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Luzern

Alles auf einen Klick: Die «Zebi» gibt es dieses Jahr in digitaler Form

Nach einem Jahr Pause geht die Zentralschweizer Berufsmesse heute in die nächste Runde – in ungewohnter Form.
Die Zentralschweizer Berufsmesse findet dieses Jahr digital statt. (Bild: Boris Bürgisser (Luzern, 3. Februar 2021))

Livia Fischer

Drei Viertel aller Schulabgängerinnen und Schulabgänger im Kanton Luzern schlagen nach der obligatorischen Schule den Weg einer beruflichen Grundbildung ein. Gerade für diese Schülerinnen und Schüler haben Berufsmessen wie jene der Zentralschweiz, die «Zebi», beim Prozess der Lehrstellensuche einen grossen Stellenwert.

Das betont auch die Dienststelle Berufs- und Weiterbildung des Kantons Luzern. «Abhängig von der individuellen Situation der Lernenden kann die Zebi einerseits die Lust fördern, sich mit Berufen auseinanderzusetzen und auch neue Berufe kennenzulernen, oder sich bereits vertieft mit einzelnen Berufen auseinanderzusetzen», heisst es etwa. Oftmals biete sich sogar die Gelegenheit, am Messestand einzelne Tätigkeiten auszuprobieren und so herauszufinden, ob der Beruf gefallen würde. Dies wird diesmal nicht möglich sein – wegen der Pandemie findet die Zebi nämlich digital statt (siehe Hinweis).

Fragebogen hilft bei Findung von Interessen

Ein – virtueller – Besuch lohnt sich laut Berufsberaterinnen und Berufsberatern der Dienststelle Berufs- und Weiterbildung aber trotzdem. So biete auch die digitale Zebi Inspiration sowie Informationen zu unterschiedlichsten Berufen, und auch online besteht die Möglichkeit, mit Firmen in Kontakt zu treten. Und:

«Ein grosser Vorteil der ‹Zebi digital› ist, dass die angebotenen Berufe in der Zentralschweiz auf einen Blick ersichtlich sind.»

Ausserdem können die Schülerinnen und Schüler auf der Website einen Interessenfragebogen ausfüllen, der dann eine erste Übersicht gibt, welche Berufe passen könnten. Aufgrund des Resultats können dann die entsprechenden Berufe und Ausbildungsanbieter gesucht werden. Nicht zuletzt habe die «Zebi digital» zum Vorteil, dass die Informationen vorerst auf der Plattform ersichtlich bleiben und so auch zu einem späteren Zeitpunkt von den Jugendlichen abgerufen werden können.

Anfang Monat teilte das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation mit, dass bereits über ein Drittel der Lehrstellen vergeben sind – ein ähnlicher Wert wie im Vorjahr. Auch die hiesige Dienststelle für Berufs- und Weiterbildung bestätigt: «Die Situation in der Zentralschweiz zeigt sich generell stabil.» Dennoch leiden auch hier – wie in der gesamten Schweiz – vor allem die Fitness- und Eventbranche sowie der Hotel- und Gastronomiebereich. Einerseits, weil es punkto Lehrstellenvergabe Verzögerungen gibt, andererseits, weil es wegen der Krise nun noch weniger Lehrstellen als ohnehin schon gibt. Die Folge: «Das Interesse an solchen Lehrstellen ist zwar gross, die Jugendlichen orientieren sich notgedrungen aber anders, da es schwieriger ist, einen Lehrvertrag abzuschliessen.»

Lehrstellensuchende brauchen mehr Energie

Eine Berufsberaterin des Luzerner Beratungs- und Informationszentrums für Bildung und Beruf berichtet zudem, dass die Sek-Schülerinnen und -Schüler in der Regel weniger weit in der Berufswahl seien als die Jugendlichen in den Jahren davor. «Dies ist sicher auch dadurch bedingt, dass weniger Infoveranstaltungen und Schnupperlehren angeboten wurden.»

Mangelnde Schnuppermöglichkeiten haben zur Folge, dass Schülerinnen und Schüler Betriebe weniger gut «live» erleben können. Seitens Dienststelle für Berufs- und Weiterbildung ist man überzeugt: «Die neuen digitalen Möglichkeiten können hier Abhilfe schaffen. Es braucht aber Zeit, bis sie von Jugendlichen und auch deren Eltern vollständig akzeptiert werden.» Die ganzen coronabedingten Umstände führten auch dazu, dass Lehrstellensuchende verunsichert seien.

«Jugendliche brauchen jetzt mehr Ermunterung, um dranzubleiben.»

So würden vielleicht normale Rückschläge bei der Lehrstellensuche auf die Pandemie zurückgeführt – «was wiederum bei Einzelnen dazu führt, dass sie den Mut, dranzubleiben, zu schnell verlieren.» Es brauche hierfür darum sicher mehr Energie für Schulabgängerinnen und Schulabgänger, so die Verantwortlichen der Dienststelle für Berufs- und Weiterbildung. Die Chancen seien jedoch intakt. «Und bis zum Lehrbeginn ist noch genügend Zeit.»

Hinweis: Von heute bis Samstag, 27. März, findet die digitale Zentralschweizer Berufsbildungsmesse Zebi statt. Über 90 Aussteller stellen ihre Berufe und Bildungsangebote in Form von Text-, Bild- oder Videobeiträgen vor. Zudem finden über die drei Tage verteilt 70 Webinare statt – im Livestream können Jugendliche und Erwachsene direkt mit Fachpersonen und Lernenden in Kontakt treten und Fragen stellen. Weitere Informationen gibt es unter www.zebi.ch

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