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Fahrzeugindustrie

Fiat Chrysler legt Abgas-Rechtsstreit bei

Fiat Chrysler hat sich im Rechtsstreit mit US-Klägern um angebliche Abgas-Manipulationen auf einen Vergleich geeinigt. Um Klagen des US-Justizministeriums und des Bundesstaats Kalifornien beizulegen, zahlt der Autobauer mehr als 500 Millionen Dollar.
Der italienisch-amerikanische Autohersteller Fiat Chrysler hat einen Rechtsstreit um Abgas-Manipulationen mit der Zahlung von über einer halben Milliarde Dollar beigelegt. (Archivbild)
Bild: KEYSTONE/AP/CARLOS OSORIO

US-Behörden werfen dem Konzern vor, Abgas-Grenzwerte bei rund 104 000 Dieselfahrzeugen der Modelle Jeep Cherokee und Ram 1500 mit einer speziellen Software umgangen zu haben. Das Unternehmen hat ein absichtliches Fehlverhalten bislang stets zurückgewiesen und soll im Rahmen des Kompromisses kein Schuldgeständnis abgeben müssen.

Zudem könnte Fiat Chrysler laut Gerichtsunterlagen weitere rund 300 Millionen Dollar für Entschädigungen von US-Autobesitzern sowie Rückrufe und Reparaturen von Dieselwagen zahlen. Den Dokumenten zufolge umfasst der Vergleich auch den mitangeklagten deutschen Zulieferer Bosch, der bis zu 27,5 Millionen Dollar zahlen könnte.

Fiat Chrysler bezifferte die geschätzten Gesamtkosten der Einigung mit Behörden und privaten Sammelklägern in den USA in einem Statement auf 800 Millionen Dollar. Diese Belastungen seien bereits im dritten Quartal 2018 als Rückstellungen in der Bilanz verbucht worden. Der Konzern bekräftigte, keinerlei bewusste Manipulationen zum Austricksen von Emissionstests begangen zu haben.

Im Vergleich zu den Summen, die Volkswagen im "Dieselgate"-Skandal berappen musste, kommt Fiat Chrysler glimpflich davon. VW hat schon mehr als 25 Milliarden Dollar an Rechtskosten für Vergleiche mit US-Klägern verbucht. Allerdings waren den Wolfsburgern auch gezielte Täuschung und Behinderung der Ermittlungen vorgeworfen worden, zudem waren wesentlich mehr Fahrzeuge betroffen. (sda/awp/dpa)