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Luzern

Achtung: Dutzende Wanderrouten von Frosch und Molch führen über Strassen

Der Weg der Frösche, Kröten und Molche zu ihren Laichgewässern ist nicht nur für die Amphibien gefährlich, sondern beeinträchtigt auch die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer. Mit verschiedenen Schutzmassnahmen werden im Kanton Luzern rund 30'000 Amphibien vor dem sicheren Tod gerettet.
Mit diesem Gefahren- und Vorschriftensignal wird auf die Amphibienwanderung hingewiesen. (Bild: PD)
Ein temporärer Zaun entlang der Strasse schützt die Amphibien.  (Bild PD/Klaus Schmid)
Zwei Erdkröten. (Bild: PD)
Ein Bergmolch. (Bild: PD)

(zim) Mit dem beginnenden Frühling wandern Frösche, Kröten und Molche von ihren Winterquartieren zu den Laichgewässern. Überall dort, wo ihre Wanderrouten Strassen queren, sind Schutzmassnahmen erforderlich, damit die Amphibien nicht Opfer des Verkehrs werden und lokale Populationen nicht aussterben, heisst es in einer Medienmitteilung der Dienststelle Landwirtschaft und Wald (Lawa) vom Donnerstag. Im Kanton Luzern sind über 30 solche Zugstellen bekannt. Zusammen mit Freiwilligen koordiniert die Dienststelle Lawa die Errichtung von temporären Zäunen, initiiert bauliche Massnahmen und veranlasst temporäre Strassensperrungen.

So werden von Gemeinden, Schulen, Naturschutzvereinen und der Bevölkerung bei einem Grossteil der Zugstellen temporäre Zäune aus Kunststoffwellplatten aufgestellt. Beim Zaun angelangt, laufen die Amphibien diesem Leitwerk entlang und fallen dabei in eingegrabene Kessel. Jeden Tag tragen Freiwillige die Tiere über die Strasse zu den Laichgewässern. Im Kanton Luzern werden so laut Mitteilung jährlich rund 30'000 Amphibien vor dem Strassentod bewahrt.

Temporäre Strassensperrungen an drei Orten

Überqueren die Tiere jedoch die Strassen auf einem längeren Abschnitt ist nach Angaben der Dienststelle Lawa die Einrichtung von Zäunen zu aufwendig. In diesen Fällen wird geprüft, ob die Strasse während der stärksten Zugnächte gesperrt werden kann. Aktuell sind drei solche temporären Strassensperrungen vorgesehen: zwischen Urswil und Ballwil, zwischen Willisau und Grosswangen im Ostergau sowie zwischen Lupfen und Gishalden in Langnau bei Reiden. Sind aufgrund der Witterung starke Wanderaktivitäten zu erwarten, werden diese Strassenabschnitte von 19 Uhr bis 4 Uhr für den Verkehr gesperrt, ausgenommen vom Verbot sind Fahrräder und Mofas. Die Polizei kann die Einhaltung der Sperrungen überprüfen.

Mehr Sicherheit dank Amphibienschutzanlagen

An einigen Zugstellen hat der Kanton Luzern bauliche Massnahmen realisiert. Weitere sollen im Rahmen von Strassensanierungen folgen. Dank dieser können die Tiere die Strasse mittels Unterführungen queren. Bei diesen festen Amphibienschutzanlagen ist nicht nur die Wanderung zum Laichgewässer gewährleistet, sondern auch die Rückwanderung in das Sommer- und Winterquartier. Bei Zäunen und Strassensperrungen ist ein Schutz dieser Rückwanderung nicht möglich, da sie sich über mehrere Monate hinzieht.

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