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Luzern

Abschaffung der Hausaufgaben in Kriens: Das neue Modell funktioniert, Anpassungen müssen aber möglich sein

Die Einführung von Lernzeiten anstelle der Hausaufgaben hat sich bewährt, wie eine Umfrage zeigt. Die Verantwortlichen müssen die Umsetzung aber weiterhin kritisch begleiten.
Ist für Krienser Primarschulkinder weggefallen: das Erledigen von Hausaufgaben. (Symbolbild: Pius Amrein)

Stefan Dähler

Die Abschaffung der Hausaufgaben inklusive Einführung freiwilliger Lernzeiten in der Krienser Primarschule kommt offenbar gut an. Das zeigt eine nun veröffentlichte Umfrage der Stadt Kriens. Die Ergebnisse sind nicht nur für Kriens relevant. Die Abschaffung der Hausaufgaben oder zumindest eine starke Reduktion des Umfangs ist auch in anderen Luzerner Gemeinden ein Thema.

Die Umfrage bei Kindern, Eltern und Lehrpersonen zeigt, dass das neue Modell grundsätzlich funktioniert. Das heisst nicht, dass nun alle Gemeinden die Hausaufgaben abschaffen müssen. Sind diese auf die Fähigkeiten der jeweiligen Kinder zugeschnitten, können sie durchaus Sinn machen. Doch der Krienser Weg ist eine gute Alternative. Kinder sowie Eltern werden entlastet und haben nach dem Wechsel an die Sek oder die Kanti trotzdem keine Nachteile.

Es zeigt sich aber auch, dass man gewisse Punkte kritisch begleiten muss. Etwa, ob das Modell, das selbstständiges Arbeiten voraussetzt, bereits in der 1. und 2. Klasse Sinn macht. Oder, ob eine engere Begleitung von Kindern, die mehr Betreuung benötigen, tatsächlich wie vorgesehen ohne zusätzliche Ressourcen möglich ist. Ist das nicht der Fall, muss trotz knapper Stadtfinanzen eine moderate Anpassung der Pensen thematisiert werden. Um solche Punkte zu überprüfen, sollte Kriens mittelfristig erneut eine Evaluation durchführen, zumal deren Erkenntnisse auch für andere Gemeinden wichtig wären.

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