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Luzern

23 Festnahmen, mehr Rettungseinsätze und weniger Abfall – die Fasnachtsbilanz 2022

Die rüüdigen Fasnachtstage waren vom Wetterglück geprägt, mehrere hunderttausend Fasnachtsverrückte feierten im ganzen Kanton. Die Polizei zieht eine positive Bilanz – genauso die Stadt und das Fasnachtskomitee.

Der Güdisdienstag war der grosse Abschluss der Luzerner Fasnacht 2022 – zahlreiche Fasnächtlerinnen und Fasnächtler im ganzen Kanton feierten nochmals bis in die frühen Morgenstunden. Alleine in der Stadt Luzern waren vom Schmutzigen Donnerstag bis am Aschermittwoch über 200’000 Fasnächtlerinnen und Fasnächtler unterwegs, wie es in einer Mitteilung heisst:

  • Dem Urknall und dem Fötzeliräge am Schmutzigen Donnerstag wohnten rund 16'000 Feiernde bei – 3000 mehr als vor zwei Jahren.
  • Erstmals wurde auch die Personenzahl am rüüdigen Samstag erhoben: Während des Tages waren rund 40'000 Personen in der Stadt Luzern unterwegs.
  • In der zweiten Runde am Güdismontag, dem Tag der Wey-Zunft, waren 3000 Personen an der Tagwache. Am Nachmittag schauten 40'000 Personen den Wey-Umzug an – 4000 mehr als vor zwei Jahren. Am Abend zogen 18'000 Fasnächtler durch die Gassen – 8000 mehr als bei der letzten Fasnacht.
  • Die Zuschauerzahl beim abschliessenden Monstercorso am Güdisdienstag wird von der Polizei auf 22'000 geschätzt, das sind fast doppelt so viele wie noch 2020.

Luzerner Fasnachtskomitee zieht positive Bilanz

Das Luzerner Fasnachtskomitee (LFK) blickt mit einem guten Gefühl auf die vergangenen Tage zurück. Peti Federer, Medienchef des LFK schwärmt:

«Die Fasnacht war grossartig und unglaublich schön.»

Es sei schwierig in Worte zu fassen, doch nach der letztjährigen Pause sei es eine Art Erwachen gewesen. Erst vor rund zwei Wochen gab es grünes Licht für die Luzerner Fasnacht. Insofern sei er froh, dass die Umzüge reibungslos über die Bühne gingen. Er sagt:

«Nicht nur wir, sondern auch die Stadt, das Strasseninspektorat und die Verkehrsbetriebe Luzern waren rechtzeitig parat.»

Die Polizei nahm 23 Personen fest

Die Luzerner Polizei erlebte gemäss eigenen Angaben eine intensive Fasnachtszeit. Über 250 Personenkontrollen in der Stadt Luzern und 23 Festnahmen im ganzen Kantonsgebiet, lautet das Fazit. Es seien auch vereinzelt verbotene Waffen und Sturmhauben sichergestellt worden.

Trotz allem zieht die Luzerner Polizei eine positive Bilanz zu den närrischen Tagen. Die zahlreichen Umzüge und Veranstaltungen seien grösstenteils sehr friedlich und ohne nennenswerte Zwischenfälle verlaufen. In den Menschenmengen ging rund ein Dutzend Kinder verloren, diese konnten innert kurzer Zeit wieder den jeweiligen Begleitpersonen übergeben werden.

Mehr Einsätze für den Rettungsdienst

Nebst der Polizei waren Verkehrsdienste der lokalen Feuerwehren und teilweise private Organisationen im Einsatz, um örtliche Strassensperrungen und die entsprechenden Umleitungen während der Anlässe zu gewährleisten. Auch der Rettungsdienst 144 war über die Fasnachtstage gefordert – es kam zu 55 Einsätzen im Einsatzgebiet Luzern. Gut die Hälfte der Einsätze war auf übermässigen Alkoholkonsum zurückzuführen, wie das Luzerner Kantonsspital mitteilt. Es gab insgesamt leicht mehr Einsätze als im langjährigen Durchschnitt.

30 Prozent weniger Patienten in Notfallpraxis

In der Notfallpraxis Permanence am Bahnhof Luzern ging die fünfte Jahreszeit verhältnismässig ruhig über die Bühne, wie Selina Casanova, Operations Managerin in der Permanence, auf Anfrage sagt:

«Im Vergleich zu früheren Fasnachten verzeichneten wir rund 30 Prozent weniger Patientinnen und Patienten, die aufgrund der Fasnacht in der Praxis behandelt werden mussten.»

Glücklicherweise habe es keine schweren Notfälle gegeben. In erster Linie handelte es sich um Sturzverletzungen, so Casanova.

Weniger Abfall als in anderen Jahren

Wo gefeiert wird, entsteht Abfall: Vor drei Jahren waren es rund 115 Tonnen, so viel wie noch nie. Florian Aschbacher, Leiter Betrieb und Strassenunterhalt der Stadt Luzern, erwartete heuer ähnlich hohe Abfallberge. Auch wenn die abschliessende Auswertung noch nicht vorliegt, sagt er:

«Wir rechnen an der diesjährigen Fasnacht nur mit 80-100 Tonnen Abfall, obwohl es sehr viele Leute hatte.»

Im Allgemeinen seien die Aufräumarbeiten ohne Probleme vorangekommen, was auch auf das meist regenfreie Wetter zurückzuführen sei. «Wir sind positiv überrascht, morgens um 9 Uhr war die Stadt meistens wieder sauber», sagt Aschbacher.

Ausserdem hatte es bei den Aufräumarbeiten in den frühen Morgenstunden deutlich weniger Menschen auf den Strassen als in anderen Jahren. In den nächsten Tagen werde noch das See- und Reussufer gereinigt.

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