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Zug

11,2 Millionen Franken kostet das Land für die neue Kantonsschule

Der Regierungsrat entscheidet sich für den Standort in Rotkreuz. Andere waren zu teuer oder zu weit ausserhalb des Siedlungsgebiets.
Auf dem rotgefärbten Areal soll die neue Kantonsschule entstehen. (Bild: flying camera baar)
Diese fünf Standorte standen zur Auswahl. (Grafik: Baudirektion)
So skizzierte die Gemeinde Risch die Lage im Bewerbungsdossier. Direkt anliegend ist der Sportpark.  (Visualisierung: Gemeinde Risch)

Vanessa Varisco

Vanessa Varisco

Vanessa Varisco

Fünf Standorte waren im Rennen, nun ist die Entscheidung gefallen: Der Regierungsrat sieht die neue Kantonsschule am ehesten in Rotkreuz. Nach gründlichem Abwägen von Vor- und Nachteilen habe sich die Zuger Regierung für diese Gemeinde entschieden, fasst Baudirektor Florian Weber zusammen. Er führt weiter aus: «Ausschlaggebend dafür waren im Wesentlichen das beste Kosten-/Nutzenverhältnis, die gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr sowie die Aussicht auf eine baldige Realisierung.»

Der Gemeinderat Risch begrüsst diese Entscheidung, wie er in einer Mitteilung schreibt. «Für Risch ist das eine Chance», zeigt er sich überzeugt. Weiter heisst es: «Die Bevölkerung, die Vereine und die Schulen Risch können vom Mehrwert, der durch die Kanti und die damit zusammenhängende Aufwertung des Sportparkareals möglich wird, in hohem Masse profitieren.»

Das Gebiet Sumpf ist zu weit ausserhalb des Siedlungsgebiets

Wie es zur Entscheidung für den Rotkreuz kam, erläutert der kantonale Raumplaner René Hutter. Bei einer Grobevaluation schieden der Standort Pavatex-Areal in Cham, Hünenberg Dersbach und der Sumpf in Steinhausen aus. Im Rennen blieben der Allmendhof im Röhrliberg und das am Bahnhof Rotkreuz. Die Gründe, weshalb die drei erstgenannten ausschieden, waren verschieden. Die Gemeinde Steinhausen etwa hatte ein unvollständiges Dossier eingereicht, ausserdem liegt der vorgeschlagene Standort ausserhalb des Siedlungsgebiets. Beim Pavatex-Areal «ging der Preis durch die Decke», wie es Baudirektor Florian Weber an der Medienorientierung vom Mittwoch formuliert.

Bleiben also der Röhrliberg und der Standort Rotkreuz. Letzterer überzeugte neben der Wirtschaftlichkeit und guter Anbindung auch durch die Synergien, die genutzt werden könnten. Vorgesehen ist beispielsweise den anliegenden Sportpark tagsüber zu schulsportlichen Zwecken zu nutzen.

Landabtausch mit den SBB

Ausserdem ist beim Areal am Bahnhof Rotkreuz keine Neueinzonung notwendig. Die Landfläche, auf der die Kantonsschule Ennetsee realisiert werden soll, befindet sich heute im Eigentum der Einwohnergemeinde Risch und der SBB AG. Der Erwerb dieses Landes durch den Kanton würde im Falle der Einwohnergemeinde Risch als Kauf und im Falle der SBB AG als Tausch gegen das vergleichbare Grundstück «Zythus» in der Gemeinde Hünenberg erfolgen. Der Landerwerb beläuft sich laut dem Regierungsrat auf 11,2 Millionen Franken.

Eine potenzielle Überbauung des Zythus-Areals stiess in der Vergangenheit bei der Nachbarschaft vermehrt auf Widerstand. Deshalb wurden Workshops gemeinsam mit der Gemeinde durchgeführt, um eine mögliche Entwicklung des Areals zu veranschaulichen. Gemäss Baudirektor ist der Landabtausch denn auch nicht das Aus für eine mögliche Bebauung des Zythus-Areals. «Ausserdem haben die SBB mehr Erfahrung, was die Errichtung von Immobilien betrifft. Das dürfte der Entwicklung zugutekommen», so Weber.

Frühestens in sieben Jahren steht der Bau

Ein Standort ist nun gefunden, allerdings wird das Projekt nicht im Handumdrehen realisiert werden. 60 Tage lang wird diese Änderung des Richtplans ab dem 1. April aufgelegt und spätestens im Januar/Februar nächsten Jahres soll der Kantonsrat darüber entscheiden, ob der Standort passt. Die neue Kanti steht dann frühestens in sieben bis zehn Jahren.

Sollte der Kantonsrat Ja zum Standort Rotkreuz sagen und die Kantonsschule gebaut werden, ist die Arbeit noch nicht getan, ergänzt Stephan Schleiss. Die Kantonsschule Rotkreuz bräuchte ein Verfahren zur Umteilung der Schüler, analog wie es in der Kantonsschule Menzingen existiert. Und wie viele Schüler sollen künftig dort Platz finden? «Gut 600», antwortet Bildungsdirektor Stephan Schleiss, der aus bildungspolitischen Gründen Interesse daran hat, bald einen geeigneten Standort für eine weitere Mittelschule festzusetzen. Denn ohne weitere Kapazitäten, ist künftig ein Platzmangel nicht von der Hand zuweisen. Bis 2030 brauche es eine neue Kantonsschule, betont der Bildungsdirektor. Er ist überzeugt, dass der Regierungsrat mit Rotkreuz eine gute Lösung gefunden hat.

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