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Ski alpin

Weltcup-Super-G Lenzerheide, Text

Gut drei Wochen nach Olympiagold fährt Lara Gut-Behrami in Lenzerheide als Dritte im Super-G auf das Weltcup-Podest. Die Französin Romane Miradoli triumphiert erstmals, Mikaela Shiffrin meldet sich als Zweite zurück, Federica Brignone sichert sich den Disziplinensieg.

Es sind komplizierte Wochen für die gesundheitlich seit Monaten immer wieder angeschlagene Lara Gut-Behrami. Und doch sind es erfolgreiche. Denn die Probleme bremsen die Tessinerin nur sporadisch so aus wie am letzten Wochenende in Crans-Montana, wo sie der Spitze mit leerem Energietank hinterher gefahren ist.

In Lenzerheide fühlte sich Gut-Behrami am Samstag zwar ähnlich müde und verflüchtigten sich die Gedanken an ein frühzeitiges Saisonende nicht, dennoch fuhr die 30-jährige Olympiasiegerin und Weltmeisterin im achten Super-G des Winters zum dritten Mal auf das Podest. Einzig die Französin Romane Miradoli und Mikaela Shiffrin waren schneller als die Schweizerin, die am Sonntag im Riesenslalom wiederum mit guten Chancen antritt. Die Disziplinen-Leaderin Federica Brignone musste sich mit Platz 9 bescheiden, sicherte sich damit aber die Super-G-Kristallkugel.

Miradolis Rennen des Lebens

Romane Miradoli gelang das Rennens ihres Lebens. Nach drei 5. Plätzen als bislang beste Resultate, datierend aus den Jahren 2016 bis 2019, feierte die 27-jährige ihren ersten Weltcupsieg. Shiffrin, die als grosse Verliererin von den Olympischen Spielen abgereist ist und auf den Abstecher nach Crans-Montana verzichtet hat, büsste 38 Hundertstel ein und übernahm im Kampf um den Gesamtweltcup wieder die alleinige Führung vor Petra Vlhova. Gut-Behrami lag bereits knapp neun Zehntel hinter Miradoli zurück, Michelle Gisin als Achte mehr als zwei Sekunden, Holdener als Zehnte zweieinhalb, Joana Hählen als Vierzehnte drei Sekunden.

Der Überraschungsgast Roger Federer und die 4000 weiteren Ski-Fans vor Ort sahen, wie die Fahrerinnen auf der steilen und eisigen Piste in Graubünden reihenweise strauchelten. Vor allem den Österreicherinnen setzte der unkonventionelle Super-G zu, der der Lenzerheide vor der Saison im Zuge einer Plan-Änderung anstelle eines zweiten technischen Rennens aufgedrückt wurde und den der Schweizer Cheftrainer Beat Tschuor als "Mischung zwischen Riesenslalom und Super-G" umschrieb.

Mirjam Puchner, Ariane Rädler und Tamara Tippler trugen die Startnummern 1, 2 und 3 und schieden in kurzen Abständen aus, Ramona Siebenhofer büsste als vierte gestartete Österreicherin mehr als vier Sekunden auf die Bestzeit ein. Am Ende war Ricarda Haaser als Zwölfte mit Startnummer 38 die beste der acht angetretenen Austria-Athletinnen. Insgesamt erreichten nur 33 Fahrerinnen das Ziel.

Ein "High-Level-Super-G"

"Es war einer der weniger lustigen Super-G, die ich gefahren bin - aber nicht einer der schwierigsten", befand Gut-Behrami, die bei der Kurssetzung den fehlenden Rhythmus bemängelte. "Auf einem solchen Hang einen Super-G zu stecken, ist schwierig. Hier ist es nicht 100 Prozent gelungen."

Beat Tschuor sprach von einem "High-Level-Super-G - etwas vom Schwierigsten im ganzen Winter". Er sei froh, dass er alle Athletinnen gesund im Ziel habe. Zugleich lobte er die Organisatoren für die ausgezeichnete Pisten-Präparation und die gewährleistete Fairness. Möglich, dass er dabei an die Verhältnisse am Finale vor einem Jahr gedacht hatte. Damals hatten sich Trainer und Athleten bei schwierigen Wetterverhältnissen über den schlechten Pisten-Zustand beklagt. (sda)

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