Das Pavatex-Areal liegt im Nordosten der Gemeinde Cham und wird seit der Stilllegung der Holzverarbeitungsfirma Pavatex im Jahr 2019 zwischengenutzt. Es grenzt direkt ans Papieri-Areal, welches sich derzeit zu einem modernen, durchmischten und nachhaltigen Quartier mit rund 1000 Wohnungen und 1000 Arbeitsplätzen weiterentwickelt. Auf dem Pavatex-Areal besteht eine Bebauungsplanpflicht. Nach intensiven Abklärungen haben sich die Einwohnergemeinde Cham und die Cham Group als Grundstückeigentümerin nun darauf geeinigt, für den südlichen Teil einen ordentlichen Bebauungsplan in einem gemeinsamen Planungsprozess zu erarbeiten, wie der Medienmitteilung der Einwohnergemeinde Cham zu entnehmen ist.
Der nördliche Teil des Areals bleibt ausschliesslich der gewerblichen Nutzung vorbehalten. «Wir freuen uns sehr, dass die Einwohnergemeinde Cham und die Cham Group eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet haben und wir damit gemeinsam den Planungsprozess starten können», wird Rolf Ineichen, Vorsteher Planung und Hochbau, zitiert. Er ergänzt: «Mit der Absichtserklärung wurde der Grundstein gelegt, um dem Pavatex-Areal neues Leben einzuhauchen.»
Attraktives Quartier mit Überbauung und Primarschulhaus
Geplant ist die Realisierung einer Überbauung mit Wohnnutzung, gewerblicher Teilnutzung sowie einer Primaschule mit zwei Klassenzügen (zwei Kindergartenklassen, sechs Primaschulklassen, eine Sonderklasse) inklusive Raum für das Betreuungsangebot der Modularen Tagesschule und einer Dreifachturnhalle. Um dies verwirklichen zu können, soll parallel zur Genehmigung des ordentlichen Bebauungsplans im Rahmen der Ortsplanungsrevision die Umzonung des Areals vorgenommen werden. «Wir streben gemeinsam mit der Gemeinde eine qualitativ hochwertige städtebauliche Lösung an, sodass das Pavatex-Areal künftig mit dem Papieri-Areal zu einem stimmigen Quartier mit einer hohen Lebens- und Aufenthaltsqualität zusammenwächst», sagt Claude Ebnöther, CEO ad interim bei der Cham Group.
Wichtiges Mosaik-Steinchen für die gesamte Schulraumplanung
Für das neue Primarschulhaus auf dem Pavatex-Areal wird eine Landfläche von rund 7000 Quadratmeter benötigt. Die Einwohnergemeinde Cham erhält mit der Unterzeichnung der Absichtserklärung die Möglichkeit, die benötigte Landfläche zu einem marktüblichen Preis im Norden des Projektperimeters zu erwerben. Zeitgleich würde bei der Ausübung des Kaufrechts eine zusätzliche Fläche von rund 2200 Quadratmeter aus dem Grünstreifen Teuflibach kostenlos ins Eigentum der Gemeinde übergehen. «Der Gemeinderat hat den Schulstandort Pavatex-Areal in seiner Strategie zur Schulraumplanung in den mittelfristigen Massnahmen innerhalb von neun Jahren verankert. Dass wir das neue Primarschulhaus nun konkret weiterverfolgen können, ist ein wichtiges Mosaik-Steinchen für die gesamte Schulraumplanung», betont Arno Grüter, Vorsteher Bildung der Gemeinde.
Damit schaffe man nicht nur zusätzlichen Schulraum dort, wo das Bevölkerungswachstum stattfinde, sondern auch eine wichtige Ergänzung, um die nötigen baulichen Erweiterungen an den bestehenden Schulstandorten verträglich umzusetzen. Rolf Ineichen bilanziert: «Wir sind überzeugt, dass die Weichen gut gestellt sind und wir mit dem gemeinsamen Planungsprozess, sowohl was die gesamte Gebietsentwicklung als auch was die Teilentwicklung mit dem neuen Schulhaus angeht, in die Zukunft von Cham investieren.»
Studienverfahren mit öffentlicher Mitwirkung
Bereits im Juni dieses Jahres sollen die Chamerinnen und Chamer anlässlich der Gemeindeversammlung über den Kredit für den gemeinsamen Planungsprozess über das Pavatex-Areal bestimmen. Im September 2022 würde somit das Studienverfahren starten und das Siegerprojekt im Frühjahr 2023 an einer öffentlichen Mitwirkung für die Bevölkerung gespiegelt werden, heisst es in der Mitteilung weiter. Der Bebauungsplan könnte somit voraussichtlich im Jahr 2026 in Kraft treten und danach der Architekturwettbewerb für den Schulhausneubau Pavatex durchgeführt werden. Somit ist der Bezug des Schulhauses zirka auf das Schuljahr 2031/2032 geplant. (cro)