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National League

Vier Anwärter auf einen Platz

In der National League konzentriert sich die Spannung auf den oberen Playoff-Strich. Servette (7.), Lausanne (8.) und Lugano (9.) jagen den HC Davos, der im Moment den 6. Platz hält.
Rapperswil-Jonas Stürmer Kalle Kossila (link) gegen Phil Baltisberger von den ZSC Lions
Bild: KEYSTONE/PATRICK B. KRAEMER

Für die ersten sechs Teams nach der Qualifikation (52 Runden) beginnen die Playoffs in den Viertelfinals. Die Teams auf den Plätzen 7 bis 10 müssen sich in Achtelfinals (oder Pre-Playoffs) erst für die Viertelfinals qualifizieren.

Der HC Davos stand am Dienstag als einziges Team nicht im Einsatz. Die drei Verfolger des HCD kamen alle zu Siegen: Servette in Ambri-Piotta (5:1), Lausanne daheim gegen die SCL Tigers (8:2) und Lugano daheim gegen Ajoie (5:1).

Einen wichtigen Sieg fuhr Leader Fribourg-Gottéron mit 6:2 im Spitzenspiel gegen den EV Zug ein. Die Freiburger haben nun wieder zwei Punkte mehr auf dem Konto als der EV Zug. Am Mittwoch stehen sich die beiden Spitzenteams in Zug zur Revanche gegenüber. Weil Freiburg in der Qualifikation nur 50 Partien bestreiten wird, muss der EV Zug, der alle 52 Spiele über die Runden bringt, bis zum Ende der Qualifikation fünf Punkte mehr holen als Gottéron, sonst gewinnen die Freiburger die Qualifikation. Gottéron kann in den letzten sechs Partien aber bloss noch einmal zu Hause antreten.

Der SC Bern kassierte zum ersten Mal in seiner Geschichte in einem Heimspiel im ersten Abschnitt fünf Gegentore (und verlor das Derby gegen Biel 2:5).

Berns historisches Heim-Debakel

24 Stunden nach dem vierten Heimsieg hintereinander (2:1 gegen Ajoie) erlebte der Schlittschuhclub Bern gegen Biel ein historisches Heimdebakel. Schon nach 18 Minuten führte Biel 5:0. Am Ende stand es 5:2 für den EHCB.

So etwas war dem grossen SC Bern noch nie passiert. Immerhin 13'312 Zeugen verfolgten das Geschehen live in der Arena mit. Fünf Gegentreffer liess Bern im eigenen Stadion im ersten Abschnitt noch nie zu. 1994 geriet der SCB in der Allmend-Halle gegen Ambri-Piotta in den ersten 27 Minuten 0:5 in Rückstand, wobei damals mit Waleri Kamenski ein Weltstar bei Ambri Regie führte. Einen zweiten Fehlstart (0:4 nach 16 Minuten gegen Lugano) verwandelte Bern 1996 noch in einen 7:5-Sieg.

Nach dem 0:5 nach 18 Minuten gegen Biel reichte es für den SCB zu keinem Wunder mehr, obwohl die Seeländer ihren Aufwand runter fuhren und sich für das Spiel vom Mittwoch in Davos schonten. Berns Goalie Philip Wüthrich kassierte aus den ersten elf Schüssen fünf Gegentreffer, durfte aber durchspielen.

Erster Saisonsieg gegen Lakers

Im vierten Anlauf feierten die ZSC Lions gegen die Rapperswil-Jona Lakers mit 4:1 den ersten Sieg. Aus den ersten drei Partien hatten die Zürcher bloss einen Punkt holen können.

Am Obersee kämpften die ZSC Lions diesmal mit mehr Fortune. Ein vermeintlich haltbarer Schuss von Dominik Diem zum 1:0 wies die Gäste auf die Siegerstrasse ein. Im zweiten Abschnitt erhöhte Maxim Noreau, der nächste Saison für die Lakers spielen wird, für den ZSC auf 2:0. Im Schlussabschnitt gelang Jérémy Wick nach 46 Minuten der Anschlusstreffer; Denis Malgin sorgte mit dem 3:1 acht Minuten später aber wieder für klare Verhältnisse. 17 Sekunden vor Schluss traf Denis Hollenstein noch ins leere Tor.

Kalle Kossila (bei Rapperswil) und Tommi Kivisto (bei den ZSC Lions) debütierten in der National League. Vor einer Woche gingen die beiden Finnen noch davon aus, diese Woche mit Jokerit Helsinki die Playoffs in der KHL zu spielen.

Lausanner Schaulaufen

Drei Tage nach dem Befreiungsschlag gegen Fribourg-Gottéron (4:2-Sieg nach zuvor 14 Niederlagen) präsentierten sich die SCL Tigers wieder im schlechtesten Gewand. Ausser einer gelungenen Startphase hatte Langnau im Waadtland nichts zu bieten.

Innerhalb von 313 Sekunden ging Lausanne im ersten Abschnitt 3:0 in Führung, nach 27 Minuten führte das Heimteam schon 6:0. Die jungen Langnauer Goalies Tim Baumann (5 Gegentore) und Louis Kurt (3), die beide zum zweiten Mal notfallmässig in der National League zum Einsatz gelangten, konnten einem leid tun. Jason Fuchs gelangen für Lausanne drei Tore, sein erster Hattrick in der National League.

Niederlage trotz Führung

Wenn der HC Ambri-Piotta die Achtelfinals (Platz 10) noch erreichen will, muss er zehn Punkte Rückstand auf den SC Bern aufholen. Er bräuchte Siege. Aber gegen Servette resultierte trotz früher Führung mit 1:5 die nächste Heimniederlage. Seit Anfang November gewann Ambri in seiner neuen Eishalle bloss noch ein Heimspiel (bei sieben Niederlagen).

Denniss Smirnovs, Olympiasieger Valtteri Filppula (2 Tore), Tanner Richard und Joël Vermin erzielten für Servette die Goals vom 0:1 zum 5:1 - und sorgten dafür, dass die Genfer den Blickkontakt zu Platz 6 (Davos) nicht verlieren. Servette erzielte die ersten beiden Tore im Powerplay. Ambri blieb bei fünf Powerplay-Chancen ohne Torerfolg, beendete aber zwei Überzahl-Gelegenheiten vorzeitig mit eigenen Fouls.

Ungefährdeter Lugano-Sieg

Obwohl die Partie bis zur 26. Minute unentschieden (1:1) stand, setzte sich Lugano gegen Ajoie problemlos durch. Giovanni Morini erzielte die ersten zwei Tore für Lugano, danach erhöhten Mark Arcobello, Calvin Thürkauf und Luca Fazzini von 2:1 auf 5:1.

Luganos Überlegenheit dokumentiert auch das Schussverhältnis von 52:17. Ajoies Goalie Tim Wolf parierte wie am Vorabend in Bern (1:2) weit über 40 Schüsse, konnte seinem Team aber doch nicht zu Punkten verhelfen.

Lugano reist am Donnerstag nach Lausanne. Beide Teams müssen diese Partie gewinnen, um Platz 6 nicht aus den Augen zu verlieren.

Telegramme

Fribourg-Gottéron - Zug 6:2 (2:1, 2:0, 2:1)

8934 Zuschauer. - SR Stolc (SVK)/Hürlimann, Schlegel/Kehrli. - Tore: 1. (0:32) Desharnais (Marchon, Mottet) 1:0. 4. Kovar (Stadler) 1:1. 12. Mottet (Desharnais, Dufner) 2:1. 28. Marchon (Desharnais, Jecker) 3:1. 40. (39:15) Sprunger (Schmid, Gunderson) 4:1. 48. Senteler (Schlumpf, Bachofner/Unterzahltor!) 4:2. 52. Sprunger (Diaz, Rantakari) 5:2. 58. Marchon (Unterzahltor!) 6:2 (ins leere Tor). - Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron, 1mal 2 Minuten gegen Zug. - PostFinance-Topskorer: DiDomenico; Hansson.

Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Jecker; Sutter, Dufner; Diaz, Rantakari; Kamerzin; Marchon, Desharnais, Mottet; Sprunger, Schmid, DiDomenico; Rossi, Walser, Jörg; Bougro, Haussener, Bykow.

Zug: Genoni; Hansson, Wüthrich; Schlumpf, Gross; Cadonau, Stadler; Simion, Kovar, Hofmann; Klingberg, Senteler, Zehnder; Müller, Lander, Herzog; Suri, Leuenberger, Bachofner.

Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Furrer, Jobin (beide verletzt) und Brodin (überzähliger Ausländer), Zug ohne Hollenstein, Martschini (beide verletzt), Kreis (krank) und Djoos (überzähliger Ausländer). Zug von 56:44 bis 57:27 ohne Torhüter.

Bern - Biel 2:5 (1:5, 1:0, 0:0)

13'212 Zuschauer. - SR Piechaczek/Urban, Steenstra/Duc. - Tore: 4. Cunti (Brunner, Schneeberger) 0:1. 7. Cunti (Brunner, Rajala) 0:2. 15. (14:16) Kessler (Hügli) 0:3. 16. (15:36) Brunner 0:4. 19. (18:26) Künzle (Brunner) 0:5. 19. (18:58) Moser (Thiry) 1:5. 34. Bader (Varone/Unterzahltor!) 2:5. - Strafen: je 3mal 2 Minuten. - PostFinance-Topskorer: Kahun; Rajala.

Bern: Wüthrich; Goloubef, Pinana; Andersson, Beat Gerber; Thiry, Colin Gerber; Meile; Praplan, Kahun, Moser; Kast, Jeffrey, Jeremi Gerber; Fahrni, Varone, Bader; Sciaroni, Neuenschwander, Ruefenacht; Berger.

Biel: van Pottelberghe; Stampfli, Lööv; Jakowenko, Grossmann; Schneeberger, Forster; Fey; Hischier, Haas, Rajala; Brunner, Cunti, Künzle; Sallinen, Indrasis, Hofer; Kessler, Froidevaux, Hügli; Schläpfer.

Bemerkungen: Bern ohne Blum, Henauer, Scherwey, Untersander (alle verletzt) und Daugavins (überzähliger Ausländer), Biel ohne Kohler, Rathgeb (beide verletzt) und Korpikoski (krank). Bern ab 58:05 ohne Torhüter.

Lugano - Ajoie 5:1 (1:1, 2:0, 2:0)

4596 Zuschauer. - SR Hebeisen/Fluri, Obwegeser/Cattaneo. - Tore: 4. Morini (Alatalo) 1:0. 9. Eigenmann (Devos, Huber) 1:1. 26. Morini (Alatalo) 2:1. 35. Arcobello 3:1. 42. Thürkauf (Boedker, Loeffel/Powerplaytor) 4:1. 57. Fazzini (Arcobello) 5:1. - Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Lugano, 4mal 2 Minuten gegen Ajoie. - PostFinance-Topskorer: Arcobello; Devos.

Lugano: Fatton; Alatalo, Riva; Loeffel, Müller; Chiesa, Guerra; Herren, Bernd Wolf; Fazzini, Arcobello, Morini; Boedker, Thürkauf, Josephs; Abdelkader, Walker, Bertaggia; Traber, Tschumi, Stoffel.

Ajoie: Aeberhard; Gauthier-Leduc, Pouilly; Rouiller, Hauert; Birbaum, Eigenmann; Joggi, Bartholet; Huber, Devos, Schmutz; Asselin, Frossard, Schweri; Frei, Romanenghi, Wännström; Bogdanoff, Macquat, Schnegg.

Bemerkungen: Lugano ohne Carr, Fadani, Herburger, Schlegel und Vedova (alle verletzt), Ajoie ohne Hazen (verletzt) und Fortier (überzähliger Ausländer).

Rapperswil-Jona Lakers - ZSC Lions 1:4 (0:1, 0:1, 1:2)

4188 Zuschauer. - SR Dipietro/Tscherrig, Progin/Duarte. - Tore: 11. Diem (Sopa) 0:1. 22. Noreau (Malgin, Chris Baltisberger/Powerplaytor) 0:2. 46. Wick (Dünner) 1:2. 54. Malgin 1:3. 60. (59:43) Hollenstein (Azevedo) 1:4 (ins leere Tor). - Strafen: je 4mal 2 Minuten. - PostFinance-Topskorer: Cervenka; Malgin.

Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Baragano, Djuse; Aebischer, Profico; Sataric, Jelovac; Bircher; Lammer, Kossila, Cervenka; Lehmann, Albrecht, Eggenberger; Wick, Dünner, Forrer; Zangger, Mitchell, Brüschweiler; Neukom.

ZSC Lions: Kovar; Noreau, Marti; Trutmann, Geering; Kivisto, Phil Baltisberger; Guebey; Pedretti, Malgin, Andrighetto; Azevedo, Roe, Hollenstein; Sopa, Diem, Bodenmann; Chris Baltisberger, Schäppi, Aeschlimann.

Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Cajka, Maier, Rowe, Vouardoux und Wetter (alle verletzt), ZSC Lions ohne Flüeler, Krüger, Morant, Quenneville, Riedi (alle verletzt) und Sigrist (krank). Rapperswil-Jona Lakers von 57:55 bis 58:52 und 59:04 bis 59:43 ohne Torhüter.

Ambri-Piotta - Genève-Servette 1:5 (1:1, 0:2, 0:2)

5287 Zuschauer. - SR Lemelin/Borga, Fuchs/Wolf. - Tore: 9. Kneubuehler (Bürgler) 1:0. 15. Smirnovs (Karrer, Pouliot/Powerplaytor) 1:1. 23. Filppula (Vatanen/Powerplaytor) 1:2. 36. Richard (Riat, Maurer) 1:3. 41. (40:31) Filppula (Vermin) 1:4. 56. Vermin (Tömmernes, Winnik/Unterzahltor!) 1:5 (ins leere Tor). - Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta, 7mal 2 Minuten gegen Genève-Servette. - PostFinance-Topskorer: Pestoni; Tömmernes.

Ambri-Piotta: Juvonen; Fora, Isacco Dotti; Hietanen, Burren; Fischer, Pezzullo; Zaccheo Dotti; Bürgler, Heim, Kneubuehler; Conacher, Grassi, McMillan; Trisconi, Kostner, Bianchi; Pestoni, De Luca, Zwerger; Neuenschwander.

Genève-Servette: Descloux; Karrer, Tömmernes; Vatanen, Maurer; Jacquemet, Le Coultre; Völlmin; Jooris, Filppula, Winnik; Rod, Richard, Vermin; Moy, Pouliot, Smirnovs; Antonietti, Berthon, Riat; Vouillamoz.

Bemerkungen: Ambri-Piotta ohne Conz, Dufey, Hächler und Regin (alle verletzt), Genève-Servette ohne Miranda, Patry und Tanner (alle verletzt). Ambri-Piotta von 53:56 bis 55:25 ohne Torhüter.

Rangliste: 1. Fribourg-Gottéron 2,14/44/94 (153:107). 2. Zug 2,04/45/92 (163:106). 3. Rapperswil-Jona Lakers 1,85/46/85 (147:117). 4. Biel 1,84/44/81 (139:111). 5. ZSC Lions 1,81/47/85 (152:122). 6. Davos 1,64/45/74 (128:111). 7. Genève-Servette 1,59/46/73 (125:120). 8. Lausanne 1,55/44/68 (129:133). 9. Lugano 1,50/46/69 (140:133). 10. Bern 1,28/46/59 (125:130). 11. Ambri-Piotta 1,07/46/49 (111:138). 12. SCL Tigers 0,76/46/35 (123:183). 13. Ajoie 0,47/45/21 (81:205). (sda)

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