notifications
Uri

Alpenregion-Kantone ziehen am selben Strick

In einer gemeinsamen Erklärung fordern die Alpenregionen Massnahmen zum Schutz der alpinen Lebensräume.
Vertreter aus verschiedenen Kantonen der Alpenregionen kamen zum ersten Gipfeltreffen in Andermatt zusammen. (Bild: PD)

(RIN) Vertreter aus den Kantonen Bern, Wallis, Graubünden, Uri und der Zentralschweiz trafen sich kürzlich in Andermatt zum ersten Gipfeltreffen zur Erhaltung der Lebensräume in der Alpenregion. Zielsetzung vom Gipfeltreffen war in erster Linie der Gedankenaustausch der von Grossraubtieren hauptbetroffenen Regionen.

Die Teilnehmer stellten in der Diskussion fest, dass bei Ereignissen mit Grossraubtieren wie Wolf und Bär die Umsetzung in den Kantonen sehr stark von den zuständigen Personen in den Ämtern und in der Wildhut abhängig ist. Insbesondere die Resultate mittels DNA-Analysen und das langsame Verfahren sei in fast allen Kantonen ein ernsthaftes Problem, welches immer wieder für Diskussionen und Unmut sorge, wie es in der gemeinsamen Erklärung heisst.

Unterschiedlicher Stand auf Verfassungsstufe

Die Teilnehmer haben sich klar für das kürzlich vom nationalen Parlament verabschiedete Jagdgesetz ausgesprochen. Mit der Revision vom eidgenössischen Jagdgesetz ist es vorgesehen, den Behörden vor Ort mehr Kompetenz zu geben. Also genau dort, wo man wisse, wo der Schuh drückt, da dort die Probleme bestehen, die gelöst werden müssen. Während in Uri im Frühjahr 2019 über die Volksinitiative «Ja zur Regulierung von Grossraubtieren» in der Verfassung die Grundlage für mehr Kompetenz vor Ort geschaffen wurde, steht im Kanton Wallis der Volksentscheid noch aus (voraussichtlich Herbst/Winter 2020). Das Walliser Kantonsparlament hat jedoch im Herbst klar einer gleichlautenden Volksinitiative zugestimmt und sie für gültig erklärt. Wenig Verständnis zeigten die Vertreter der Alpenregion für das von den Umweltverbänden lancierte Referendum zum Jagdgesetz. Sollte das Referendum zu Stande kommen, werden sich auch die Vertreterinnen und Vertreter der Alpenregion zusammen mit nationalen Organisationen für das griffige Jagdgesetz einsetzen.

Teilnehmer stellen klare Forderungen

In der gemeinsamen Erklärung zur Erhaltung der Lebensräume in der Alpenregion haben die Teilnehmer klare Forderungen verabschiedet. Die Hauptforderung ist den Erhalt der Lebensräume für die Bergregionen zu unterstützen sowie die einmaligen, alpinen Kulturlandschaften, die als Arbeitsplatz, der Biodiversität und der touristischen Nutzung dienen. Sie setzen sich ein für die landwirtschaftliche Nutzung der Alp- und Weidewirtschaft und wehren sich gegen eine fortschreitende Vergandung und Verbuschung der touristischen wertvollen Landschaften.

Eine weitere zentrale Forderung der Teilnehmer ist, dass sich die Regierungsvertreter der Alpenregionen konsequent gegen eine Ausbreitung von Grossraubtieren im Siedlungsgebiet einsetzen. Der Schutz des Menschen und seines Hab und Guts sei der höchste verfassungsmässige Auftrag, den es vehement zu verteidigen gelte. Im Frühjahr 2020 wird ein zweites Treffen stattfinden.

Kommentare (0)