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Nach Viertelfinal-Aus

«Wird uns eine Weile verfolgen»: Fehlschütze Kane übernimmt Verantwortung

Wieder einmal wird England ein Elfmeter zum Verhängnis. Harry Kane verschiesst, das Warten der Three Lions auf einen grossen Titel geht weiter. Ein ehemaliger Kultprofi macht dem Southgate-Team Mut.

Englands Captain Harry Kane verschiesst kurz vor Schluss einen Elfmeter.
Bild: Abbie Parr / AP

Weit nach Mitternacht entschwand Englands Fussball-Cheftrainer Gareth Southgate mit seinen Three Lions in die Dunkelheit von Al-Chaur. Seine Zukunft hatte er nach dem bitteren WM-K.o. gegen Titelverteidiger Frankreich offen gelassen, seinen tapferen Profis um Elfmeter-Fehlschütze Harry Kane keinen Vorwurf gemacht.

«Heute Abend war wahrscheinlich unsere beste Leistung des Turniers. Wir haben eine riesige Nation herausgefordert. Das Ergebnis ist aber alles, was zählt», sagte Southgate nach dem 1:2. Kane hatte in der 84. Minute die Chance zum Ausgleich, vergab aber per Elfmeter, nachdem er zuvor vom Punkt getroffen hatte.

«Er ist der beste Schütze. Aber selbst die Besten verschiessen mal. Das ist Fussball. Für mich ist er ein fantastischer Anführer, er hat sein bestes Spiel gemacht bei dieser WM», lobte der 52 Jahre alte Trainer, dessen Team nach Treffern von Aurélien Tchouaméni und Olivier Giroud als Verlierer des hochklassiges Matches vom Rasen des Al-Bait Stadions ging. Die junge Generation um Jude Bellingham (19), Phil Foden (22) und Bukayo Saka (21) hatte in Katar begeistert, doch mit dem ersten Titel seit 1966 wurde es wieder nichts.

Der englische Nationaltrainer Gareth Southgate liess seine Zukunft nach dem Spiel offen.
Bild: Francisco Seco / AP

Kane trotz Bestmarke ausgeschieden

Kane stellte zwar zwei Bestmarken auf, doch nach dem bitteren WM-Aus waren ihm diese vollkommen egal. «Das wird uns eine Weile verfolgen, aber wir werden auch das hinter uns lassen. Als Captain übernehme ich die Verantwortung, auch für die Ausführung des Elfmeters», sagte Kane nach dem Match. Der 29-Jährige verwandelte zwar einen Elfmeter (54. Minute), schoss einen weiteren später (84.) aber deutlich über das Tor - kurze Zeit später waren die Engländer raus.

Mit dem ersten Treffer hatte Kane als Rekordschütze Englands mit Wayne Rooney (beide 53 Tore) gleichgezogen. Dazu hat kein Spieler in der WM-Geschichte mehr Elfmetertore aus dem Spiel als der Profi von Tottenham Hotspur, der zum vierten Mal vom Punkt verwandelte. «Ich kann nicht meine Vorbereitung oder Details für den Fehlschuss verantwortlich machen», erklärte Kane. «Ich habe mich beim ersten Elfmeter genauso sicher gefühlt wie beim zweiten.»

Lineker macht Mut

«Wieder mal herzzerreissend, aber es ist keine Schande, gegen ein solche exzellentes Team der Franzosen zu verlieren», schrieb Englands Fussball-Ikone Gary Lineker bei Twitter. «Es haben Kleinigkeiten entschieden zwischen diesen beiden Teams. Dieses tolle junge englische Team hat alles gegeben und wird nur noch besser. Ihre Zeit wird kommen», prophezeite Lineker.

Ob mit oder ohne Southgate, das wird sich vermutlich erst in den kommenden Wochen zeigen. Der Trainer hat zwar einen Vertrag bis 2024, stand aber vor der WM nach einem schwachen Jahr in der Kritik. Rund um die Spiele in Katar verstummte diese, weil England souverän ins Viertelfinal kam. (dpa)

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