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Leichtathletik

Timonowskaja fürchtet Rückkehr nach Belarus

Der Fall der belarussischen Sprinterin Kristina Timanowskaja sorgt für Unruhe in Tokio. Timanowskaja fehlte am Start über 200 m; sie befand sich in einem Flughafenhotel unter Polizeischutz.
Kristina Timonowskaja fürchtet die Rückkehr nach Belarus, wo Präsident Alexander Lukaschenko (NOK Präsident bis 2020) und Sohn Viktor Lukaschenko (Nachfolger) auch im Sport ein strenges Regime führen
Bild: KEYSTONE/AP/Maxim Guchek

Kristina Timanowskaja sagt, dass sie Sportfunktionäre ihres Landes kritisiert habe und deshalb zur Rückkehr nach Belarus gezwungen worden sei. Am Flughafen wehrte sie sich gegen die "Ausschaffung" und bat das IOC um Hilfe. Die belarussische Delegation erklärte, die 24-jährige Timanowskaja scheide auf ärztliches Anraten wegen ihres emotionalen und psychischen Zustands aus. Dem widerspricht Timanowskaja. Sie sei noch nicht einmal untersucht worden.

Timanowskaja ersuchte am Montag in der polnischen Botschaft in Tokio um Asyl und erhielt ein humanitäres Visum. "Polen wird alles Nötige tun, um ihr bei der Fortsetzung ihrer sportlichen Karriere zu helfen", schrieb Vize-Aussenminister Marcin Przydacz bei Twitter. Polen stehe "für Solidarität", fügte der Spitzenpolitiker hinzu. Neben Polen hatten auch Tschechien und Slowenien der 24-Jährigen Asyl angeboten.

Das IOC, welches sich ebenfalls einschaltete, stellte die Sicherheit der Sportlerin sicher, will mit ihr weiter den Dialog suchen und sie bei dem, was sie tun will, unterstützen, erklärte Mark Adams, der Sprecher des IOC. Ausserdem forderte das IOC von Belarus' NOK einen vollständigen schriftlichen Bericht an.

Schon vor acht Monaten schloss das IOC den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko und dessen Sohn Viktor von allen Olympia-Veranstaltungen aus. Vor fünf Monaten erkannte das IOC zudem die Ernennung von Viktor Lukaschenko zum Vorsitzenden von Belarus' NOK nicht an. (sda)

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