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Abfahrt in Gröden

Vorhang auf für Gröden-Spektakel: Kilde gewinnt, Odermatt am Podest vorbei

Die Salslong in Gröden bietet Spektakel pur. Hauptdarsteller auf der Abfahrt heute waren der Norweger Aleksander Aamodt Kilde und der Schweizer Marco Odermatt. Dazu kamen ein paar Überraschungsfahrer.

Aleksander Kilde fliegt aufs Podest.
Bild: Keystone

Der Reihe nach. Die Piste liegt kurz nach Einlass der Spektakel-Besucher im Dunkeln. Die Sonne wird für eine angemessene Beleuchtung verantwortlich sein. Die ersten Startnummern kämpfen zunächst noch mit diffusen Lichtverhältnissen. Was braucht es, um auf der Saslong-Bühne zu gewinnen? Mut, Gefühl, Kraft und viel Kondition. Die Daten: 3 446 Meter lang, 839 Höhenmeter, neun Sprünge, 17 happige Bodenwellen und ein kräfteraubendes Flachstück. Die Piste dreht, der Schnee agressiv und dann die «Ciaslat» als Schlüsselstelle. Die Saslong fordert den Athleten alles ab.

Beat Feuz steigt mit der Startnummer 7 ins Rennen. Im Zielraum schüttelt er den Kopf, die «Trychler Fründe» aus Arosa halten die Glocken still. Mit Startnummer 8 legt der Franzose Johan Clarey eine starke Fahrt hin. Eine erste Messlatte ist gesetzt. Dann Niels Hintermann. Der Zürcher stürzt kurz vor der Einfahrt zur «Ciaslat», kann eine Kollision mit dem Netz vermeiden. Er sagt nach dem Rennen: «Das Knie und der Daumen tun etwas weh. Zum Glück keine Knochen kaputt.»

Die Dramatik steigt, als die grossen Favoriten auftreten. Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde schiesst aus dem Starthaus, er ist der Sieger auf dieser Abfahrts-Bühne 2018 und 2020. Wie gut gelingt ihm der Auftritt? Der Norweger hat einen guten Lauf, baut seine Führung stetig aus. Meistert alle Herausforderungen, verliert im Mittelteil etwas Zeit, legt nach der Ausfahrt «Ciaslat» klar zu. Kilde zeigt eine super starke Fahrt. Er sagt im Siegerinterview mit dem Schweizer Fernsehen:

«Die ‹Ciaslat› ist mir sehr gut gelungen. Ich versuchte die Wellen immer zu drücken und nicht zu springen. Im unteren Teil wurde ich etwas müde, aber es hat gut gepasst.»

Nur einer hätte ihm den Ruhm noch streitig machen können. Marco Odermatt steigt mit der Startnummer 15 auf die Saslong. Seinen zweiten Rang am Donnerstag auf der verkürzten Strecke hatte er noch als eine grosse Überraschung bezeichnet. Nach dem Gleiterstück liegt Riesen-Spezialist Odermatt fast eine Sekunde zurück. Die Sonne blinzelt. Und der Nidwaldner wird immer schneller. Im Zielraum leuchtet die 3 auf. Odermatt jubelt. Und die «Aroser Trychler» schwingen die Glocken. Für Odermatt wäre es der 13. Podestplatz in Folge gewesen. Doch daraus wird nichts. Odermatt wird schon wenig später vom Podest gestossen. Nach dem Rennen sagt Odermatt ins Mikrofon des Schweizer Fernsehens:

«Jede Serie muss irgendwann reissen. Ich bin super zufrieden mit diesem Resultat. Ein dritter Rang wäre mit ein paar weniger Fehlern möglich gewesen.»

Zum Schluss ist es Rang 7.

Jubel: Marco Odermatt ist mit seiner Fahrt zufrieden. 
Bild: Keystone

Und wenn wir auf die Bühne blicken, dann ist sie nun voll beleuchtet und ein weiterer Schweizer kann davon profitieren. Mit der Startnummer 38 schafft es Lars Rösti in die Weltcup-Punkte (Rang 20). Und dann mit Startnummer 61 prescht Cyprien Sarrazin noch auf Rang 6 vor - 5 Hundertstel schneller als Marco Odermatt. Die Sonne und die Thermik haben die Bühne für hintere Startnummern erhellt.

Bevor der Vorhang fällt, hier das Podest:

1. Aleksander Kilde (NOR) 2:02.35
2. Johan Clarey (FRA) + 0.35
3. Mattia Casse (ITA) + 0.42

Die Schweizer in den Top 30:

7. Marco Odermatt (SUI) + 0.92
14. Urs Kryenbühl (SUI) +1.29
18. Beat Feuz (SUI) + 1.53
20. Lars Rösti (SUI) + 1.70
24. Stefan Rogentin (SUI) + 1.81
26. Alexis Monney (SUI) +1.86

Nun zieht der Männer Weltcup-Tross nach Alta Badia, wo morgen Sonntag ein Riesenslalom stattfinden wird. Dann heisst es wieder Odermatt gegen Kilde. Der Fall wird dort aber klar sein.

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