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Zuger Wahlen 2022

André Wicki erhält im zweiten Wahlgang für das Stadtpräsidium Rückenwind von der FDP und der Mitte

Eliane Birchmeier (FDP) und Urs Raschle (Mitte) nehmen sich aus dem Rennen. Die Bürgerlichen bündeln ihre Kräfte. Hat Barbara Gysel (SP) trotzdem eine Chance?

Rechts gegen links – es ist ein Rennen der politischen Pole: Wird SVP-Mann André Wicki der nächste Zuger Stadtpräsident und den Sitz für die Bürgerlichen verteidigen können? Oder kann Barbara Gysel von der SP genügen Stimmen sammeln um erste Zuger Stadtpräsidentin zu werden?

Am Montag (10. Oktober) war Meldeschluss für die zweite Runde der Wahl. Sowohl die FDP wie auch die Mitte liessen verlauten , dass sich ihre Kandidierenden Eliane Birchmeier und Urs Raschle aus dem Rennen nehmen. Beide Parteien vermeldeten zudem, dass sie im zweiten Wahlgang André Wicki unterstützen wollen. «Oberste Priorität hat jedoch, dass das Stadtpräsidium auf bürgerlicher Seite verbleibt», schreibt etwa die FDP.

Urs Raschle will sich an ein Abkommen halten

Innerparteilich, aber auch parteiübergreifend hätten intensive Gespräche stattgefunden, heisst es bei der Mitte. «Unser Kandidat Urs Raschle wurde vor acht Jahren unter anderem auch dank der Unterstützung einer bürgerlichen Koalition gewählt und er will sich an dieses Abkommen halten.» Das klingt fast so, als sei Urs Raschles Rückzug nicht ganz freiwillig?

Manuela Leemann, Co-Präsidentin der Mitte, sagt dazu: «Der Rückzug ist Urs Raschles freiwillige Entscheidung. Wir hätten es begrüsst und ihn unterstützt, wenn er zu einem zweiten Wahlgang hätte antreten wollen.» Die Parteileitung verstehe und respektiere aber auch seinen Entscheid, nicht mehr zu kandidieren.

Zu Gute kommt das André Wicki. Er wolle Eliane Birchmeier und Urs Raschle für ihren Entscheid danken, sagt er auf Nachfrage. «Ich weiss, solche Entscheide sind nicht einfach.» Es brauche nun einen bürgerlichen Zusammenschluss. «Nur so schaffen wir es.» Dementsprechend zuversichtlich ist Wicki, der bereits 2014 und 2018 für das Stadtpräsidium kandidierte, dass es mit der Wahl nun klappt.

Barbara Gysel kämpft für die Linken

Für Barbara Gysel wird es bei dieser Ausgangslage hingegen nicht ganz leicht. Für sie spricht, dass sie im ersten Wahlgang vom 2. Oktober mit 2103 Stimmen auf dem ersten Platz lag. Der zweitplatzierte André Wicki war ihr mit 2088 Stimmen allerdings dicht auf den Fersen. In den vergangenen Tagen sei viel gegangen, so Barbara Gysel: «Letzte Woche wurde von der bürgerlichen Seite direkt an mich herangetragen, dass sie mich womöglich mit stiller Wahl empfehlen würden».

Da sei ein Treffen mit der SVP aber noch ausstehend gewesen. «In dieser neuen Ausgangslage, in der die SVP zu ihrem guten Recht dennoch mit André Wicki antritt, kann sich die Bevölkerung nun für eine Person entscheiden, hinter der sie wirklich steht», so Gysel.

Aufgrund ihrer Erfahrung wisse sie, wie der Hase in der Politik und im Wahlkampf laufe. «Ich weiss, wie meine Chancen stehen», sagt sie und ergänzt: «Ich werde alles geben, um einen grossen Teil der Zuger Bevölkerung von meiner Führungskompetenz zu überzeugen.» Es stimme sie optimistisch, dass sie bereits von vielen Zugerinnen und Zugern unterstützt werde.

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