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Isenthal

An der Isenthaler Chilbi gibt es auch eine Ausstellung zum Wildheuen

Volksmusik und Tanz – nach der zweijährigen Coronapause findet die Isenthaler Chilbi wieder statt. Gleichzeitig eröffnet die Ausstellung «Arfel, Blätz und Burdistatt».

Traditionelles Wildheuen auf steilen Planggen liegt wieder im Trend; hier im Gebiet Schooss.
Bild: Bild: PD

Am 14.–17. Oktober findet die Isenthaler Kilbi statt. Seit 1991 gestaltet die Kulturkommission Isenthal jedes Jahr auch eine Ausstellung, die während der Chilbitage zu sehen ist. Dieses Jahr geht es um das Wildheuen. Die Ausstellung trägt den Titel «Arfel, Blätz und Burdistatt», wie die Kulturkommission Isenthal in einer Mitteilung schreibt.

Auf 20 Ausstellungstafeln wird die Wildheulandschaft im Isenthal in Bild und Text dargestellt. Die oftmals gefährliche Arbeit wurde mit drei eigens aufgenommenen Videos dokumentiert. In der neu aufgelegten Broschüre liest man Geschichten zu dieser alten Nutzungsform. Der Anstoss für diese Ausstellung gab das im Schulhaus Isenthal durchgeführte Symposium «Landschaft des Jahres 2016 zur Isenthaler Wildheulandschaft».

Kanton Uri ist Spitzenreiter beim Wildheuen

Seit Ende des 19. Jahrhunderts ist der Bestand der Trockenwiesen und -weiden um rund 90 Prozent zurückgegangen, dennoch: «Der Kanton Uri liegt beim Wildheuen europaweit an der Spitze, denn nirgendwo sonst ist diese Nutzungsform noch so verbreitet», wird Georges Eich, der mit der Abteilung Natur- und Landschaftsschutz das Förderprogramm anstiess, in der Mitteilung zitiert.

In Italien und Frankreich ist das Wildheuen ausgestorben. In Deutschland und Österreich sind nur kleine Relikte vorhanden. In der Schweiz werden noch 4000 Hektaren Wildheu genutzt, davon sind rund 1000 Hektaren besonders artenreich und im Bundesinventar der Trockenwiesen und -weiden enthalten. Knapp 30 Prozent dieser Fläche liegen auf Urner Kantonsgebiet. Die in diesen Lebensräumen heimischen Arten stehen immer mehr unter Druck. Heute sind knapp 40 Prozent aller Pflanzenarten und 50 Prozent aller Tierarten, die auf trockene Standorte angewiesen sind, in den Roten Listen aufgeführt.

Wie es weiter heisst, sei die traditionelle Wildheutätigkeit nicht nur Kulturgut, sondern schütze auch vor Vergandung, Schneerutschen und Erosionen.

«Die Chilbi 2022 will beitragen, dass dieses Kulturerbe weitergeht»,

erklärt Peter Gasser, Präsident der Kulturkommission. (pd/nae)

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