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Maschinenindustrie

Meyer Burger zieht Grossauftrag an Land

Meyer Burger hat von einem Hersteller von Solarpanelen einen Grossauftrag erhalten. Zudem bestätigt das Unternehmen seine Umsatz-Guidance für das Gesamtjahr, senkt jedoch seine EBITDA-Margenerwartung etwas.
Meyer Burger baut Equipment für Solarzellen- und Solarmodule (Archivbild).
Bild: KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Durch den laufenden Transformationsprozess soll die Umsatzschwelle, ab der das Unternehmen profitabel sein wird, bis 2021 auf rund 250 Millionen Franken sinken.

Ein führendes, nicht-chinesisches Solarunternehmen habe die Kernausstattung für eine integrierte 600 Megawatt Heterojunction- (HJT) und SWCTTM-Produktionslinie bestellt, hiess es in einer Medienmitteilung am Freitag.

Das Auftragsvolumen wird auf 74 Millionen Franken beziffert und die Lieferung soll im ersten Quartal 2019 beginnen. Der geplante Produktionsstart der Anlage liege in der zweiten Jahreshälfte 2019 und die Gesamtkapazität soll im 1. Quartal 2020 in Betrieb gehen.

"Dieser strategisch wichtige Auftrag eines etablierten und renommierten Zell- und Modulherstellers ist ein echter Durchbruch", wurde Meyer-Burger-Chef Hans Brändle in der Mitteilung zitiert.

Hohe Lichtausbeute

Das bestätige nicht nur die Technologieführerschaft des Unternehmens, sondern stärke auch wesentlich die Marktakzeptanz und Glaubwürdigkeit der Heterojunction- und SmartWire-Technologien von Meyer Burger.

HJT-Module würden eine hohe Lichtausbeute und hervorragende Passivierungseigenschaften bieten, wodurch Wirkungsgrade von mehr als 24 Prozent erreicht würden. Zudem sei das Niedertemperatur-Herstellkonzept wirtschaftlich attraktiv.

Die SmartWire-Zellverbindungstechnologie (SWCTT) maximiere den Energieertrag von HJT-Solarmodulen und stelle die perfekte Kombination für die industrialisierte und hocheffiziente Massenproduktionslinie dar, hiess es weiter.

Insgesamt bleibe der Markt für PV-Ausrüstung herausfordernd, schrieb Meyer Burger weiter. Der Margendruck unterstreiche die Bedeutung des im Oktober angekündigten Transformationsprogramms und mache eine verstärkte Auslagerung der Produktionskapazitäten nach China umso wichtiger.

Das Unternehmen hatte einen geplanten Stellenabbau von rund 100 Stellen in Thun angekündigt, wovon die Hälfte nach Deutschland und Asien verlagert werden sollten. Diese Zahl wurde im Konsultationsverfahren mit den Arbeitnehmervertretern um 14 gesenkt.

Nun soll die Forschung & Entwicklung für Non-PV-Drahtsägen nicht wie geplant nach Deutschland gehen, wie das Unternehmen Anfang der Woche eine Mitteilung der Arbeitnehmerseite bestätigt hatte.

Ausblick beim Umsatz bestätigt - Marge etwas tiefer

Der im August mit den Halbjahreszahlen gesenkte Gesamtjahres-Ausblick von 400 bis 440 Millionen Franken Nettoumsatz wird bestätigt. Das EBITDA inklusive Restrukturierungskosten werde voraussichtlich im höheren einstelligen Prozentbereich liegen, nachdem das Unternehmen zuvor von einem Wert von rund 10 Prozent ausgegangen war.

Nach Abschluss des Transformationsprogramms soll ab dem Jahr 2021 mit einem Nettoumsatzvolumen von rund CHF 250 Millionen Franken der Breakeven auf Stufe Nettoergebnis erreicht werden können. (sda/awp)