notifications
Ski alpin

Weltcup-Riesenslalom Frauen Are

Petra Vlhova gewinnt überlegen den Riesenslalom in Are in Schweden. Die Slowakin hält die Spannung im Gesamtweltcup aufrecht.

Mit dem Olympiasieg im Slalom hatte Petra Vlhova ihr primäres Ziel schon fünfeinhalb Wochen vor dem Saisonende unter Dach und Fach gebracht, den Erfolg, dem sie alles untergeordnet und auf den sie in diesem Winter ihre Planung ausgerichtet hatte. Für die Fokussierung auf diese Goldmedaille, die erste überhaupt im Alpin-Bereich für die Slowakei unter den fünf Ringen, hatte sie sogar den Gesamtweltcup von ihrer Prioritätenliste gestrichen.

Der Sinneswandel

Doch in Peking setzte der Sinneswandel richtig ein. Petra Vlhova reiste vorzeitig von den Spielen ab - nicht nur wegen Problemen mit dem linken Knöchel und dem Wunsch, den Triumph im Kreise ihrer Liebsten in der Heimat etwas feiern zu können, sondern auch, um bereit zu sein für den Schlussspurt im Weltcup. Der Rückstand auf die führende Mikaela Shiffrin hatte ja vor dem Unterbruch lediglich 17 Punkte betragen. Die Aussichten waren entsprechend gut, die grosse Kugel trotz reduziertem Rennprogramm und der Konzentration auf Slalom und Riesenslalom in der ersten Saisonhälfte zum zweiten Mal in Folge gewinnen zu können.

Nach dem vergangenen Wochenende in Lenzerheide war der Abstand auf die Amerikanerin zwar auf 117 Punkte angewachsen und hatte Petra Vlhova im Bündnerland mit dem Ausscheiden im Riesenslalom einen Dämpfer hinnehmen müssen. Aus der Bahn werfen liess sie sich deswegen aber nicht.

In Are, wo sie vor drei Jahren Riesenslalom-Weltmeisterin geworden war und vor gut sechs Jahren in einem Slalom den ersten ihrer mittlerweile 26 Weltcup-Siege errungen hatte, war sie bei erster Gelegenheit zur Reaktion bereit, zu einer beeindruckenden dazu.

1,24 Sekunden Vorsprung, 77 Punkte Rückstand

Bei ihrem ersten Sieg in einem Weltcup-Riesenslalom seit einem Jahr distanzierte die Slowakin in einem Rennen, das vorab im zweiten Durchgang bei schwierigsten Pistenverhältnissen ausgetragen wurde, die zweitplatzierte Italienerin Marta Bassino um 1,24 Sekunden. Die drittklassierte Mikaela Shiffrin lag schon 1,70 Sekunden zurück.

In der Gesamtwertung verkürzte die vom Tessiner Mauro Pini betreute Slowakin den Rückstand auf die führende Amerikanerin auf 77 Punkte. Ausstehend sind noch fünf Rennen, neben dem Slalom vom Samstag in Are je eines in jeder Disziplin beim Ausklang in der kommenden Woche in Courchevel/Méribel in Frankreich.

Vertagt aufs Finale ist auch die Entscheidung im Riesenslalom-Weltcup. Olympiasiegerin Sara Hector schied in ihrem Heimrennen als Dritte des ersten Laufs aus und führt das Zwischenklassement mit noch fünf Punkten Vorsprung vor der Französin Tessa Worley an.

Nach Fehler von 4 auf 9

Beste Schweizerin am Freitag war Michelle Gisin. Die Obwaldnerin fiel als Vierte des ersten Laufs nach einem zeitraubenden Fehler im zweiten Durchgang auf den 9. Platz zurück. Die im Europacup in der Riesenslalom-Wertung führende Simone Wild wurde Zwölfte und war so gut klassiert wie seit vier Jahren nicht mehr in einem Weltcup-Riesenslalom.

Die mit der Nummer 45 gestartete Viviane Härri schaffte mit dem 14. Rang sogar ihr mit Abstand bestes Ergebnis im Weltcup. Andrea Ellenberger verpasste mit dem 19. Platz die Qualifikation für das Finale wie Simone Wild knapp. Wendy Holdener schied im zweiten Durchgang aus. Sie zog sich bei ihrem Sturz eine Schnittwunde am Unterschenkel zu, die genäht werden musste. Ob die Schwyzerin am Samstag den Slalom bestreiten kann, stand vorerst nicht fest. (sda)

Kommentare (0)