Der Super-G an Olympischen Spielen und die Schweizer Fahrer, das passte auch in China einmal mehr nicht zusammen. Seit diese Disziplin 1988 in Calgary erstmals an Winterspielen ausgetragen worden ist, gab es für Swiss-Ski erst drei Medaillen.
Nur allzu gerne wäre Marco Odermatt in die Fussstapfen von Didier Cuche (Silber 1998), Ambrosi Hoffmann (Bronze 2006) und Beat Feuz (Silber 2018) getreten. Der 24-jährige Nidwaldner gehörte zusammen mit Aleksander Kilde zu den Topfavoriten. Das Duo hatte sich in dieser Weltcup-Saison die bislang fünf Super-G aufgeteilt, wobei der Norweger dreimal siegte.
Auf der Piste in Yanqing allerdings fanden Odermatt und Kilde ihre Bezwinger. Neben Olympiasieger Mayer setzte sich auch der überraschende Amerikaner Ryan Cochran-Siegle noch vor Kilde, für den allerdings mit der Bronze immerhin seine erste Medaille an einem Grossanlass herausschaute.
Wieder nichts Zählbares für Odermatt
Auf eine solche - und damit etwas Zählbares - muss sich hingegen Marco Odermatt weiterhin gedulden. Schon im Vorjahr an der WM in Cortina hatte es für ihn vorwiegend Enttäuschungen abgesetzt. In Peking riskierte der Olympia-Debütant aus Buochs am Tag nach Platz 7 in der Abfahrt viel. Lange war er dabei auf Kurs, meisterte er die Schlüsselstellen gut und auf Zug.
Bei der letzten Zwischenzeit nach einer Fahrminute lag Odermatt als Dritter nur um sieben Hundertstel hinter dem zu diesem Zeitpunkt führenden Norweger Kilde - und noch um 16 Hundertstel vor dem nachmaligen Sieger Mayer. Dann aber drückte es den Schweizer in einer langgezogenen Linkskurve, der letzten Schwierigkeit des Tages, nach hinten. Das Ausscheiden war nicht mehr zu verhindern.
Auch Beat Feuz, der zweitbeste Schweizer Super-G-Fahrer in dieser Saison, schied am Tag nach seinem Olympiasieg in der Abfahrt aus. Der Berner kam schon nach wenigen Fahrsekunden bei hohem Tempo von der Ideallinie ab und fuhr als Folge davon an einem Tor vorbei.
Rogentin als bester Schweizer nur 14.
Die verbleibenden zwei Schweizer Starter konnten nicht in die Bresche springen, sondern klassierten sich mit Rückständen von mehr als 1,5 Sekunden abseits der Spitzenplätze. Der mit Nummer 1 gestartete Bündner Stefan Rogentin verpasste als 14. den Vorstoss in die Top 10 um gut zwei Zehntel.
Sein Kantons- und Teamkollege Gino Caviezel musste sich gar mit dem 16. Rang begnügen. Caviezel gereichte dabei zum Nachteil, dass er die Abfahrts-Trainings nicht hatte bestreiten können und er damit den Olympia-Hang erstmals befuhr. (sda)