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WM 2022

Was für ein Genuss! Brasiliens erster Tanz an dieser WM – aber Sorgen um Neymar

Rekordweltmeister und Titelfavorit Brasilien besiegt Serbien 2:0. Die Erwartung an Neymar und Co. ist klar: Erstmals seit 20 Jahren soll es mit dem WM-Titel klappen. Was bedeutet das für die Schweiz?

Jubel à la Brazil: Die Seleçao feiert den Auftaktsieg gegen Serbien.
Bild: Thanassis Stavrakis / AP

Welch Wucht! Welch Tempo! Welch Spielwitz! Topfavorit Brasilien ist an der WM genauso eindrücklich gestartet, wie das im Vorfeld so viele erwarteten. Der erste Lohn: Ein 2:0 gegen Serbien und ein paar Tänzchen am Ende des Abends mit den vielen brasilianischen Fans im Lusail-Stadion. Es ist der Ort, an dem am 18. Dezember der WM-Final stattfindet. Und an den die Brasilianer dann so gerne zurückkehren würden.

Brasilien und Serbien, das sind die weiteren Gruppengegner der Schweiz an dieser WM. Und was Murat Yakin am Abend nach dem 1:0-Auftaktsieg gegen Kamerun sah, dürfte ihn schon beeindruckt haben. Zunächst natürlich, was die Brasilianer betrifft. Auf sie trifft die Nati am nächsten Montag.

Es könnte auch 5:0 stehen – Serbien ist gut bedient mit der Niederlage

2:0 steht es am Ende. Aber damit sind die Serben sehr gut bedient. Einmal Pfosten, einmal Latte, und noch ein paar vergebene Grosschancen, auch ein 5:0 wäre leistungsgerecht gewesen. Vor allem auf Grund der zweiten Hälfte. Denn es ist nicht so, dass sich die Serben kampflos der Niederlage ergeben. Im Gegenteil. Mit ihrer gewohnt ruppigen Art halten sie eine Halbzeit lang gut dagegen. Doch nach dem Seitenwechsel wird der Druck der Gelben immer grösser und grösser – bis die Tore fallen.

Der gefeierte Mann heisst Richarlison. Der 25-Jährige trifft gleich doppelt. Besonders der zweite Treffer ist herausragend. Dabei gab es vor dem Turnier durchaus ein paar Fragezeichen um den Stürmer. Im Sommer wechselte er für etwa 60 Millionen Franken von Everton zu Tottenham. Doch für seinen neuen Verein traf er in der Premier League noch nie. Zudem laborierte er bis kurz vor der WM noch an einer Wadenverletzung.

Spektakuläres 2:0: Richarlison trifft.
Bild: Darko Vojinovic / AP

Brasiliens Balance zwischen Angriff und Verteidigung stimmt

Superstar Neymar steht also für einmal etwas im Schatten. Doch das ändert nichts daran, dass sich bei der Seleção alles um ihn dreht. Die Erwartungen in Brasilien sind klar, der Zeitpunkt ist gekommen, dass Neymar Brasilien zum Titel führt.

30 Jahre alt ist der PSG-Star mittlerweile. Und vielleicht sind die grossen Hoffnungen diesmal tatsächlich berechtigt. Denn im Gegensatz zu früher ist Brasilien längst keine One-Man-Show mehr. Die Ausgeglichenheit des Teams ist beeindruckend. Und auch die Balance zwischen Angriff und Verteidigung stimmt.

Grosser Druck: Neymar will Brasilien endlich zum Titel führen.
Bild: Andre Penner / AP

Brasiliens letzter Titel: 20 Jahre her

Fünf Mal holte Brasilien bis anhin den begehrten Pokal ins Land, mehr als jede andere Nation. Das Problem ist nur: letztmals gelang das vor 20 Jahren. Für Neymar ist es die dritte persönliche WM. Jene zu Hause in Brasilien 2014 endete im Spital, nachdem ihm ein Kolumbianer im Viertelfinal einen Wirbel brach. Immerhin blieb ihm die 1:7-Schmach im Halbfinal gegen Deutschland erspart. Jene WM 2018 endete mit der bitteren Enttäuschung im Viertelfinal (1:2 gegen Belgien).

In Katar soll sich nun für ihn alles zum Guten wenden. Und doch gibt es bereits wieder Sorgen. Nach 80 Minuten gegen Serbien muss sich der Superstar auswechseln lassen. Schmerzen im Knöchel. Es fliessen sogar einige Tränen.

Fehlt Neymar gegen die Schweiz?

Ob mit Neymar oder ohne, die Schweiz steht am Montag vor einer grossen Aufgabe. Die guten Gefühle von 2018 und diesem 1:1 damals bei der WM darf die Nati gerne mitnehmen. Im Vergleich zum Spiel gegen Kamerun wird es aber eine deutliche Leistungssteigerung brauchen.

Und dann wartet zum Abschluss noch Serbien. Es droht ob all der brasilianischen Klasse ein wenig unterzugehen. Aber auch dieses Team hat sich seit 2018 prächtig entwickelt. Und brennt auf die Revanche für das Ausscheiden bei der letzten WM.

Schweizer WM-Spiele

Gruppe G
24.11: Schweiz-Kamerun 1:0 (0:0)
28.11.: Schweiz-Brasilien 17 Uhr
2.12.: Schweiz-Serbien 20 Uhr

Modus: Die besten zwei der Gruppe qualifizieren sich für den Achtelfinal.

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