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Nidwalden

Die Umgestaltung des Kirchenareals wird für den Moment nicht angepackt

An der Kirchgemeindeversammlung in Hergiswil wurde abgestimmt, dass derzeit nicht über den Kredit für die Kirchenareal-Umgestaltung befunden wird. Der Abend stand jedoch ganz im Zeichen des Abschieds von Gemeindepräsident Remo Zberg.
So sollte das Areal um die Pfarrkirche Hergiswil umgestaltet werden. (Visualisierung: PD)
Remo Zberg bedankte sich für die zwölf Jahre als Gemeindepräsident. (Bild: Florian Pfister (Hergiswil, 24. Mai 2022))

Florian Pfister

Es war ein emotionaler Abend am Dienstag im Loppersaal in Hergiswil. Der abtretende Gemeindepräsident Remo Zberg erhielt stehenden Beifall. Er tritt nach zwölf Jahren im Amt ab. Während die Frühlingsversammlung der politischen Gemeinde grösstenteils reibungslos ablief, kam es bei derjenigen der Kirchgemeinde aus sicht des Rats jedoch zu einem Dämpfer.

Ein Kirchenmitglied stellte den Antrag, das fünfte und letzte Traktandum nicht zu behandeln. Dabei sollte über die Umgestaltung des Kirchenareals abgestimmt werden, beziehungsweise über den Kredit von 1,25 Millionen Franken. Das Mitglied jedoch meinte, durch die Wahl des neuen Präsidenten Daniel Sarbach gebe es eine neue Ausgangslage. Er solle sich zuerst ruhig einarbeiten können. Bevor über den Projektkredit abgestimmt werden soll, müsse erst wieder Frieden in der Kirchgemeinde einkehren.

Ein anderes Mitglied entgegnete, dass eine Verschönerung des Dorfbildes nichts mit dem Streit in der Kirche zu tun habe. Daraufhin stimmte die Kirchgemeinde darüber ab, ob dieses Traktandum an diesem Abend nicht behandelt werden soll. Mit 69 zu 68 Stimmen hat sie dem Antrag des Mitglieds ultraknapp zugestimmt. Die Umgestaltung des Kirchenareals wird also erst einmal auf Eis gelegt.

Martin Dudle bedankte sich für die Unterstützung

Der restliche Teil der Kirchgemeinde ging weniger hitzig vonstatten. Die Rechnung mit einem Plus von rund 162'000 Franken wurde gutgeheissen. Dieser Betrag wird dem Eigenkapital zugewiesen. Die Wahlen in die Finanzkommission und den Grossen Landeskirchenrat des Kantons Nidwalden fielen einstimmig aus. Einzig neue Vertretung ist Sacha Zumstein im Grossen Landeskirchenrat. Er ersetzt Gusti Zibung, der nach 12 Jahren zurücktrat.

Der abtretende Präsident Martin Dudle bedankte sich zum Schluss bei Nadja Rogenmoser. Die Kirchenrätin tritt nach vier Jahren im Amt nicht mehr an. Dudle dankte danach für die Unterstützung während seiner acht Jahre im Kirchenrat. Nun könne er sich wieder mehr seiner Leidenschaft, der Binnenschifffahrt, widmen.

Alle Anträge des Gemeinderats angenommen

Zurück zum Beginn des Abends. Der Loppersaal war mit rund 250 Leuten sehr gut gefüllt. «Ich nehme an, Sie wollen sichergehen, dass ich auch wirklich gehe», scherzte Noch-Gemeindepräsident Remo Zberg. Die Rechnung 2021 genehmigte die Versammlung. Der eigentliche Gewinn betrug rund 7,26 Millionen Franken. Im Hinblick auf anstehende Investitionen in Liegenschaften des Verwaltungsvermögens werden aber 7 Millionen Franken als Vorfinanzierung für künftige Investitionen verbucht. Somit wird ein Gewinn von 261’506 Franken ausgewiesen.

Alle sechs Einbürgerungsgesuche hat die Bevölkerung angenommen. Auch die Teilrevision des Friedhofreglements fand grossen Zuspruch. Da Bestattungen Aufgabe der politischen Gemeinde sind und nicht der Kirche, musste die Gemeinde darüber abstimmen, den Urnenfriedhof der Evangelisch-Reformierten Kirche weiter zu gestatten.

Der Abend stand nach den Abstimmungen ganz im Zeichen von Remo Zberg. Gemeindevizepräsidentin Christa Blättler verabschiedete ihn gebührend in einer langen Rede. «Ich stelle mir vor, dass du jetzt ein lächelndes und ein weinendes Auge hast. Mir geht es gleich», sagte sie. «Du hast in hektischen Zeiten nie den Überblick verloren und warst auch immer der Kummeronkel für die Hergiswilerinnen und Hergiswiler.» Vom am falschen Ort abgelegten Güselsack bis zur verirrten Gans im Garten: Er habe sich um alle Anliegen gekümmert. Christa Blätter nannte Remo Zberg «einen aussergewöhnlichen Gemeindepräsidenten».

Kurz stand auch der neue Präsident, Daniel Rogenmoser, im Fokus. Auch wenn er die Stelle erst am 1. Juli antritt, übergab Remo Zberg sein Amt schon formell. Daniel Rogenmoser sagte: «Ich habe erst jetzt realisiert, was diese Aufgabe für mich und meine Familie bedeutet. Ich freue mich aber aufrichtig darauf.» Remo Zberg bezeichnete Hergiswil als einmalig und freute sich: «Uns geht es gut.»

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