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Schweizer Cup

Zug im Cupfinal klarer Favorit

Die Rapperswil-Jona Lakers können als erstes Team seit der Neulancierung des Schweizer Cups in der Saison 2014/15 den Titel verteidigen. Der Finalgegner ist Zug, auf dem Papier klarer Favorit.
Gelingt den Rapperswil-Jona Lakers derselbe Coup im Cupfinal wie vor Jahresfrist gegen Davos?
Bild: KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

In der Neuzeit dieses Wettbewerbs war für den Titelverteidiger einmal im Halbfinal (Bern) und zweimal im Achtelfinal (ZSC Lions, Kloten) Schluss. Ausgerechnet die Lakers haben nun erneut den Final erreicht. Ausgerechnet deshalb, weil sie in der National League abgeschlagen auf dem letzten Platz liegen. Die Rapperswiler wären allerdings nicht die ersten, die zweimal hintereinander den Cup gewinnen würden - 1958 gelang dies den Neuchâtel Young Sprinters und 1961 dem Zürcher SC.

Die vielen Niederlagen sind für Lakers-Trainer Jeff Tomlinson selbstredend frustrierend, er versucht jedoch die positiven Sachen mitzunehmen und die Spieler aufzubauen. "Man darf nicht übercoachen. Auch wenn wir verlieren, wollen wir eine Winner-Mentalität haben. Wir dürfen uns nicht selber schlagen, vielmehr konzentrieren wir uns auf den gesamten Prozess", sagte der Deutsch-Kanadier.

Im Cup haben die Rapperswiler definitiv eine Winner-Mentalität, Tomlinson bezeichnet sein Team als "Cup-Monster". Auf dem Weg ins Endspiel bezwangen die Lakers mit Davos (4:3 n.V.) und den SCL Tigers (3:2) zwei Mannschaften, gegen die sie in der Meisterschaft in der laufenden Saison nur Niederlagen (drei respektive fünf) erlitten haben. Gegen Langnau verloren sie zwei Tage nach dem Sieg im Cup-Halbfinal zu Hause 0:6. Warum die Mannschaft zwei Gesichter zeigt, kann sich Trainer Jeff Tomlinson nicht wirklich erklären. "Es ist komisch. Vielleicht hat es damit zu tun, dass die Spieler im Cup allgemein weniger Druck haben."

Mit der Final-"Hauptprobe" am vergangenen Dienstag, die der EV Zug 4:1 für sich entschied, war Tomlinson überhaupt nicht zufrieden. "Wir liessen uns von ihrer Aggressivität beeindrucken. Die Handlungsschnelligkeit war sehr schlecht, besonders in Überzahl." Allerdings hätten die Zuger das mit Abstand beste Boxplay der Liga. "Es ist schwer für uns, gegen diesen Druck zu spielen."

Mit Sicherheit deutlich besser wird am Sonntag die Stimmung sein. Die Partie war innert sechs Minuten ausverkauft. Die Euphorie in Rapperswil-Jona ist wie vor einem Jahr riesig. Damals liessen die zu diesem Zeitpunkt unterklassigen St. Galler dem HC Davos keine Chance und gewannen 7:2. Die elektrisierende Stimmung sei etwas, das sie beflügle, so Tomlinson.

EVZ will ersten Titel seit 1998

Die Davoser waren vor einem Jahr ebenso klarer Favorit, wie es diesmal der EV Zug ist. Eigentlich können sich die Zentralschweizer nur selber schlagen, zu gross ist der Qualitätsunterschied der beiden Mannschaften. Die bisherigen vier Saisonduelle gegen die Lakers gewannen die Zuger allesamt, das Torverhältnis lautete 20:5.

Fabian Schnyder, der im September 2003 bei den Zugern in der höchsten Schweizer Liga debütierte und dem Verein stets die Treue hielt, ist sich bewusst, dass die Lakers am Sonntag "ganz anders auftreten werden. Es herrscht Cup-Stimmung. Die grosse Mehrheit der Fans ist für Rappi. Wir dürfen es nicht soweit kommen lassen, dass sie in Euphorie geraten." Was eine solche zur Folge haben kann, erfuhr der EVZ in der vergangenen Saison am eigenen Leib, unterlag er doch den Lakers im Cup-Viertelfinal gleich mit 1:5.

Entscheidend ist für Schnyder die Startphase: "Wir müssen am Anfang sehr aktiv dagegenhalten und es dann durchziehen." Im Vergleich zum Dienstag müssten sie konsequenter sein, alles schneller und besser machen. Die Zuger, die im Cup noch nie vor heimischem Publikum gespielt haben, lechzen nach einem Titel. 1998 wurden sie zum bisher einzigen Mal Schweizer Meister.

Seither erreichten sie noch einmal den Playoff-Final, den sie 2017 gegen den SC Bern mit 2:4 Siegen verloren. Deshalb umhaucht den EVZ ein gewisses Verlierer-Image, das er abstreifen will. "Wir nehmen den Cup mega ernst, konnten in Lugano und Bern gewinnen. Wir wollen definitiv den Titel und geben alles dafür", stellte Schnyder unmissverständlich klar. Für die Zuger Fans gibt es in der heimischen Arena ein Public Viewing. (sda)

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