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Presseschau

Sonntagspresse über IV, Kaiman und Spionage

Wichtige Schlagzeilen der Sonntagspresse in nicht verifizierten Meldungen:
Sozialhilfe statt IV: Nach dem Wegfall von IV-Renten landen immer mehr Menschen laut dem "SonntagsBlick" auf den Sozialämtern. (Symbolbild)
Bild: KEYSTONE/MARTIN RUETSCHI

"SonntagsBlick":

Die Invalidenversicherung IV spart laut dem "SonntagsBlick" auf Kosten der Sozialhilfe. Die Zeitung beruft sich dabei auf Zahlen des Bundesamtes für Sozialversicherung BSV. Während es im Jahr 2005 in der Schweiz rund 252'000 IV-Bezüger gab, sank diese Zahl per Ende 2018 auf zirka 218'000, also rund 34'000 Personen weniger. Im gleichen Zeitraum sei jedoch die Zahl der Sozialhilfeempfänger um rund 41'000 gestiegen. Fachleute mahnen deshalb in dem Blatt, dass zahlreiche Personen, denen die IV-Rente gestrichen werde, über kurz oder lang auf Sozialhilfe angewiesen seien. "Es landen immer mehr Menschen auf dem Sozialamt, die ursprünglich wegen ihrer Gesundheit in Not geraten sind", hiess es etwa von der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe Skos zu der Zeitung. Das BSV sagte dagegen, die Tatsache, dass sich die Zahlen der IV-Bezüger und Sozialhilfeempfängern gegenläufig entwickelten, sage nichts über eine Kausalität aus. Allerdings arbeite das BSV an einem Forschungsprojekt, um aussagekräftige Befunde zu den Vorgängen zwischen IV und Sozialhilfe zu erhalten.

"SonntagsZeitung":

Das Rätsel um einen angeblichen Kaiman im Hallwilersee bei Beinwil am See AG ist laut der "SonntagsZeitung" gelöst. Wenige Tage, nachdem die Story für Schlagzeilen in der Schweizer Medienlandschaft gesorgt hatte, habe ein Fischer einen 105 Zentimeter langen Wels aus dem Hallwilersee gezogen. In dessen Magen sei zudem ein Haubentaucher, also ein Wasservögel, der von Laien oft für Enten gehalten werde, gefunden worden. Auch ein Kaiman könne leicht mit einem Wels verwechselt werden, hiess es. Daher sei der Kaiman, der nach einer Ente geschnappt habe, vielmehr ein Wels gewesen, der einen Haubentaucher verschlungen habe.

"SonntagsBlick":

Spanien spitzelt laut dem "SonntagsBlick" in der Schweiz. Vor allem katalanische Aktivisten in der Schweiz seien im Visier der spanischen Behörden. Die Zeitung beruft sich auf vertrauliche Rapporte der spanischen Botschaft in Bern und des spanischen Generalkonsulats in Genf. Dort sammle man Informationen und leite sie an das spanische Aussenministerium weiter. Im Visier seien auch Schweizer Politiker, allen voran der Walliser SP-Nationalrat Mathias Reynard, der die Freundschaftsgruppe Schweiz-Katalonien präsidiere. Ein Grossteil der Informationen basiere auf öffentlich zugänglichen Quellen und Anlässen, wie Podiumsdiskussionen. Allerdings hätten die Verantwortlichen auch Unterstützung vom spanischen Geheimdienst angefordert. Die Botschaft Spaniens in Bern versicherte dem "SonntagsBlick", dass sie sich bei ihrer Arbeit stets im Rahmen des Wiener Übereinkommens über diplomatische Beziehungen bewege.

"NZZ am Sonntag":

Die Schweizer Börse hat im Juli trotz Strafmassnahmen der EU laut der "NZZ am Sonntag" nicht weniger, sondern ein Viertel mehr Umsatz erzielt. "Der Juli war ein exzellenter Monat", sagte der Chef des Börsenbetreibers SIX Jos Dijsselhof zu der Zeitung. Das Finanzdepartement habe mit dem Ergreifen von Notrecht sehr gut auf eine schwierige Situation reagiert und das Verbot, Schweizer Aktien in der EU zu handeln, habe zu höheren Handelsvolumina an der SIX geführt. Damit die Attraktivität von Schweizer Aktien aber langfristig gewährt bleibe, "sei es wichtig, dass diese an verschiedenen Börsen auch in der EU gehandelt werden könnten", betonte der Manager.

"SonntagsZeitung":

Der amerikanische Thinktank Acamar, der aus ehemaliger Offizieren der US-Armee besteht, hat laut der "SonntagsZeitung" die Vorgehensweise der Schweiz bei der Beschaffung neuer Kampfjets kritisiert. Die Bodluv-Tests des Schweizer Verteidigungsdepartements VBS mit nur zwei Anbietern aus den USA und Frankreich seien nicht ausreichend, um einen adäquaten Entscheid zu treffen. Zudem moniert Acamar, die nahezu vollständige Abhängigkeit der Schweiz beim Schutz des Luftraumes von Kampfjets. Das VBS wies die Kritik in der Zeitung umgehend zurück und bezeichnete die Studien als "wenig glaubwürdig". Acamar habe sich zudem im Frühjahr vergeblich um einen Beratungsauftrag beim VBS beworben, hiess es.

"SonntagsZeitung":

Nachdem Swiss-Chef Thomas Klühr vor einer Woche im Interview mit der "SonntagsZeitung" die Strecke Lugano-Zürich in Frage gestellt hatte, erwägen die Betreiber des Flughafens Lugano-Agno laut der selben Zeitung sich nun selbst um diese Verbindung kümmern zu wollen. Das Blatt beruft sich dabei auf einen entsprechenden Masterplan und ein Botschaftsentwurf des Tessiner Regierungsrats. Die Fluggesellschaft Zimex mit Sitz in Glattbrugg ZH soll die Route künftig bedienen. Das bestätigte Maurizio Merlo, Direktor des Flughafens Lugano, der Zeitung. Man sei allerdings darauf angewiesen, dass die Swiss mitspiele, weil 95 Prozent der Passagiere von Zürich aus ohnehin weiterflögen. Daher müsse der Ticketverkauf über die Swiss laufen. Der Masterplan sehe zudem vor, dass im März 2020 die Strecke von Lugano nach Genf wieder auflebe, die seit dem Grounding der Fluggesellschaft Darwin brachliege. Vorgesehen seien elf Verbindungen pro Woche. Der Flughafen Lugano wolle sich um den Ticketverkauf kümmern, während Zimex auch diese Strecke übernehmen solle. Zudem solle der Flughafen künftig Ticino Airport heissen.

"NZZ am Sonntag":

Ein Freihandelsabkommen der Schweiz mit den Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Uruguay und Paraguay steht laut der "NZZ am Sonntag" kurz vor dem Abschluss. Es gebe auch von Seiten der Partnerstaaten einen starken Willen, vor den Wahlen in Argentinien im Oktober ins Ziel zu kommen, hiess es diesbezüglich vom Staatssekretariat für Wirtschaft Seco zu der Zeitung. Man hoffe, die Verhandlungen mit den Mercosur-Staaten in den nächsten Wochen oder Monaten abschliessen zu können, führte die Behörde weiter aus.

"SonntagsZeitung":

Die "SonntagsZeitung" berichtet, dass Tickets auf der Webseite der Fluggesellschaft Swiss deutlich teurer sind, als genau die selben Flüge auf der Webseite der Swiss-Muttergesellschaft Lufthansa. Die Zeitung beruft sich auf Beispiele zu identischen Flügen und findet zum Teil Preisunterschiede von mehrerer Hundert Franken. Die Airline rechtfertigt die Preisunterschiede gegenüber der Zeitung, wonach verschiedene IT-Systeme noch nicht hinreichend aufeinander abgestimmt seien. Auf den Internetseiten von Lufthansa und Swiss könnten deshalb generell Preisunterschiede für Umsteigeverbindungen auftreten, führte das Unternehmen weiter aus. Die Schweizer Vorzeigefluggesellschaft verspreche allerdings, die Ungleichbehandlung der Kunden innerhalb der Lufthansa-Gruppe zu beenden.

"SonntagsBlick":

In der Schweiz gibt es laut dem "SonntagsBlick" einen Röstigraben, wenn es um soziale Aktivitäten von Gemeinden geht. Die Zeitung beruft sich dabei auf eine Auswertung von Solidar Suisse. Unter den 16 Gemeinden, die es in die oberste Kategorie geschafft hätten, stammten elf aus der Westschweiz. Darunter seien Genf, Lausanne, Montreux VD oder etwa Nyon VD. Aus der Deutschschweiz erreichten Zürich, Küsnacht ZH, Bern, Ittigen BE und Riehen BS gute Platzierungen. Dass Gemeinden in der Romandie besser abschnitten erklärte die Organisation in der Zeitung damit, dass sie sich bei der Beschaffung und bei Entwicklungsprojekten besser organisierten.

"Le Matin Dimanche":

Neuenburg ist laut einer Meldung von "Le Matin Dimanche" die Steuerhölle unter den Kantonshauptstädten in der Westschweiz. Die Zeitung beruft sich dabei auf die offiziellen Daten des Bundes zur Besteuerung auf Kantons- und Gemeindeebene. Auf der anderen Seite der Fahnenstange gebe es aber eine vergleichsweise milde Besteuerung für einkommensschwache Personen sowie die Mittelklasse in Genf. Sitten verschone dagegen wohlhabende Familien und Millionäre, hiess es. Die Zeitung zeigt zudem, dass bei gewissen Konstellationen die Besteuerung in Basel, Bern und Zürich sogar unter jener der Westschweiz lägen. Die absolute Steueroase der Schweiz sei weiterhin Zug. (sda)