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Uri

2019 gab es weniger Unfälle auf Urner Strassen – aber mehr Tote

Die neue Unfallstatistik der Kantonspolizei zeigt einen Rückgang der Verkehrsunfälle auf. Jedoch gab es mehr Tote.
Unfälle wie dieser haben in Uri gegenüber dem Vorjahr abgenommen. (Bild: Kantonspolizei Uri (2019))

Lucien Rahm

Zu 275 Verkehrsunfällen, von denen die Polizei Kenntnis hat, ist es im vergangenen Jahr im Kanton Uri gekommen. Das sind über 100 weniger als im Jahr davor, als 391 Unfälle zu beklagen waren, wie die Kantonspolizei Uri am Freitag mitgeteilt hat. Allerdings: Die Anzahl Verkehrstoter hat sich 2019 gegenüber dem Vorjahr erhöht. Zwei Todesopfer haben die Unfälle im vergangenen Jahr gefordert. 2018 starb im Kanton Uri niemand bei einem Verkehrsunfall.

33 Personen verletzten sich dabei schwer und 85 Personen leicht. Im Vorjahr beliefen sich diese Zahlen noch auf 26 Schwer- und 113 Leichtverletzte. «Insgesamt sank die Anzahl der verletzten Personen gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent», schreibt die Polizei. Zwei dieser Personen wurden auf einem Fussgängerstreifen verletzt. Über alles gesehen machen Fussgänger jedoch einen kleinen Anteil an den Verunglückten aus: Von insgesamt 527 Unfallbeteiligten waren nur fünf zu Fuss unterwegs. Beim Rest handelte es sich um Lenker oder Mitfahrer von Fahrzeugen.

Die meisten Unfälle gab es in Altdorf

Am meisten Unfälle ereigneten sich mit 47 Ereignissen in der Gemeinde Altdorf, am wenigsten in der Gemeinde Seelisberg – nämlich gar keine. In Attinghausen und Isenthal kam es zu je drei Unglücken. Die Anzahl der Verkehrsunfälle, die sich in Uri innerorts ereigneten, sank dabei von 131 auf 90. «Ausserorts nahmen die Unfälle ebenfalls von 260 auf 185 ab.» Und auch auf der Autobahn sank diese Zahl: von 95 auf 76.

«Der unfallträchtigste Monat war der Januar mit 40 Unfällen», heisst es in der Mitteilung weiter. Ebenfalls hoch war diese Zahl im September, als es zu 31 Unfällen kam. Am meisten Kollisionen ereigneten sich dabei an einem Samstag: nämlich 51. Am wenigsten Unfälle forderte der Donnerstag, mit 33 Ereignissen. «Auf die Tageszeit bezogen ereigneten sich die meisten Unfälle – insgesamt 29 – zwischen 10 und 10.59 Uhr.» Keine Unfälle gab es jeweils zwischen 2 und 2.59 Uhr.

Ablenkung ist die häufigste Unfallursache

An der Spitze der Unfallursachen lagen auch im vergangenen Jahr Unaufmerksamkeit und Ablenkung. 78 Unfälle gehen auf diese Gründe zurück. Im Jahr davor traf dies noch in 151 Fällen zu. Auch das «Nichtanpassen der Geschwindigkeit» hat in 50 Fällen zu einem Unglück geführt. Insgesamt haben die 275 Unfälle einen Sachschaden von knapp drei Millionen Franken verursacht – rund eine Million weniger als im Vorjahr.

Als einen möglichen Grund für den Rückgang sieht die Kantonspolizei den Schneefall, den es 2019 im April nochmals gab. «Dies verzögerte die Öffnung der Passstrassen um mehrere Wochen», teilt Sonja Aschwanden von der Medienstelle der Urner Kantonspolizei auf Anfrage mit. Da Uri eine hohe Anzahl an Motorradunfällen aufweist, könnte hierbei ein Zusammenhang bestehen.

Um die Unfallzahl so gering wie möglich zu halten, habe aber auch die Prävention eine grosse Bedeutung, so Aschwanden. So auch im vergangenen Jahr: «Die 20 Plakatstationen in den verschiedenen Gemeinden wurden mit verschiedenen verkehrs- und sicherheitspolizeilichen Präventionskampagnen bestückt.»

«In der Fasnachtszeit erfolgte die Empfehlung ‹Wer fährt, trinkt nicht› und im Frühling sowie im Herbst galt ‹Mach dich sichtbar›, welche sich an alle Verkehrsteilnehmenden richtete», schreibt die Polizei. Weitere Kampagnen gab es zum Fahren unter Medikamenteneinfluss, E-Bikes sowie zum Schulbeginn.

Zusammen mit der Kantonspolizei Glarus habe man ausserdem einen Präventionstag für Töfffahrer abgehalten. Diese erhielten dabei von Experten «wichtige Tipps zum sicheren Fahren und zur Unfallverhütung».

Zusammenarbeit mit Glarus und Bern

Um auch in diesem Jahr eine tiefe Unfallzahl zu erreichen, blieben Aufklärung und Prävention im Fokus der Polizei. «Bei der Analyse des Strassennetzes besteht weiterhin eine enge Zusammenarbeit mit der Baudirektion Uri. Gemeinsam werden Unfallschwerpunkte laufend beurteilt und Massnahmen getroffen.»

Bei Verkehrskontrollen und der Aufklärung von Fahrern arbeite man auch mit den Nachbarkantonen zusammen. Gemeinsam mit der Kantonspolizei Glarus werde dieses Jahr am 20. Juni auf dem Urnerboden ein Präventionstag für Töfffahrer durchgeführt. Am 4. Juli wird ein solcher an der Sustenpassstrasse veranstaltet, zusammen mit der Kantonspolizei Bern.

Am 14. Mai werde ausserdem ein Sicherheitskurs für E-Bike-Lenker angeboten, der zusammen mit Pro Senectute durchgeführt wird. «Auf einer Erlebnistour im Urner Talboden werden dabei Inhalte wie Gefahrenerkennung, Sichtbarkeit, Geschwindigkeit und Anhalteweg praxisbezogen thematisiert.»

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