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Super League, Personelles

Das 2:2 gegen Luzern am Samstag war der eine Rückschlag zu viel für den YB-Trainer David Wagner. Der Deutsche muss neun Monate nach seiner Verpflichtung den Schweizer Meister schon wieder verlassen.

Am Wochenende verspielten die Young Boys einen frühen 2:0-Vorsprung und liessen den Rückstand gegenüber Leader FC Zürich auf 15 Punkte anwachsen. Damit ist ein fünfter Meistertitel in Folge sehr unwahrscheinlich geworden. Die in der Winterpause bei acht Punkten Rückstand auf Zürich geplante Aufholjagd des Serienchampions wurde zum Rohrkrepierer.

In der Rückrunde enttäuscht YB öfters als das es überzeugt. Mehrmals verspielten die Berner einen Vorsprung, gegen den FC St. Gallen sogar eine 3:0-Führung. Mit drei Siegen in sieben Spielen in diesem Kalenderjahr ist die Bilanz von Wagner ungenügend. Die "ausführliche Analyse", die beim zuletzt erfolgsverwöhnten Klub vorgenommen wurde, sprach nicht für den 50-jährigen Deutschen, der erst im letzten Sommer für den zu Leverkusen gewechselten Gerardo Seoane ins Wankdorf gekommen war.

"Wir haben eine Auslegeordnung vorgenommen und sind auch im Gespräch mit David Wagner gemeinsam zum Schluss gekommen, dass die Mannschaft neue Impulse braucht. Nach den letzten Spielen haben wir den Glauben daran verloren, dass uns die Kehrtwende in dieser Konstellation gelingen würde", erklärte Sportchef Christoph Spycher die erste Trainerentlassung bei YB seit jener von Uli Forte im September 2015. Bis Ende Jahr und interimistisch wird sich der bisherige Assistenztrainer Matteo Vanetta um die Leitung der ersten Mannschaft kümmern.

Grosser Sieg und auch Pech

Wagner bedauerte die Trennung, gestand aber, dass die Resultate und Leistungen in der Meisterschaft nicht den Ansprüchen genügten. Auch im Cup war das Out im Achtelfinal gegen Lugano eine Enttäuschung. In der Champions League schafften es die Berner zum zweiten Mal und erstmals über die Qualifikation in die Gruppenphase, in der Wagner mit dem 2:1-Heimsieg gegen Manchester United seinen schönsten Erfolg in seiner neunmonatigen Amtszeit schaffte.

Spycher betonte, dass Wagner nicht der Alleinschuldige an der unbefriedigenden sportlichen Situation sei. Zum einen bekundete der in den letzten Wochen zunehmend auch bei den Fans unter Druck geratene Coach Pech, dass im Saisonverlauf zahlreiche Spieler verletzt ausfielen. Zum anderen musste er im Januar die Weggänge von Silvan Hefti, Michel Aebischer, Christopher Martins und Jean-Pierre Nsame hinnehmen.

Premiere für Vanetta

Mit Vanetta übernimmt bis Ende Saison ein junger Trainer, der noch nie auf diesem Niveau als Chef tätig war. Der 43-jährige, ehemalige Schweizer U21-Internationale arbeitete im Nachwuchsbereich, bevor er 2018 als Assistent zur ersten Mannschaft von YB stiess. Seine Aufgabe dürfte in erster Linie sein, das Team in den Top 3 der Super League zu halten. Der Vorsprung auf das viertplatzierte Lugano beträgt fünf Punkte. (sda)

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