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Obwalden

Abgewanderter Hotelier: «Mein Herz hängt an der Frutt»

Nach über drei Jahren haben Thorsten Fink und seine Frau Melanie das Frutt-Resort auf eigenen Wunsch verlassen. Die Familie bleibt aber in Obwalden heimisch, auch wenn Fink nun als Hoteldirektor in Saas-Fee arbeitet.
Hat das Frutt-Resort verlassen und im Wallis eine neue Aufgabe gefunden: Thorsten Fink. (Bild: Corinne Glanzmann, Melchsee-Frutt, 28. Dezember 2016)

Philipp Unterschütz

«Thorsten Fink und seine Frau Melanie Fink haben das Frutt-Resort während über drei Jahren positiv geprägt und erfolgreich aufgebaut. Nun wird Thorsten Fink im Hotel Ferienart in Saas-Fee eine neue Herausforderung antreten.» Diese Medienmitteilung aus dem Frutt-Resort von vergangener Woche überraschte. Zwar sind Stellenwechsel in der Hotellerie an sich nichts Aussergewöhnliches. Im Fall von Thorsten Fink wunderte man sich aber doch etwas, schliesslich hatte man das Gefühl, dass die Familie mit schulpflichtigen Kindern in Obwalden heimisch geworden sei und hier bleiben wolle. Noch im März war der 44-Jährige für die FDP Kerns, in der er auch im Vorstand sitzt, bei den Kantonsratswahlen angetreten, schaffte den Sprung dann allerdings nicht. Zudem ist er erst seit 2017 im Verwaltungsrat von Obwalden Tourismus und sitzt auch im Vorstand des örtlichen Tourismusvereins.

Er hat volle Auftragsbücher übergeben

«Wir brechen unsere Zelte nicht ab, wir fühlen uns wohl in Obwalden», verneint Thorsten Fink auf Anfrage einen Wegzug. Der Wohnort der Familie bleibe Kerns, er sei künftig einfach Wochenaufenthalter in Saas-Fee. Er und seine Frau hätten das Frutt-Resort aus freien Stücken verlassen. «Wenn man in unserer Branche nicht 120-prozentig hinter seinem Produkt steht, hat es keinen Sinn», erklärt Fink seinen Abgang und meint, es hätten etliche Faktoren zum Entscheid beigetragen. So seien beispielsweise auch neue Wünsche des Eigentümers, des chinesischen Investors Yunfeng Gao, gekommen, die für sie nicht gepasst hätten.

«In unserer Branche spricht es sich schnell herum, wenn jemand zu haben ist.» Als das Angebot von Saas-Fee vorlag, habe er selber Druck gemacht, um nahtlos die neue Stelle antreten zu können. «Wir haben den Arbeitgeber bereits vor über zwei Monaten informiert und die Nachfolge gut geregelt.» Sie hätten den Betrieb mit vollen Auftragsbüchern und exzellenter Ertragslage an Personen übergeben können, die bestens damit vertraut seien. Seit einer Woche arbeitet Fink nun in Saas-Fee. «Wäre ich im März in den Kantonsrat gewählt worden, hätte ich es mir vielleicht drei Mal mehr überlegt.» So sei er aber froh, dass ihm von Seiten des Frutt-Resorts keine Steine in den Weg gelegt worden seien. Es gefalle ihm gut am neuen Ort. Das Ferienart Resort & Spa sei ein 5-Stern-Haus mit viel Tradition, also ein Aufstieg im Vergleich zum 4-Sterne-Superior Frutt-Resort.

Seine Ämter in Obwalden möchte er behalten

Im Vorstand der FDP-Ortspartei Kerns will Thorsten Fink bleiben. Und auch in der Obwalden Tourismus AG, wo er noch für zweieinhalb Jahre im Verwaltungsrat gewählt wäre, würde er gerne weitermachen. «Aber ich klebe nicht an Ämtern. Der Kanton muss entscheiden, ob er allenfalls vorzeitige Neuwahlen durchführen will.» Er sei aber der Meinung, dass Obwalden Tourismus weiterhin und vielleicht erst recht von ihm profitieren könne, wenn er als Touristiker auswärts arbeite. Und obwohl es sinnvoll sei, dass im örtlichen Tourismusverein Melchtal ein Hotelier aus der Region im Vorstand sitzt, wäre er bei Bedarf bereit, auch dort weiterzumachen. «Mein Herz hängt an der Frutt und am Melchtal.»

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