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Technologie

Huawei will künftig auf Autos setzen

In Reaktion auf die verschärften US-Sanktionen sucht sich der chinesische Smartphone-Hersteller und Netzwerkausrüster Huawei neue Schwerpunkte. Damit will er weniger von Zulieferungen aus den USA abhängig sein.
Um sich von der Abhängigkeit der US-amerikanischen Zulieferer loszueisen plant Huawei, sich in Zukunft unter anderem auf die technologischen Komponenten selbstfahrender Autos zu konzentrieren. Im Bild eine intelligente Cockpitlösung von Huawei an der Beijing International Automotive Exhibition 2020.
Bild: KEYSTONE/EPA/WU HONG

Ziel sei es, die Software-Fähigkeiten zu stärken und mehr in Geschäftsbereiche zu investieren, die weniger abhängig von fortschrittlichen Prozesstechniken seien, sowie in Komponenten für intelligente Fahrzeuge, kündigte der Konzern am Montag an. Allein im laufenden Jahr will Huawei mehr als eine Milliarde Dollar in sein Geschäft für autonom fahrende Autos stecken. Damit wendet sich der chinesische Konzern Bereichen zu, die weniger stark von US-Zulieferungen abhängig sind.

2019 war Huawei vom früheren US-Präsidenten Donald Trump auf eine schwarze Exportliste gesetzt worden. Die USA haben Zulieferungen an den Konzern deutlich eingeschränkt. Huaweis rotierender Chairman Eric Xu rechnet nicht damit, unter dem neuen US-Präsidenten Joe Biden von der schwarzen Liste wieder entfernt zu werden. Die Lieferengpässe schlagen inzwischen auf die Produktion der hauseigenen Kirin-Chips durch. Das Unternehmen sah sich gezwungen, seine Billig-Smartphone-Marke Honor zu verkaufen. Die USA werfen Huawei vor, Einfallstor für Spionage durch den chinesischen Staat zu sein, was das Unternehmen zurückweist. Einige Länder verzichten inzwischen zumindest in Teilen auf den Einsatz von Huawei-Produkten beim 5G-Netzaufbau. Xu sprach trotzdem davon, dass die 5G-Nachfrage die Erwartungen übertroffen hat. (sda/awp/reu)