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Autoindustrie

Opel baut in Deutschland weitere Stellen ab

Der Personalabbau in der deutschen Automobilindustrie erfasst immer mehr Unternehmen. Nach Audi, Daimler und BMW sowie den Zulieferern Bosch und Continental plant nun auch Opel weitere massive Stellenstreichungen.
Die Arbeitnehmer im Opel-Werk im deutschen Rüsselsheim müssen sich auf weitere Stellenstreichungen gefasst machen. (Archivbild)
Bild: KEYSTONE/EPA/ARMANDO BABANI

In einem ersten Schritt sollen bei der Tochter des französischen PSA-Konzerns in Deutschland bis zu 2100 Jobs wegfallen. Die betroffenen Mitarbeiter sollen durch Frühverrentung und Abfindungen dazu bewegt werden, das Unternehmen freiwillig zu verlassen.

Insgesamt plant Opel in den nächsten Jahren den Abbau von bis zu 4100 Jobs zusätzlich zu den bereits vor zwei Jahren vereinbarten rund 7000 Stellen, wie ein Unternehmensinsider bestätigte. Darüber habe Opel die Mitarbeiter auf einer Betriebsversammlung informiert. Europaweit zählte Opel zuletzt rund 30'000 Mitarbeiter, davon etwas mehr als die Hälfte in Deutschland.

Überkapazitäten abbauen

Die gesamte Branche steckt wegen der schärferen CO2-Vorgaben im Umbruch und setzt auf den Bau von Elektroautos, für den weit weniger Personal benötigt wird als für Verbrennungsmotoren. Bei Opel kommt hinzu, dass die französische Konzernmutter PSA sich gerade mit Fiat Chrysler zusammenschliesst.

Experten halten es für wahrscheinlich, dass der fusionierte Konzern in Europa Überkapazitäten abbauen wird. Das könnte auch Opel treffen. Branchenweit wird wegen des Wechsels zur Elektromobilität in den kommenden Jahren mit dem Wegfall von Zehntausenden Arbeitsplätzen gerechnet.

In Österreich will die PSA-Tochter die Motorenfertigung einstellen. Ab Mitte des Jahres sollen am Standort Wien-Aspern nur noch Getriebe produziert werden, bestätigte ein Opel-Sprecher einen Bericht der österreichischen Tageszeitung "Die Presse". Betroffen seien bis zu 270 Mitarbeiter, berichtete das Blatt. Grund sei, dass ein Grossauftrag der ehemaligen Opel-Mutter General Motors ausläuft. Der US-Konzern liess in Wien Motoren vor allem für den europäischen Markt fertigen. (sda/awp/reu)