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Bekleidung

Nike trifft mit Werbekampagne ins Schwarze

Die umstrittene Werbekampagne mit dem Football-Spieler und Trump-Kritiker Colin Kaepernick macht sich für den Adidas-Rivalen Nike offenbar bezahlt.
Mit der Werbekampagne mit dem Football-Spieler und Trump-Kritiker Colin Kaepernick hat Nike offenbar genau bei der Kern-Zielgruppe in den USA gepunktet. (Archiv)
Bild: KEYSTONE/AP/MARK LENNIHAN

Im laufenden Quartal, in dem die Werbung mit dem früheren NFL-Star an den Start ging, werde der Umsatz voraussichtlich wie bereits in den vergangenen drei Monaten in einer Grössenordnung von neun Prozent zulegen, teilte der weltgrössten Sportartikel-Hersteller am Dienstag mit.

"Wir haben in Nordamerika sogar schneller als wir erwartet haben wieder ein starkes, nachhaltiges Wachstum erreicht", sagte Finanzchef Andrew Campion nach Vorlage der Zahlen. Die neue "Just Do It"-Werbekampagne habe starken Widerhall gefunden, betonte Nike-Chef Mark Parker.

Boykottaufrufe sorgten Anleger

Die Verpflichtung des von US-Präsident Donald Trump scharf kritisierten Football-Spielers als Werbeträger hatte Anleger zuletzt nervös gemacht. Der ehemalige Quarterback der San Francisco 49ers hatte 2016 eine landesweite Debatte ausgelöst, als er aus Protest gegen Polizeigewalt und Rassismus gegen Afroamerikaner beim Erklingen der Nationalhymne im Stadion auf die Knie ging.

Ihm schlossen sich weitere Spieler an. Die Praxis wurde von Trump wiederholt scharf kritisiert. Nach Bekanntgabe von Kaepernicks Werbetätigkeit bei Nike kam es im Internet zunächst zu Boykott-Aufrufen.

Kernzielgruppe mit Kampagne erreicht

Nachforschungen von Thomson Reuters zufolge trieb die Kampagne die Verkäufe aber zeitweise um rund 60 Prozent nach oben. Analysten zufolge punktet Nike mit der Kampagne genau bei der Kern-Zielgruppe in den USA.

Die Werbung mit Kaepernick stärke das respektlose und rebellische Image des Sportunternehmens, hatten einige Experten bereits vorausgesagt. Nike wirbt mit dem Zitat, "Glaube an etwas. Auch wenn es bedeutet, alles zu opfern." Der frühere NFL-Star hat keinen Vertrag mehr bei einer der 32 Mannschaften des Football-Verbandes NFL.

Im Ende August abgelaufenen ersten Geschäftsquartal trieb der auf rund zehn Milliarden Dollar gestiegene Umsatz auch den Gewinn um 15 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar nach oben. Nike-Aktien gerieten nach Börsenschluss dennoch zunächst unter Druck. Analysten zeigten sich unter anderem enttäuscht darüber, dass Nike trotz der erfolgreichen Werbekampagne die Prognosen für 2019 unverändert liess. (sda/awp/reu)