Ende des Geschäftsjahr 2022 resümiert der Verein: «Wir sind thematisch, adressatenbezogen und netzwerktechnisch angekommen und haben uns in der Innerschwyz etabliert. Wir sind im Austausch mit den professionellen Akteuren, Fachstellen kontaktieren uns und triagieren Klienten an uns, für die wir auch zuständig sein dürfen.» Das sei die schöne Seite. Auf der anderen Seite nimmt der Verein aber auch eine harte und wenig solidarische Gesellschaft wahr: «Der raue Wind vom letzten Jahr hat sich nicht gelegt. In der Klientenarbeit sehen wir, wie ausbeuterisch die Arbeitswelt agiert. Eine kapitalistische Gesellschaft, die sich auf Kosten der Schwächsten bereichert.»
In den kirchlichen Strukturen beschäftigt das grosse Thema der Kirchenaustritte. Dies beeinflusst natürlich auch die Arbeit der Diakonie: Erschwert werden Finanzierungsverhandlungen und das Angebot der Diakonie wird immer wieder infrage gestellt. Dies, obschon sich die meisten Vertreterinnen und Vertreter der Wichtigkeit und Priorität dieses Angebots bewusst sind.
Kirso: 30 Prozent mehr Kurzberatungen
Die Kirso berichtet im Jahresbericht zudem von 30 Prozent mehr Kurzberatungen und Nothilfen sowie um 18 Prozent steigenden Fallzahlen gegenüber dem Vorjahr. Interessant sei dabei, dass zunehmend Menschen begleitet werden, welche sonst keinerlei Systemanschlüsse haben. Unverändert prekär sei die arbeitsmarktliche und damit finanzielle Situation für Working-poor-Familien.
Die Kirso beantragte Spenden in der Höhe von über 100 000 Franken, wovon rund 30 000 Franken von Pfarreien und Klöster sowie 70 000 Franken von Stiftungen finanziert wurden.
Die Ziele der Kirso für das Jahr 2023 sind: hilfesuchende Personen weiterhin professionell zu beraten und begleiten, das Netzwerk zu pflegen und auszubauen sowie mehr Öffentlichkeitsarbeit zu leisten. Ein zusätzliches Ziel ist zudem die Erarbeitung eines Beratungs- und Begleitungskonzept für Schweizer Fahrende in Kooperation mit der Diakonie Ausserschwyz.
Veränderungen im Verein Diakonie Innerschwyz
Als letztes Gründungsmitglied der Kirso verlässt Martin Kopp den Vorstand des Vereins Diakonie Innerschwyz. Präsident Stefan Mettler und alle Anwesenden bedankten sich bei ihm für seinen grossen Einsatz zugunsten der Diakonie und verabschiedeten ihn unter grossem Applaus.
Gleich zwei neue Mitglieder durften im Vorstand des Vereins Diakonie Innerschwyz willkommen geheissen werden: Zum einen Maria Egli, die als ausgebildete Sozialarbeiterin in den letzten 18 Jahren bis zu ihrer kürzlich erfolgten Pensionierung die Fachstelle des Hilfswerks der Kirchen Uri geleitet hat, zum anderen der im Dekanat bestens bekannte John Joy, der seit Sommer 2020 als Pfarrer in Goldau tätig ist und eng mit der Kirso zusammenarbeitet. (pd)