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Konjunktur

ifo sieht Einbruch der deutschen Wirtschaft

Das Ifo-Institut hält nach dem Corona-bedingten Rekordeinbruch der deutschen Wirtschaft eine kräftige Erholung für möglich.
ifo prognostiziert Einbruch der deutschen Wirtschaft. (Archivbild)
Bild: KEYSTONE/AP/ERIK SCHELZIG

Das Bruttoinlandprodukt werde in diesem Jahr voraussichtlich um 6,6 Prozent sinken, hiess es in der am Donnerstag veröffentlichten aktualisierten Prognose.

Im kommenden Jahr soll es dann von dem niedrigen Niveau aus um 10,2 Prozent nach oben gehen. Grundlage für die Vorhersage ist die jüngste Umfrage des Ifo-Instituts unter 9000 Unternehmen. "Sie halten im Schnitt eine Normalisierung ihrer eigenen Geschäftslage innerhalb von neun Monaten für den wahrscheinlichsten Fall", sagte der Leiter der Ifo-Konjunkturprognosen, Timo Wollmershäuser.

Tiefpunkt im zweiten Quartal erwartet

Der Tiefpunkt dürfte demnach im laufenden zweiten Quartal erreicht werden. Hier wird ein Rekordeinbruch von 12,4 Prozent erwartet, ehe sich die Konjunktur bis Mitte nächsten Jahres erholen werde. "Erst dann werden wieder so viele Waren und Dienstleistungen produziert wie in einer Situation ohne Coronakrise", sagte Wollmershäuser.

In den meisten Wirtschaftszweigen gaben die Unternehmen in der Ifo-Umfrage an, dass eine Normalisierung ihrer Geschäftslage in acht oder neun Monaten am wahrscheinlichsten sei. Am längsten dürfte das Hochfahren demnach in der Luftfahrt mit 16 Monaten dauern. Aber auch Reisebüros und Reiseveranstalter, Unternehmen in der Beherbergungs- und Gastronomiebranche sowie die Autoindustrie gehen von einer überdurchschnittlich langen Erholung aus.

Sollte sich die Konjunktur bereits nach nur fünf Monaten wieder fangen, dürfte die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr nur um 3,9 Prozent schrumpfen und 2021 um 7,4 Prozent zulegen. Im schlechtesten Fall - einer durchschnittlichen Normalisierungsdauer von 16 Monaten - erwartet das Ifo-Institut 2020 einen Einbruch von 9,3 Prozent und ein Wachstum im kommenden Jahr von 9,5 Prozent. "Die Erholung würde sich dann bis weit in das Jahr 2022 hinziehen", so die Forscher. (sda/awp/reu)