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Kolumne Stadtwärts

Ab fünfzig geht’s mit dem digitalen Verständnis rapid bergab

Überfordert mit dem Touchscreen beim Bestellen im Fastfood-Restaurant – lag’s am Alter oder doch eher an etwas anderem?

Ja, ich habe die Zahl überschritten. Ich bin fünfzig. Nein, mehr Falten habe ich deswegen noch nicht. Aber kürzlich hatte ich ein Erlebnis, bei dem das Alter eine Rolle gespielt haben könnte: Unterwegs in der Stadt, wieder mal zu später Stunde, beschlich mich ein Hungergefühl. Viele Möglichkeiten gibt’s da nicht mehr. Also landete ich in einem Fastfood-Restaurant.

Tippen bis zum Umfallen. Touchscreen in einem Fastfood-Restaurant.
Bild: Bild: Juri Junkov

Offen wie ich bin gegenüber digitalen Errungenschaften, bestellte ich mein Essen in Eigenregie via Touchscreen. Schnell ging das nicht. Um nur einen Burger zu bestellen, muss man sich durch zahlreiche Abfragemasken kämpfen. Menü oder nur Sandwich? Mit oder ohne Käse? Vielleicht doch ein Getränk? Ich verlor fast die Nerven und bestimmt den Faden. Zum Schluss wollte das Ding die gewünschte Bezahlart wissen und ich Depp wählte «cash». Dann erhielt ich einen Coupon mit der Bestellnummer 83.

Mit dem Coupon in der Hand blickte ich gespannt auf den Bildschirm über der Theke. Ich wartete und wartete. Doch meine Nummer kam nicht. Irgendwann erkannte ein Angestellter meine Not und sprach mich an: «Ah, Sie wollen bar zahlen? Da müssen Sie zuerst zur Kasse kommen, erst danach wird die Bestellung ausgelöst.» Ich dachte nur, «Gott, wie peinlich!» Lag’s am Alkohol? Es war Fasnacht. Natürlich nicht! Im Gegenteil. Bislang war ich speziell aufnahmefähig in dem Zustand. Aber mit fünfzig? Vorbei! Ich ass übrigens dann den Veggie-Burger. Falsch gewählt. Auch das noch!

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