und Kulturstätten. Das Ziel ist es, das Interesse am Kulturerbe zu wecken. Jährlich nehmen europaweit bis zu 20 Millionen Menschen teil.

Das Motto der Denkmaltage variiert von Jahr zu Jahr. 2021 wurden die Veranstaltungen dem Thema «Gewusst wie» gewidmet. Fragen zur Pflege, Bewahrung und Weiterentwicklung von Schweizer Bauwerken wurden in diesem Zusammenhang aufgeworfen. Den Besuchern wurden das fachspezifische Wissen und die handwerklichen Fertigkeiten dafür nähergebracht.

Dieses Jahr steht das Thema Freizeit mit dem Motto «Spiel, Sport und Spass in der Schweiz: Kulturerbe ist mehr als eine Kulisse» im Vordergrund. Viele Schweizer verbringen ihre Freizeit in historisch bedeutenden Orten, welche der Vergnügung dienen. Diese reichen vom Römischen Amphitheater über das Opernhaus bis zum Seebad.

Papieri in Cham, Bad Schönbrunn in Edlibach, Trinkhalle Montana oder ein historisches Motorschiff

Freizeitstätten werden als systemrelevant eingestuft und sind kaum mehr wegzudenken. Fragen zur Erhaltung und Weiterentwicklung dieser Orte werden mit den diesjährigen Denkmaltagen aufgegriffen. Das Veranstaltungsprogramm des Kanton Zugs beinhaltet Besichtigungen der Papieri in Cham, des Bads Schönbrunn in Edlibach, der Trinkhalle Montana, eine Fahrt mit dem historischen Motorschiff Schwan, einen Architekturspaziergang durch Cham und noch vieles mehr.

Auch das Zuger Depot der Technikgeschichte in Neuheim öffnete seine Tore. Fünf Vereine stellten ihre historischen Fahrzeuge, Waffen und weitere technische Objekte aus. Die Veranstaltung thematisierte vor allem die Bereiche Militär, Industrie, Feuerwehr und öffentlicher Verkehr.

«Die Highlights der Ausstellung sind wahrscheinlich das Tram, welches früher durch den Kanton Zug fuhr, der älteste Autobus von Europa und die Lenkwaffe Bloodhound BL 64, welche normalerweis auf dem Gubel in Menzingen stationiert ist», erzählt Thomas Lötscher, der Präsident des ZDT.

«Wir sind auch stolz auf unsere Uhrensammlung, insbesondere auf die historische Mutteruhr, welche alle anderen Uhren in Fabriken oder auf Schiffen steuerte.» Zwei gleiche Zuger Uhren wie die Ausgestellten seien 1912 an Bord der Titanic versunken. «Zudem berichten wir auch über den Bomber, der 1944 im Zugersee notlandete», führt Lötscher weiter aus.

Erinnerungen an Früher

Besucher aller Altersklassen bestaunen die Ausstellungsstücke. «Die älteren Gäste erinnern sich gerne an die alten Fahrzeuge und die damalige Lebensweise zurück. Die Jüngeren sind interessiert, etwas über die Technikgeschichte zu lernen», meint Thomas Lötscher.

«Im Gegensatz zu den meisten Museen, kann man die Exponate bei uns auch berühren und sogar in die Fahrzeuge einsteigen.» Deswegen haben auch Kinder viel Spass an der Besichtigung. «Die Grundidee ist es eigentlich, die Technikgeschichte erlebbar zu machen», erklärt Lötscher.

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