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Alpnach

Ablehnungsantrag chancenlos: Kirchgemeindeversammlung sagt klar Ja zur Renovation des Pfarrhauses

Nun kann das unter Denkmalschutz stehende Pfarrhaus für 1,14 Millionen Franken renoviert und in ein Wohnhaus mit zwei Wohnungen umgenutzt werden. Auch der Antennen-Streit war Thema an der Kirchgemeindeversammlung. 

Das Pfarrhaus Alpnach (links im Bild) kann für 1,14 Millionen Franken renoviert werden.
Bild: Bild: Robert Hess (Alpnach, 11. November 2022)

Rund 80 Stimmberechtigte haben sich zur Budget-Kirchgemeindeversammlung im Pfarreizentrum in Alpnach eingefunden. Im Zentrum stand der Kreditantrag von 1,14 Millionen Franken für die Renovation des Pfarrhauses.

Vizepräsidentin und Mitglied der Liegenschaftskommission, Agnieszka Krasnopolska, präsentierte zusammen mit dem Alpnacher Urs Spichtig von der AK Bautreuhand AG, Luzern, als Bauherrenvertreter, die Kreditvorlage.

Wert erhalten und vermehren

Seit 1966 steht das 1685 fertiggestellte Gebäude unter Denkmalschutz. Die werterhaltenden Unterhaltsarbeiten belaufen sich gemäss Spichtig auf rund 713'550 Franken. Nach Ansicht der Verantwortlichen sollen diese Arbeiten jetzt durchgeführt werden, bevor teure Schäden an der denkmalpflegerisch wertvollen Bausubstanz entstehen.

Ausserdem soll das Pfarrhaus zu einem Wohnhaus umgenutzt werden, um es langfristig zu erhalten und zeitgemäss zu nutzen, so das Ziel des Kirchgemeinderats. Mit der Vermietung einer 3½- und einer 5½-Zimmer-Wohnung ist ein finanziell selbsttragender Betrieb möglich. Diese wertvermehrenden Investitionen belaufen sich auf rund 501'450 Franken.

Gesamthaft betragen die Investitionen 1,215 Millionen Franken. Darin ist auch der 2021 genehmigte Planungskredit von 75'000 Franken enthalten. Der Beitrag der Denkmalpflege wird mit 67'500 Franken ausgewiesen. Dazu kann ein Förderbeitrag für energetische Massnahmen von 3000 bis 4000 Franken in Abzug gebracht werden.

Ablehnungsantrag hat keine Chance

Walter Wyrsch stellte in der anschliessenden, kurzen Diskussion, den Antrag auf Ablehnung des Kredits von 1,14 Millionen Franken. Er begründete das damit, dass der Kirchgemeinderat eine «sozialpolitische Ausrichtung» bei der Vermietung der Liegenschaft ausweisen sollte. Er kritisierte auch die jüngst vom Kirchgemeinderat vorgestellte Immobilienstrategie, die ihn in der Ausrichtung nicht befriedige.

Die Kreditvorlage wurde jedoch mit grossem Mehr gutgeheissen. Damit kann die Renovation demnächst in Angriff genommen werden. Es wird mit einer Bauzeit von sechs Monaten gerechnet.

Antennen-Streit mit Vergleich beendet

Auch die aktuelle Situation im Antennen-Streit war Thema an der Versammlung. Nachdem die Kirchgemeindeversammlung im Mai 2019 eine Einzelinitiative für ein Verbot von Mobilfunk-Basisstationen beziehungsweise Mobilfunk-Antennen angenommen hatte, wollte die Swisscom die Antenne trotzdem installieren und ein Baugesuch einreichen. Im Juli 2021 kündigte die Swisscom jedoch von sich aus den im Herbst 2018 unterzeichneten Vertrag.

«Nach rund einem Jahr Funkstille stellte die Swisscom im Juli 2022 eine Schadenersatzforderung», sagte Kirchgemeindepräsident Daniel Albert. In einem Vergleich habe sich der Kirchgemeinderat mit der Swisscom auf eine Zahlung von 25'000 Franken geeinigt. «Durch die Kündigung des Vertrags konnte der Kirchgemeinderat ein langwieriges Gerichtsverfahren vermeiden, das uns bestimmt mehr gekostet hätte», sagte Albert. «Damit kann endlich ein definitiver Schlussstrich gezogen werden.»

Erfolgreiches Jubiläumsspiel

Erfreut stellte der Kirchgemeindepräsident fest, dass das Jubiläumsspiel «200 Jahre Pfarrkirche Alpnach» vom 20. bis 29. Oktober ein voller Erfolg war. Gemäss Produktionsleiter Pius Ziegler haben über 2000 Personen weit über die Region hinaus das Jubiläumsspiel in der Pfarrkirche besucht.

Erstmals präsentierte die neue Finanzchefin, Edith Vogler-Bucher. Es wurde einstimmig genehmigt und schliesst mit einem Aufwandüberschuss von 8060 Franken ab, dies bei einem Aufwand von rund 1,743 Millionen Franken. Der Steuerertrag wird mit 1,55 Millionen Franken ausgewiesen.

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