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Luzern

Absage in Luzern, Einschränkungen in Sempach: So steht es um die Bundesfeiern in der Region

Bundesrätin Viola Amherd wird am 31. Juli nicht in Luzern auftreten – aber vielleicht 2021. Offen ist auch, ob am 1. August auf den Luzerner Bauernhöfen gebruncht werden kann.
Doris Leuthard (links) und Andrea Gmür. (Bild: Corinne Glanzmann (31. Juli 2017))
Bundespräsident Didier Burkhalter war am 1. August 2014 zu Gast auf dem Weggiser Bauernhof Eichi.
(Bild: Dominik Wunderli)

Lukas Nussbaumer

Lukas Nussbaumer

Luzern: Fokus auf 2021

Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen sind gemäss aktuellem Stand bis mindestens Ende August verboten. Für die Organisatoren der Luzerner Bundesfeier, an der auf dem Europaplatz jeweils rund 2000 Personen teilnehmen, bedeutet diese bundesrätliche Anordnung: Ab sofort wird für 2021 geplant – der für den 31. Juli vorgesehene Anlass mit einer Rede von Bundesrätin Viola Amherd wird abgesagt. OK-Präsidentin Diel Schmid Meyer, wie Amherd CVP-Mitglied, wird sich aber weiterhin um einen Auftritt der Walliser Magistratin bemühen: «Vielleicht kommt sie ja 2021 nach Luzern.»

Die Luzerner Bundesfeier wurde 2017 von Nationalrätin Andrea Gmür-Schönenberger und der CVP der Stadt Luzern, die damals von Gmür präsidiert wurde, ins Leben gerufen. «Eine Stadt wie Luzern ohne Bundesfeier: Das geht einfach nicht.», sagte die heutige Ständerätin vor drei Jahren gegenüber unserer Zeitung. Erste Rednerin einer Bundesfeier im Stadtzentrum von Luzern nach einer Pause von mehr als 40 Jahren war am 31. Juli 2017 die inzwischen abgetretene CVP-Bundesrätin Doris Leuthard.

Sempach: Notfalls auf der Seeallee

Eine weitaus grössere Tradition als die von der CVP initiierte Stadtluzerner Feier hat das Fest in Sempach. Es findet seit 1891 statt, damals auf dem Schlachtfeld, heute auf dem grossen Kirchenplatz. Organisiert wird die 1.-August-Feier seit 1981 vom Bundesfeierkomitee, das aktuell von Stadtpräsident Franz Schwegler präsidiert wird. Der CVP-Politiker sagt: «Wir haben getagt und wollen an der Feier festhalten. Da die Aufführungen auf dem grossen Kirchenplatz stattfinden, sollten wir den Anlass auch mit gewissen Einschränkungen sichern können. Eventuell weichen wir auf die Seeallee aus.» Definitiv entscheiden will sich das Komitee gemäss Schwegler Ende Mai.

Hochdorf: «Hofderer-Schwizer-Fiir» ist abgesagt

Noch etwas Zeit lassen wollen sich die Verantwortlichen auch in Sursee und Emmen, nicht aber in Hochdorf: Dort hat das aus Jungwacht, Blauring und CVP bestehende Organisationskomitee beschlossen, die für den 31. Juli vorgesehene «Hofderer-Schwizer-Fiir» abzusagen. Die Planungsunsicherheit wegen der Coronaschutzmassnahmen sei zu gross, teilt OK-Mitglied sowie CVP-Gemeinde- und Kantonsrat Daniel Rüttimann mit. Die Organisatoren des erst vor zwei Jahren wiederbelebten Anlasses bereiten jedoch bereits die Feier 2021 vor. Ob der für heuer eingeladene Festredner Christoph Graf, Kommandant der Päpstlichen Schweizergarde in Rom, auch 2021 auftrete, sei noch offen.

Die Bundesfeier in Hochdorf wurde erst vor zwei Jahren wiederbelebt, nachdem sie der Gemeinderat 2012 aus Spargründen gestrichen hatte. Der damalige Gemeindepräsident Peter Huber begründete den Verzicht auf den Anlass damals mit dem im Herbst zuvor erfolgten Nein des Stimmvolks zu einer Steuererhöhung. Deshalb müssten auch kleine Beträge – die Feier kostete die Gemeinde jeweils rund 4000 Franken – hinterfragt werden.

Brunch: Anmeldefrist verlängert

Eine wiederum längere Geschichte hat der vom Schweizerischen Bauernverband angestossene und von den kantonalen Sektionen koordinierte 1.-August-Brunch. Er findet seit 1993 statt, mehrere hundert Bauernfamilien bewirten jeweils 150'000 bis 200'000 Gäste, darunter stets einen oder mehrere Bundesräte.

In diesem Jahr steht die Durchführung jedoch auf der Kippe, wie Sandra Lüscher vom Marketing des Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverbands sagt. «Wir warten ab, welche weiteren Lockerungsmassnahmen der Bundesrat Ende Mai beschliesst. Wenn es irgendwie geht, möchten wir den Anlass aber durchführen, vielleicht halt in einem kleineren Rahmen.» Die Anmeldefrist für Landwirte, die einen Brunch durchführen wollen, wurde inzwischen auf den 5. Juni verlängert.

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