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Eingesandt:  Vereinsbeitrag

Verein Frauenkino löst sich auf – die Idee lebt jedoch weiter

Am 10. Oktober, an der 10. Generalversammlung, standen die Zeichen für den gemeinnützigen Verein Frauenkino auf Veränderung.

Der Verein Frauenkino übergibt symbolisch das Logo des Frauenkinos an die Cineboxx Einsiedeln. Von links: Esther Kälin und Bettina Kälin (Cineboxx), Manuela Vedana und Maria Vitulano (Verein Frauenkino).
Bild: PD

Der Vorstand beschloss die Auflösung des Vereins per 31. Dezember. Die Grundidee des Frauenkinos wird jedoch von den drei Kinobetreibern in bedürfnisgerechter Form weitergetragen – auch von der Cineboxx in Einsiedeln.

Verschiedene Gründe haben dazu geführt, dass der Verein Frauenkino nach zehn erfolgreichen und spannenden, aber auch sehr arbeitsintensiven und herausfordernden Jahren aufhört. Der Vorstand blickt auf mehr als 175 Kinoabende zurück, die einerseits den Kinogängerinnen einen cineastischen Genuss bescherten, und andererseits auch den Gedanken des «gemeinsam Gutes tun» hochhielten. So kamen in den vergangenen zehn Jahren rund 280000 Spendenfranken zusammen. Zahlreichen Hilfsorganisationen, welche sich im Bereich der Hilfe und des Empowerments von Frauen in der Schweiz engagieren, durften ansehnliche Beiträge übergeben werden. Die Begriffe Solidarität und Partizipation verbanden sich mit unkomplizierter Tatkraft in einem in der Schweizer Kinolandschaft einzigartigen Projekt.

Das Frauenkino wird individueller

Mit grossem Enthusiasmus gestartet wurde vor zehn Jahren mit jeweils zehn jährlich stattfindenden Filmvorführungen in der Kinobar Leuzinger in Rapperswil. Im Jahr 2014 kam die Cineboxx in Einsiedeln dazu, und kurz vor der Corona-Pandemie schloss sich auch das KinoKoni in Olten der Idee des Frauenkinos an. Die vergangenen beiden Jahre erwiesen sich aber als enorme Herausforderung – für alle Kinos in der Schweiz. So litt auch das Projekt Frauenkino unter der Situation und den Massnahmen. Die Macher und Macherinnen passten sich den Restriktionen bestmöglich an und zeigten sich mit Kinoabenden «light» von ihrer flexiblen Seite. Die schwierige Zeit hat jedoch auch gezeigt, dass das durch Statuten geregelte Frauenkino den lokalen Bedürfnissen der Kinos teilweise nicht mehr entsprechen konnte. Dazu kam, dass die Bereitstellung von Ressourcen für den Betrieb einer Geschäftsstelle schwieriger wurde und auch die Sponsorensuche aufwendig blieb.

Der Vorstand hat sich schweren Herzens dazu entschlossen, die Vereinstätigkeit einzustellen und den Verein auf Ende 2022 aufzulösen. Die Idee der Kinoabende für Frauen und das Konzept mit den Spendensammlungen für Schweizer Hilfswerke und Organisationen werde aber weiterleben. Die Kinobar Leuzinger in Rapperswil, die Cineboxx in Einsiedeln und das KinoKoni in Olten werden in Zukunft – unter dem bekannten roten Frauenkino-Logo – den Rahmen der Kinoabende individuell ausgestalten. (pd)

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