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Schweizer Cup

YB gewinnt das Gipfeltreffen gegen Basel

Die Young Boys stehen erstmals seit 2009 wieder im Cupfinal. Die Berner entscheiden zuhause das Duell der beiden besten Teams der Super League gegen Basel mit 2:0 für sich.
Der Franzose Guillaume Hoarau schoss das wegweisende 1:0 für die Young Boys
Bild: KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Die Young Boys sind dem ersten Titel seit 1987 einen weiteren Schritt näher gekommen. Innerhalb von zehn Minuten sorgten sie dank dem Penalty von Guillaume Hoarau (55.) und dem Eigentor von Marek Suchy (65.) für die Entscheidung im von der Intensität her hochklassigen Halbfinal. Am 27. Mai spielen die Berner gegen die Grasshoppers oder den FC Zürich, die sich am Mittwoch gegenüberstehen, um den siebten Cupsieg der Vereinshistorie, dem ersten seit fast 31 Jahren.

Es könnte für YB die ganz grosse Saison werden. Nach den 90 Minuten im Cup-Halbfinal spricht noch mehr dafür, dass die lange Titel-Durststrecke im Frühsommer ein Ende finden wird. Der Leader der Super League trat überzeugend auf, er war bereit gegen einen sehr kämpferisch eingestellten FC Basel, der aber ziemlich ideenlos agierte und erst gut 20 Minuten vor Schluss YB-Keeper Marco Wölfli erstmals forderte.

Zu diesem Zeitpunkt führte YB verdient mit 2:0, weil es deutlich mehr zustande brachte als der Titelverteidiger. Die beiden Tore fielen nichtsdestotrotz auf glückhafte Art und Weise. Den Penalty, den Hoarau souverän verwandelte, hatte Dimitri Oberlin mit einem Handspiel verschuldet, das wohl nicht jeder Schiedsrichter geahndet hätte. Der Ball sprang nach einem abgefälschten Freistoss zufällig an den ausgestreckten Arm des jungen Stürmers. Und neun Minuten später lenkte Suchy eine Hereingabe von Kevin Mbabu ins eigene Netz.

Die Antwort des FC Basel blieb aus. Eine gefährliche Aktion des eingewechselten Mohamed Elyounoussi und ein Weitschuss von Michael Lang waren die bescheidene Ausbeute gegen die von A bis Z sehr konzentriert und abgeklärt auftretende YB-Abwehr um Captain Steve von Bergen. Die Basler waren fraglos bemüht. Sie versuchten mit ihrem verstärkten Mittelfeld vor der Dreierabwehr, von Beginn weg die Kontrolle zu gewinnen und Chancen zu erspielen. Es gelang ihnen aber nie.

Es entwickelte sich von der ersten Minute an ein Spiel von grosser Intensität. Um jeden Ball wurde unerbittlich gekämpft. Das hatte seinen Reiz an diesem bitterkalten Abend im Stade de Suisse, obwohl der kompromisslose Einsatz auf Kosten der Präzision ging - insbesondere beim FC Basel. Dieser bekundete Mühe, eine spielerische Linie und das Gleichgewicht zwischen Kampf und Kombinationsspiel zu finden. In der Offensive gelang ihm zu wenig. Zum vierten Mal in diesem Jahr blieb der Double-Gewinner ohne eigenen Treffer.

Die Young Boys machten den stilistisch sichereren Eindruck. Die Tabellenlage in der Liga - YB Erster, FCB Zweiter - wurde in diesem Match bestätigt. Torchancen hatten bis zum 2:0 nur die Berner, die auch über längere Zeit Druckphasen aufbauen konnten, etwa in en ersten 20 Minuten nach der Pause. In diesem Zeitraum fielen nicht nur die beiden Treffer, sondern traf Sékou Sanogo auch noch die Latte. Bereits in der ersten Halbzeit hatten Loris Benito und Christian Fassnacht den FCB-Keeper Tomas Vaclik ernsthaft getestet.

Die Young Boys zeigten eine eindrückliche Vorstellung. Wer noch Zweifel hatte, ob sie in der Lage sind, Meister zu werden, Titel zu gewinnen, bekam ein deutliches Statement. Sie waren dem Serienmeister Basel in allen Belangen überlegen und scheinen auch individuell eher besser besetzt zu sein als der FC Basel, dessen schwacher Start ins Kalenderjahr sich in Bern fortgesetzt hat. FCB-Trainer Raphael Wicky muss schnell Lösungen finden, während sein Gegenüber Adi Hütter zuversichtlich in die nähere Zukunft blicken kann: YB steht im Cupfinal und hat in der Meisterschaft elf Punkte Vorsprung.

Telegramm:

Young Boys - Basel 2:0 (0:0)

23'519 Zuschauer. - SR Klossner. - Tore: 55. Hoarau (Handspenalty) 1:0. 65. Suchy (Eigentor/Flanke Mbabu) 2:0.

Young Boys: Wölfli; Mbabu, Nuhu, von Bergen, Benito; Fassnacht (77. Lotomba), Sow, Sanogo, Sulejmani (87. Ngamaleu); Hoarau, Assalé (91. Bertone).

Basel: Vaclik; Xhaka (66. Elyounoussi), Lacroix, Suchy; Lang, Serey Die, Zuffi, Petretta; Oberlin, van Wolfswinkel (82. Bua), Stocker (74. Campo).

Bemerkungen: Young Boys ohne Schick (gesperrt) und von Ballmoos (verletzt). Basel ohne Balanta (verletzt). 21. Tor von Hoarau wegen Offside nicht anerkannt. Verwarnungen: 29. Xhaka (Foul). 31. Mbabu (Unsportlichkeit). 40. Lacroix (Foul). 62. Lang (Foul). 89. Suchy (Foul). 92. Serey Die (Foul). 92. Von Bergen (Reklamieren). (sda)

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