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Zug

13 Jahre sind genug: Wirtinnen  des «Pfaffenboden» hören auf

Das Wirtinnen-Duo des «Pfaffenboden» hat die Kündigung eingereicht – zum Abschiednehmen bleibt genug Zeit. Die Korporation als Eigentümerin wird für mögliche Nachfolger einen zusätzlichen Anreiz schaffen.
Marlis Schelbert (links) und Renate Ampferer freuen sich auf ihre letzte Saison im «Pfaffenboden». (Bild: Stefan Kaiser (Walchwil, 3. Januar 2019))

Raphael Biermayr

Ende Oktober 2019 wird eine Wirte-Ära zu Ende gehen. Renate Ampferer und Marlis Schelbert werden nach rund 13 Jahren ihre Schlüssel zum Restaurant Pfaffenboden auf dem Walchwilerberg abgeben. Ihre Kündigung sei weit vor der halbjährlichen Frist erfolgt, damit die Eigentümerin, die Korporation, genügend Zeit habe, einen Nachfolger zu finden. Das ist gerade bei Berglokalen schwierig, weiss Ampferer: «Auf dem Alpli, dem Wildspitz und im Hintergeissboden dauerte die Suche monatelang.»

Der Grund für den Rückzug der Wirtinnen liegt gemäss Ampferer in der Überzeugung, «noch etwas anderes» sehen zu wollen. In der Gastronomie? «Wenn sich etwas ergibt, warum nicht?», sagt die Österreicherin dazu. Sie hätten sich nicht leicht getan mit der Entscheidung, den Walchwilerberg zu verlassen. Aus wirtschaftlicher Hinsicht habe es keinen Anlass dazugegeben. Dazu beigetragen habe aber der Umstand, dass es immer schwieriger geworden sei, Servicekräfte für dieses abgelegene Lokal zu finden. Darin liege auch die grosse Herausforderung für die bevorstehende letzte Saison.

Die Korporation ist, gemäss ihrem Präsidenten Beat Hürlimann, dankbar für die Offenheit seitens der Pächterinnen, was die Zukunft anbelangt. Sie bedauert die Kündigung im Grundsatz. Überrascht worden sei sie davon indes nicht. Schon im Jahr 2017, während Gespräche über den geplanten Ausbau des Spielplatzes und eine Beteiligung der Wirtinnen, habe es entsprechende Signale gegeben.

Spielplatzanlage wird erweitert

Die Korporation wird den Spielplatz im kommenden Frühling auf eigene Kosten sanieren und damit auch einen Anreiz für mögliche Interessenten als Pächter schaffen. Darüber hinaus wird die Anlage erweitert werden: Bei den angrenzenden Bäumen sind ein Baumhaus, eine Seilbrücke und Weiteres vorgesehen. Um die angestrebten Kosten von 15000 bis 20000 Franken nicht zu überschreiten, werde die Verwaltung gemäss Hürlimann auf die eigene Forstgruppe zurückgreifen.

Das Restaurant selbst soll nach Angaben des Korporationspräsidenten so bleiben, wie man es kennt. In seiner heutigen Form, mitsamt Terrasse, existiert es seit dem Jahr 1992.

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