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Rad Strasse

World Tour, 119. Paris - Roubaix, Text

Stefan Küng hat beim Klassiker Paris - Roubaix eine bärenstarke Leistung gezeigt. Der Thurgauer wurde in der "Hölle des Nordens" nur vom Niederländer Dylan van Baarle und vom belgischen Radstar Wout van Aert geschlagen.

Küng demonstrierte seine hervorragende Form auf den 257,7 km von Compiègne nach Roubaix und über 30 Kopfsteinpflaster-Passagen erneut. Obwohl er früh im Rennen in die Defensive gedrängt worden war, fuhr der 28-Jährige zwei Wochen nach seinem 5. Rang an der Flandern-Rundfahrt erneut um den Sieg mit.

Der formstarke Ostschweizer war zum prestigeträchtigsten Eintagesrennen als einer der Mitfavoriten angetreten. Am Ende fehlte nicht allzu viel zum ersten Schweizer Sieg in Nordfrankreich seit 2013 und dem Triumph von Fabian Cancellara. Mit seinem ersten Podestplatz an einem der fünf grossen Klassiker darf der Fahrer des französischen Teams Groupama-FDJ aber dennoch mehr als zufrieden sein.

So stark wie nie zuvor

"Ich habe das Maximum geschafft, mehr lag heute nicht drin", so Küng nach dem Rennen. "Ich bin sehr zufrieden, die Klassiker-Saison mit einem Podestplatz abgeschlossen zu haben." Küng fuhr diesen Frühling so stark wie noch nie. Dritter war er bereits an der E3 Classic in Harelbeke geworden.

Vor Küng klassierten sich in Roubaix einzig Dylan van Baarle und Wout van Aert. Van Baarle vom Team Ineos Grenadiers setzte sich bei guten Bedingungen 1:47 Minuten vor den ersten vier Verfolgern durch. Im Sprint um Platz 2 blieb Küng gegen van Aert das Nachsehen. Der Belgier, der zuletzt wegen einer Corona-Erkrankung gefehlt hatte, kehrte in Roubaix eindrücklich zurück.

Nur van Baarle verhinderte das siegreiche Comeback des Alleskönners oder den Triumph von Stefan Küng. Vor zwei Wochen hatte der 29-jährige Niederländer als Zweiter der Flandern-Rundfahrt seinen ersten Sieg an einem der fünf Radsport-Monumente noch knapp verpasst. Nun belohnte der WM-Zweite des Vorjahres sich und sein Team für einen ungemein starken Auftritt.

Beim Pinkeln überrascht

Nach weniger als 50 km teilte Ineos Grenadiers das Feld nach einem Angriff an einer Windkante in zwei Teile. Es sorgte dafür, dass früh im Rennen Hektik ausbrach und die meisten Favoriten ins Hintertreffen gerieten. Die Aufholjagd kostete die Topfahrer viel Kraft, so dass van Baarle als einer der Ineos-Leader im Finale noch am meisten Reserven besass.

Auch Stefan Küng wurde überrascht. Nach einer Pinkel-Pause habe er sich weit hinten im Feld befunden, so der Thurgauer. "Ich wusste, nur als Gruppe kommen wir zurück. Zum Glück haben wir das geschafft. Im Zielsprint gegen van Aert war dann wenig auszurichten."

Auch Bissegger in Offensive

Auch Stefan Bissegger zeigte ein starkes Rennen. Der zweite Ostschweizer Spitzenfahrer zeigte sich immer wieder vorne im Feld und ging 75 km in den Angriff über. Er kam aber nicht weg und beendete das Rennen auf Platz 21 (4:47 zurück). Silvan Dillier, der 2018 als Zweiter für das letzte Schweizer Spitzenergebnis in Roubaix gesorgt hatte, fiel nach zwei Stürzen früh aus der Entscheidung und wurde schliesslich 63. (sda)

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