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Luzern

1412 Hektaren Wald, 32 Baumarten, 10 Angestellte: Zwölf Fakten zum Wald in der Stadt Luzern

Anfangs des 19. Jahrhunderts bewirtschaftete das Stadtforstamt Luzern 827 Hektaren Wald, heute sind es 1412. Die Fläche vergrösserte sich durch Zukäufe, Schenkungen und grosszügige Aufforstungen.
Ein Förster fällt im Gütschwald einen Baum. (Bild: Nadia Schärli, Luzern, 12. Dezember 2014)

Hugo Bischof

  1. Zum Stadtwald gehören auch Wälder ausserhalb des Stadtgebiets in vier Kantonen (Luzern, Obwalden, Nidwalden, Schwyz) und zwölf Gemeinden, etwa Meggen, (Stadtwald), Weggis (Postunenwald) oder Rothenburg (Burgwald).
  2. 844 Hektaren Wald gehören der Korporation, 398 Hektaren der Einwohnergemeinde Luzern und 170 Hektaren EWL (Energie Wasser Luzern).
  3. Die Bewirtschaftung der Wälder erfolgt durch einen einzigen – von der Korporation Luzern geführten – Forstbetrieb, das Stadtforstamt. Es beförstert auch die Wälder der Stadt Kriens, des Kollegiatsstifts St. Leodegar im Hof und einige private Wälder.
  4. Das Stadtforstamt Luzern hat 10 Angestellte: 3 Lernende, 4 Forstwarte, 1 Förster, 1 Forstingenieur, 1 Sekretärin.
  5. Das durchschnittliche Jahresbudget des Stadtforstamts Luzern beträgt 1,75 Millionen Franken. Es erhält von der Stadt als Abgeltung für die gemeinwirtschaftlichen Leistungen jährlich 350 000 Franken.
  6. 32 Baumarten gibt es im Luzerner Stadtwald. Die ältesten Bäume sind rund 300-jährige Eichen im Eichwald.
  7. 23 Prozent der vom Stadtforstamt Luzern bewirtschafteten Waldfläche sind als Waldreservate ausgeschieden, in denen Biodiversität Vorrang vor menschlichen Interessen hat.
  8. Als in den beiden Weltkriegen die Kohlenimporte stockten, wurde Holz wieder zum begehrten Brennstoff. Zudem bewahrte einheimisches Holz als Werkstoff Industrie und Gewerbe vor einem Zusammenbruch. Vor allem öffentliche Waldeigentümer wurden verpflichtet, für den Bedarf der Armee und der Wirtschaft behördlich festgelegte Kontingente von Holz bereitzustellen.
  9. Im 2. Weltkrieg verlangte der «Plan Wahlen» eine Vergrösserung der landwirtschaftlichen Produktionsfläche zur Sicherstellung der Ernährung. Auch Stadt, Bürgergemeinde und Korporation Luzern wurden trotz Protesten verpflichtet, wertvolle Waldflächen für die «Anbauschlacht» zu roden. Für diese schweisstreibende Arbeit wurden vor allem polnische Internierte eingesetzt.
  10. Zwei Naturwaldreservate schützen die EWL-Quellen Brüederen im Entlebuch und Bründlen im Eigenthal. Von dort fliessen täglich 30 Millionen Liter Trinkwasser in die Stadt Luzern.
  11. Holz aus den Korporationswäldern leistet bei der Verbauung von kleineren Nebenbächen immer noch gute Dienste. Der Bau von Holzsperren gehört nach wie vor zu den Kernkompetenzen des Stadtforstamtes.
  12. Das Seil ist noch immer unentbehrlich in Bergwäldern. An die Stelle von Schwerkraft und menschlicher Muskelkraft traten aber Seilkran, Rückefahrzeug , Helikopter.
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