Die Front zwischen Befürwortern und Gegnern des zusätzlichen A2-Autobahnabschnitts Bypass war bisweilen so hart wie Beton. Von einer dringend benötigten Entlastung des Verkehrs zwischen dem Norden Luzerns und Kriens sprachen die einen, von einem unnötigen Infrastrukturausbau für Autos die anderen. Sie tun es immer noch. Aber immerhin sind beide Seiten mittlerweile zu kleinen Kompromissen bereit.
Befürworter wie der Bund, der Kanton und der TCS stellen angesichts teurer Forderungen nach möglichst siedlungsverträglichen Lösungen nicht gleich den Warnblinker. Hier hat vor allem der Kanton von der Niederlage um den Nordzubringer ebendieses Bypasses gelernt. Und für Vertreter von VCS und WWF ist ein Nein zum Grossprojekt nicht mehr die einzige Option: Sollte der Bypass gebaut werden, dann mit einem durchgehenden Tunnel vom Sonnenberg bis zum Schlund.
Jetzt hat der Bundesrat diese Maximalforderung nach einer vollständigen Überdachung mit einem Preisschild versehen: Zu den 1,8 Milliarden Franken wären nochmal 540 Millionen Franken nötig. Diese Zusatzkosten will der Bund nicht allein tragen; der Kanton Luzern und die Stadt Kriens sollen sich beteiligen. Diese Ansage dürfte die Diskussion um den Tunnel befeuern und Befürworter wie Gegner zu weiteren Zugeständnissen zwingen. Das Preisschild wird auch entscheidende Antworten auf die Frage liefern, wie viel die Bevölkerung für mehr Lebensqualität zu zahlen bereit ist.