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Konjunktur

Weltbank eruiert schwächere Weltkonjunktur

Die Weltbank hat ihre Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft nach unten korrigiert. Gleichzeitig stellte sie der Wirtschaftspolitik von Donald Trump ein schlechtes Zeugnis aus.
Die Weltwirtschaft soll nach der Meinung von Weltbank-Experten nicht mehr so stark florieren, wie sie von der Organisation ursprünglich angenommen worden war. (Symbolbild)
Bild: KEYSTONE/AP/CARLOS OSORIO

Der vom US-Präsidenten häufig bemühte Boom nach seiner Steuerreform werde nur kurz anhalten. Schon 2020 werde das US-Wachstum von 2,9 Prozent im Jahr 2018 auf 1,7 Prozent sinken, prognostiziert die Weltbank in ihrem am Dienstag (Ortszeit) in Washington vorgestellten Bericht.

Wirtschaftsexperten befürchten seit längerer Zeit, die prozyklische Stimulanzpolitik Trumps könnte nur ein Strohfeuer bedeuten. Allerdings wird das Wachstum laut Weltbank auch in anderen grossen Wirtschaftsregionen etwas langsamer, etwa in China und in der Eurozone. Das weltweite Wachstum werde im laufenden Jahr 2,9 Prozent betragen. Die Weltbank prognostizierte damit einen leichten Rückgang des ohnehin bereits nach unten korrigierten weltweiten Wachstums von 3,0 Prozent im vergangenen Jahr.

Schwellenländer legen um 4,2 Prozent zu

"International haben die Handels- und Produktionsaktivitäten nachgelassen. Handelskonflikte bleiben ein grosses Thema und in einigen der grossen Schwellenländer sind die Finanzmärkte vehement unter Druck", heisst es in der Analyse der Weltbank.

"Anfang 2018 hat die Weltwirtschaft aus allen Rohren gefeuert, aber sie hat Tempo verloren und die Fahrt könnte sogar noch holpriger werden im laufenden Jahr", sagte Weltbank-Geschäftsführerin Kristalina Georgieva. Somit könnte auch der Kampf gegen extreme Armut auf der Welt - ein besonderes Anliegen der Weltbank - beeinflusst werden.

Das Wachstum der Industrieländer werde auf nur noch zwei Prozent im laufenden Jahr sinken, heisst es in der Prognose weiter. In den Entwicklungs- und Schwellenländern werde das Wachstum mit 4,2 Prozent ebenfalls langsamer vorangehen. Georgieva warnte vor einer zu schnellen Straffung der Geldpolitik - dies könnte zu einem Unterdrücken der Kapitalflüsse in Schwellenländer führen. (sda/dpa)