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Uri

Akkordeonist Fränggi Gehrig will Uri in seinem Werkjahr Musik widmen

Die Kunst- und Kulturstiftung Uri zeichnet den Andermatter Musiker Fränggi Gehrig mit dem Urner Werkjahr aus. Zwei Förderungspreise gehen an Mario Gisler und Christian Indergand. Musiker Mario Schelbert erhält einen Projektbeitrag.
Der Andermatter Fränggi Gehrig. (Bild: Florian Arnold)
Der Urner Sänger und Musiker Mario Moe Schelbert. (PD)

Florian Arnold

Florian Arnold

«Für mich ist es eine grosse Ehre und eine Bestätigung für meine bisherige Arbeit», sagt Fränggi Gehrig. Der Andermatter Akkordeonist erhält von der Kunst- und Kulturstiftung Uri das Urner Werkjahr verliehen. Dieses ist dotiert mit 20'000 Franken. «Für einen Künstler im Kanton Uri gibt es kaum eine höhere Auszeichnung und damit verbundene Wertschätzung», so der 34-Jährige. Der Akkordeonist zählt zu den bekanntesten Musikern der «Neuen Volksmusik» in der Schweiz und steht mit zahlreichen Ensembles wie Gläuffig, der Hanneli-Musig sowie gemeinsam mit seiner Schwester Maria als Duo auf der Bühne. «Neben seinem virtuosen Akkordeonspiel hat sich Fränggi Gehrig in den vergangenen Jahren auch zunehmend als Komponist einen Namen gemacht», schreibt die Stiftung. Und genau diesem Tätigkeitsgebiet will sich Gehrig nun durch das Werkjahr vermehrt widmen.

«Durch das Werkjahr kann ich etwas realisieren, für das ich sonst keine Zeit habe und für das oft auch das Finanzielle fehlt.» Er spiele schon lange mit dem Gedanken, Orte zu vertonen, die ihm gefallen – konkret den Kanton Uri und das Urserntal. «Dieser Region möchte ich schon lange ein Werk widmen.» Und dies in seinem persönlichen Musikstil. «Es wird sicher kein traditionelles klassisches Werk, aber auch keine Komposition für eine Jazzband.» Vielmehr dürfen sich seine Fans auf noch mehr «Aktuelle Volksmusik» freuen. «Meine Wurzeln, die Volksmusik, kann und will ich nicht verleugnen.»

Für das Projekt möchte er sich, wenn nötig, auch mehr als ein Jahr Zeit nehmen. «Es wird keine Auftragskomposition, die zu einem bestimmten Zeitpunkt einfach fertig sein muss.» Für Fränggi Gehrig ist aber klar, dass es sich um eine einmalige Chance handeln wird. «Es soll meine Visitenkarte werden, für die ich so viel Energie investiere, bis es für mich stimmt.» Neben den Plänen im Rahmen des Werkjahrs möchte Gehrig im kommenden Jahr mit der Formation Gläuffig im kommenden Jahr Studioaufnahmen machen. Zudem werde die Abschiedstournee der Hanneli-Musig geplant. Darüber hinaus gehen ihm die Ideen nicht aus. Weiterentwickeln möchte er auch das Trio-Projekt mit Bassist Pirmin Huber und Pianist Lukas Gernet.

Neben dem Werkjahr vergibt die Kunst- und Kulturstiftung weitere Preise. 18 Personen haben sich darum beworben. «Gleich zehn Personen haben in diesem Jahr erstmals eine Bewerbung eingereicht, was uns ausserordentlich freut», wird Elisabeth Fähndrich, Präsidentin des Kuratoriums der Kunst- und Kulturstiftung Uri, zitiert.

Mario Schelbert geht neue Wege

Einen Projektbeitrag von 6000 Franken erhält Mario Schelbert für die Realisierung des Albums «Hour Of Extravaganza». «Damit würdigt das Kuratorium die stetige und kontinuierliche Weiterentwicklung der einzigartigen musikalischen Sprache des Urner Singer-Songwriters.» Die neuen Songs von Mario Moe Schelbert wurden speziell für Trio geschrieben. Der Urner Musiker gehe damit nach seinen grossen Erfolgen mit der Tour «Quitter» und der Band Moes Anthill neue Wege, was das Kuratorium mit dem Projektbeitrag unterstützt.

Fotografen und Künstler gefördert

Zwei Förderungsbeiträge von je 4000 Franken sprach das Kuratorium den jungen Urner Künstlern Christian Indergand (Indergand & Ehrengruber) sowie Mario Gisler (GislerGähwiler) zu. Der Silener Christian Indergand zeigt die gemeinsam mit Max Ehrengruber entwickelte Serie «Flowers». Die Fotografien stellen eine visuelle Umsetzung des 1929 erschienenen Textes «Le langage des fleurs» des französischen Schriftstellers und Philosophen Georg Bataille dar. Das Kuratorium zeigte sich von der Mehrschichtigkeit des Werks sowie von seiner subtilen Bildsprache überzeugt und sprach sich deshalb für einen Förderungsbeitrag aus. Mit Mario Gisler, der gemeinsam mit Fabienne Gähwiler als Duo GislerGähwiler Kunstprojekte entwickelt, zeichnet das Kuratorium einen jungen Urner Künstler aus, der sich erstmals für einen Preis beworben hat. GislerGähwiler zeigen im Rahmen der Werk- und Förderungsausstellung eine Installation, die sich an der Schnittstelle von Transparenz und Reflexion bewegt. Das Kuratorium lobte die Intensität und konzise Ausgestaltung dieses fragilen Werkes und unterstützt GislerGähwiler mit einem Förderungsbeitrag.

Andreas Wegmann nutzt Carte blanche

Im Rahmen der diesjährigen Werk- und Förderungsausstellung der Kunst- und Kulturstiftung Uri zeigt der in Erstfeld wohnhafte Andreas Wegmann eine raumfüllende Klanginstallation im Danioth-Pavillon. Andreas Wegmann hat für 2020 die Carte blanche des Kuratoriums erhalten. Die Werk- und Förderungsausstellung ist bis am 10. Januar 2020 geöffnet. Die Übergabefeier findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

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