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Medien

SRG baut wegen Sparprogramm 40 Stellen ab

Im Rahmen des Sparprogramms übernimmt die SRG bis Anfang 2020 die Produktionsfirma TPC wieder vollständig. Ausserdem entsteht ein neues IT-Kompetenzzentrum. 40 Stellen werden abgebaut, davon 20 durch Kündigungen und vorzeitige Pensionierungen.
Die TPC produziert für die SRG alle Fernseh-, Radio- und Multimediabeiträge. Sie wird bis Anfang 2020 wieder in die Struktur des Mutterhauses integriert. (Archivbild)
Bild: Keystone/GAETAN BALLY

Die SRG erwarte, durch die Massnahmen zehn Millionen Franken pro Jahr einsparen zu können, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Der bisherige TPC-Chef Detlef Sold muss seinen Posten auf Mitte Jahr räumen.

Das Produktionszentrum des Schweizer Fernsehens war Anfang 2000 ausgegliedert worden. Die dadurch entstandene TPC AG mit heute rund 900 Mitarbeitenden blieb aber eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der SRG. Durch die Re-Integration sollen die Organisation und die Koordination der Produktionen vereinfacht und "vor allem auf Managementstufe" Kosten gespart werden, heisst es.

Die SRG setzt derzeit ein Sparprogramm in der Höhe von 100 Millionen Franken um. Grund dafür seien die Reduktion und Plafonierung der Gebühren, sinkende Werbeeinnahmen, Einschränkungen im digitalen Werbemarkt und Investitionen in die Zukunft.

Um "das Programmangebot zu schonen", würden vor allem Massnahmen in den Bereichen Immobilien, Infrastruktur, Technik, Produktionsprozesse und Verwaltung geprüft. Gemäss Gilles Marchand soll die SRG so reformiert werden, dass die Flexibilität und Effizienz verbessert und gleichzeitig das Programmangebot maximiert werden kann.

An seiner Sitzung vom Mittwoch entschied der SRG-Verwaltungsrat deshalb weiter, bis Anfang 2020 ein neues Kompetenzzentrum für IT-Infrastruktur und IT-Services, Digitalproduktion und Distribution zu schaffen. Dieses werde von der Tochtergesellschaft Swiss TXT in Biel mit 179 Angestellten geleitet, die interne IT- und Infrastruktureinheit Init mit 100 Mitarbeitenden werde darin intetriert. Für die Gekündigten stehe ein Sozialplan bereit, hiess es.

"Hüst und Hott-Politik"

Die Gewerkschaft Schweizer Syndikat Medienschaffende (SSM) kritisierte in einer Mitteilung die "Hüst- und Hott-Politik der SRG-Spitze". Das Reform- und Sparprogramm der SRG bestehe vor allem aus Verschieben, Zusammenstreichen, Auslagern, Re-Integrationen und Umstrukturierungen, ohne dass auch nur im Ansatz Details zur Umsetzung bekannt seien.

Als "skandalös" bezeichnete es das SSM, dass erneut die Angestellten den hohen Preis für "die Planspiele der SRG-Spitze" bezahlten. Es sei an der Zeit, dass sich die SRG auf ihre Werte besinne und sich die Frage stelle, was und wer ein Service public-Unternehmen ausmache. (sda)